„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 9. September 2020

Hiob – Warum muss der Gerechte Leiden?

Vor 2 Wochen haben wir an unserem Jüngerschaftsabend begonnen, das Buch Hiob gemeinsam zu lesen. Im Buch stellt die Hauptperson, Hiob, eine Frage, die seither jede Generation von Gläubigen bewegt hat: Warum muss der Gerechte leiden?

Wenn wir heute in die Welt hineinschauen, dann springt einen das Leid an, wohin man auch sieht: das Leid hungernder Menschen, das Leid heimatloser Menschen, das Leid kranker und schwerstkranker Menschen, das Leid missbrauchter Menschen jeden Alters, das Leid alter Menschen, das Leid der Armen, der Gefangenen, der Beraubten, der Verfolgten, der Verführten und der Ungeliebten – um nur einige wenige zu nennen. Warum all dieses Leid.

Auf diese Frage gibt es schnelle Pauschalantworten, die etwa so gut sind wie ein Tempotaschentuch auf einer Messerstichwunde. Es gibt auch einige gute Ansätze, die allerdings nicht immer in jede Situation passen. Oft wird die Sünde als Antwort gehandelt, aber ohne weitere Erklärung ist das irreführend und manchmal schlichtweg falsch.

Natürlich schreibt Paulus an die Korinthergemeinde, die die Teilnahme am Abendmahl salopp und der Sache Jesu unwürdig durchführte (1 Korinther 11:30):

Deshalb sind unter euch viele Schwache und Kranke,
und eine beträchtliche Zahl sind entschlafen.

Natürlich war die Not eines Propheten Jona und das Leid des verlorenen Sohnes ihrem Ungehorsam (sprich: Sünde) gegen Gott zuzuschreiben.

Wenn wir aber Not, Leid, Trauer oder Krankheit immer der Sünde zuschreiben, dann übersehen wir den Blindgeborenen, über den Jesus sagt (Johannes 9:3):

Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern; sondern
an ihm sollten die Werke Gottes offenbar werden!


Auch Folterungen und Schiffbruch des Paulus waren nicht aufgrund von Sünde, ebenso wenig wie die Ermordung der 5 Missionare um Jim Elliot oder der Verfolgung der Gemeinde Jesu.

Leid hat verschiedene Gründe – und nur einer davon ist Sünde, und wir merken: Es gibt auf die „Warum?“ Frage weder eine schnelle – noch eine allgemeingültige Antwort.

Woran wir aber festhalten dürfen ist die Tatsache, dass unser Leid Gott bekannt ist. Jesus kennt das Leid der Welt, denn Er hat in unserer Welt gelebt (Philipper 2:7). Er kennt Dein Leid, denn Er wurde versucht wie alle anderen Menschen und kann uns verstehen (Hebräer 4:15). Er kennt unsere Schmerzen, denn Er wurde für uns zum Träger der Schmerzen (Jesaja 53:3).Jesus versteht Dich, denn Er ist selbst gewesen, wo Du jetzt bist. Und Er erwartet nicht, dass Du alle Antworten hast, vor allen Dingen nicht die Antworten, die Er in Seiner Weisheit uns vorenthalten hat. Was Er möchte ist, dass Du Ihm vertraust – Seiner Liebe zu Dir, Seiner Fürsorge, Seiner Allwissenheit, Seiner Vollkommenheit, Seiner Gerechtigkeit – und dass Er Deinem Leid ein Ende bereiten wird zur perfekten Zeit und keine Minute später (1 Korinther 10:13):

Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu;
er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.

Das durfte auch Hiob erfahren, nachdem er zuerst viel lernen musste durch Leid. Heute Abend machen wir weiter in unserem Studium des Buches Hiob. Du bist herzlich eingeladen, dabei zu sein. Am Besten live – oder aber auch im LIVESTREAM.  

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 19:30 Uhr

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