„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 8. September 2020

Jesus im 1. Petrusbrief

Es ist gut 1956 Jahre her. Vom 19.-26. Juli 64 n.Chr. erfuhr die Stadt Rom den schlimmsten Brand ihrer Geschichte. Zeitzeugen und Historiker nennen triftige Gründe, warum der damalige Herrscher, Kaiser Nero, den Brand gelegt – und anschließend die verachtete Minderheit der Christen der Brandstiftung beschuldigt haben soll. Hunderte starben. Eine schwere Verfolgung breitete sich im gesamten römischen Reich aus. Bevor Petrus selbst ein Opfer dieser Verfolgung wurde, schrieb er einen Brief an die verfolgten Geschwister. Im Brief geht es Petrus u.a. darum, der leidenden Gemeinde Mut zu machen, dass ihre Hoffnung in Christus berechtigt ist und Bestand hat.

Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut des Christus als eines makellosen und unbefleckten Lammes. (1 Petrus 1:18+19)

Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. (1 Petrus 2:21)

Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. (1 Petrus 2:23)

Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führte; und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist. (1 Petrus 3:18)

Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen. (1 Petr. 4:1)  

Immer wieder finden wir im Petrusbrief den Hinweis auf Jesu Leiden und Sein vergossenes Blut. Ihn sollen wir uns zum Vorbild nehmen (2:21), Seinen Fußstapfen sollen wir nachfolgen (2:21), Seine Gesinnung sollen wir übernehmen (4:1). Mitten in Leid, Not und Verfolgung dürfen wir auf Jesus blicken und uns durch Sein Beispiel ermutigen lassen. Aus Liebe zu uns nahm Er Leid, Verfolgung und sogar den Tod auf sich, um uns freizukaufen aus der Sklaverei Satans. Und (auch) darin, in Seinem Leiden und inmitten von Verfolgung wird Er uns zum Beispiel, fest zu bleiben, weil sich Leiden und Verfolgung um Jesu willen lohnt.

Immer wieder erkennen wir in Petrus´ Brief an die verfolgten Geschwister den Hinweis auf den verfolgten Jesus. Das soll den „Fremdlingen in der Zerstreuung“ Mut machen, soll sie froh machen, weil sie daran erkennen, dass der Geist der Herrlichkeit Gottes auf ihnen ruht.

„In dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. 14 Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes ruht auf euch; bei ihnen ist er verlästert, bei euch aber verherrlicht.“ (1 Petrus 4:13+14)

Petrus weiß, wovon er schreibt, denn er selbst kannte die innere Freude, um Jesu willen misshandelt und bedroht zu werden. (Apostelgeschichte 5:41)

Petrus versäumt es aber auch nicht, die Verfolgten zu ermutigen und ihnen DEN vor Augen zu malen, für den sie leiden. Petrus porträtiert Jesus in einer Weise, die es den verfolgten Geschwistern eine Ehre sein lassen soll, für und mit Jesus zu leiden:

Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut des Christus als eines makellosen und unbefleckten Lammes. (1:18+19)

  • Gott gab das Kostbarste, uns zu erlösen: das Blut Jesu!

Darum steht auch in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein, und wer an ihn glaubt, soll nicht zuschanden werden. (2:6)

  • Gott hat uns in Jesus ein Fundament geschenkt, dass uns nicht zuschanden werden lässt, nicht im Leben, nicht im Leiden, nicht im Tod!

Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen. (5:4)

  • Wir haben einen Hirten, der uns sieht, bewahrt und belohnen wird.

Der erste Petrusbrief – ein Brief an die leidende Gemeinde. Ein Brief, der alle Leidenden mit hineinnimmt in die Gemeinschaft Jesu, der für uns gelitten hat, uns daher verstehen kann, der uns als Oberhirte versorgt und mit Seinem Lohn auf uns wartet.

Ein passender Vers außerhalb des 1 Petrusbriefes soll die Gedanken von heute abschließen: Psalm 66:

10 Denn du hast uns geprüft, Gott, hast uns wie Silber geläutert. 11 Du hast uns ins Gefängnis gebracht, uns schwere Lasten aufgelegt. 12 Du hast uns niedertrampeln lassen.  Wir gingen durch Feuer und Wasser. 

Doch dann hast du uns mit Überfluss beschenkt.

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