„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 3. Juli 2020

Von Treue & Glauben, von Ebi & Andy


Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede,
Langmut, Freundlichkeit, Güte,
Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

Treue und Glauben sind untrennbare Geschwister. Beide stehen bei Gott ganz hoch im Kurs. Das Wort „pisitis“, das Paulus in Galater 5:22 gebraucht, wird von fast allen Übersetzungen mit Treue übersetzt – aber fast überall sonst in der Bibel mit Glauben. Es gibt also eine Verbindung. Vielleicht hilft uns die folgende Illustration zu erkennen, wie eng und geschwisterlich es zwischen Treue und Glauben zugeht.

Von Pastor Andy wird berichtet, dass er mitten am Tag in seine ganztags geöffnete Kirche geht, um zu sehen, wer gekommen war, um zu beten. Als er im Kirchenschiff steht, öffnet sich die Hintertür und ein Mann kommt den Gang herunter.

Der Pastor runzelt die Stirn, als er sieht, dass der Mann unrasiert und schäbig gekleidet ist. Der Mann geht zum Altar, kniet nieder, senkt den Kopf eine Weile zum Gebet, steht auf und geht wieder.

In den folgenden Tagen kommt er treu jeden Mittag, kniet sich für einen Moment nieder, immer mit der Brotdose auf seinem Schoß.

Den Pastor beschleicht ein böser Verdacht. Er vermutete die Vorbereitung eines Kirchenraubs und beschließt, den Mann zu fragen: ‚Was machst du hier?

Der alte Mann antwortet, er habe Arbeit am Ende der die Straße und die Mittagspause sei eine halbe Stunde. Die Mittagszeit war seine Gebetszeit, um Kraft und Stärke zu finden. Und die nutzte er treu.

"Sehen Sie, weil die Fabrik so weit weg ist kann ich immer nur einen Moment bleiben,“ erklärt er. Wenn ich hier knie und mit dem Herrn spreche, sage ich sowas wie:

'Ich bin erneut gekommen, Herr, um Dir zu sagen, wie glücklich ich bin, seit wir Freunde geworden sind und Du meine Sünden weggewaschen hast. Ich weiß nicht, wie man richtig betet, aber ich denke jeden Tag an Dich. Also, Jesus, ich bin der Ebi und wollte nur Hallo sagen!

Der Pastor war beschämt und sagt Ebi, dass es für ihn sehr wohl in Ordnung sei, weiterhin jeden Tag so treu zu kommen und zu beten.

 Ich muss los,“ sagt Ebi, bedankt sich und geht. Jetzt war es der Pastor, der am Altar niederkniet, wie er es noch nie getan hatte. Sein kaltes Herz wurde durch neue Liebe erwärmt als er Ebi`s Gebet wiederholt:

"Herr, ich bin gerade gekommen, um dir zu sagen, wie glücklich ich bin, seit wir Freunde geworden sind und Du meine Sünden weggewaschen hast. Auch ich weiß nicht, wie man richtig betet. Aber ich denke jeden Tag an Dich. Also, Jesus, ich bin’s, der Andy, und wollte nur Hallo sagen!“

Eines Tages nach der Mittagszeit bemerkte der Pastor, dass der alte Ebi nicht gekommen ist. Nachdem er ihn mehrere Tage vermisst, beginnt er, sich zu sorgen, dass ihm etwas passiert sein könnte. Als er sich in der Fabrik nach Ebi erkundigt, erfährt er, dass der im Krankenhaus liegt.
Die Woche, in der Ebi auf Station lag, brachte Veränderungen, denn seine schlichte Freude steckte die andern an.

Man konnte nicht verstehen, warum Ebi so froh war, wo doch keine Blumen, Anrufe oder Karten kamen, kein Besucher, der sich für ihn interessiert hätte. Bis Andy, der Pastor kam. Auch er verstand die Sorgen des Pflegepersonals: Keine Freunde, keiner, der sich kümmerte. Ebi hatte keinen, an den er sich wenden konnte.

Als Ebi die Gedanken des Personals mitkriegte, sah er ganz überrascht zu dem Pastor auf und sagt ziemlich entspannt: "Die Krankenschwester hat Unrecht. Sie kann natürlich nicht wissen, dass ER jeden Tag mittags hier ist. ER ist hier, ein lieber Freund von mir. ER setzt sich hier hin, nimmt meine Hand, beugt sich vor und sagt zu mir:

'Ebi, ich bin auch heute gekommen, um Dir zu sagen, wie glücklich ich bin, seit wir Freunde geworden sind und ich deine Sünden weggewaschen habe. Ich bin immer so glücklich, Dich beten zu hören und ich denke jeden Tag an Dich. Also. Ebi, ich bin Jesus und wollte Hallo sagen

Hier ist ein einfacher Mensch – wie Du und ich – mit beiden Beinen im Leben. Er glaubt an Jesus – und die Frucht des Heiligen Geistes – Treue – blüht in seinem Leben.

Mit Jesus, der immer treu ist – hat Er täglich Gemeinschaft im Glauben und das Wesen Jesu: Treue, wächst als Frucht des Geistes in Ihm. Was für ein schlichtes und herrliches Vorbild!

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