„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 13. Mai 2020

Jesus im 1. Korintherbrief


Etwa 5 Jahre bevor Paulus diesen Brief an die Gemeinde in Korinth schrieb, war er in Korinth und hatte evangelisiert. Die Gemeinde war daraus entstanden. Sie kannten das Evangelium des Paulus. Darum dreht sich der Korintherbrief auch weniger um die Botschaft des Heils, sondern um viele Fragen, die die junge Gemeinde betreffs eines gesunden Gemeindelebens hatte. Es geht um Einheit untereinander (im Gegensatz zu Parteiungen und Spaltungen). Es geht um Leben und Dienst eines Christen und seine Heiligung – sowohl des Einzelnen als auch der Gemeinde. Es geht um den Umgang der Gemeinde mit solchen, die bewusst in Sünde leben. Praktische Hinweise haben mit Moral und Ehe zu tun. Dann geht es ums Abendmahl gefolgt von langen Erklärungen über das wichtige Thema des „Leibes Christi“, der Gemeinde, der Liebe untereinander und der Ausübung von Geistesgaben. Das Thema Auferstehung, um das es einige Unsicherheiten in Korinth gab, füllt ein ganzes Kapitel gegen Ende des Briefes.

Jetzt könnte man fragen: Hat Paulus bei den vielen Themen noch Zeit für etwas ‚Christologie‘ – der Lehre von Jesus gefunden? Oh ja!

Die Begriffe Christus / Christi kommen 58x, der Name Jesus / Jesu 24x in den 16 Kapiteln des Briefes vor. Würde man sie gleichmäßig verteilen, wären das (82:16) über 5x pro Kapitel. Jesus steckt überall drin – in jedem Thema des Korintherbriefes – in jedem Thema der Bibel.

Das könnte man vielleicht noch verstehen, wenn es um´s Abendmahl oder die Auferstehung geht – das hängt natürlich beides mit Jesus zusammen. Aber die Einheit der Geschwister innerhalb der Gemeinde … der Umgang der Gemeinde mit Sündern oder sogar Fragen der Ehe – sind das nicht eher Themen, mit denen wir untereinander zurechtkommen müssen?  

In 1 Korinther 2:2 erinnert Paulus an die Zeit und die Predigten, die er bei seinem Aufenthalt in Korinth verkündigt hatte. Paulus erinnert:

Denn ich hatte mir vorgenommen,
unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus,
und zwar als Gekreuzigten.

Im 1 Korintherbrief erinnert uns der Herr, dass Jesus das zentrale Thema unseres gesamten Christenlebens ist. Seine Botschaft durchdringt und formt unser Leben, unseren Arbeitsalltag, unsere freie Zeit, unsere Pläne, unseren Umgang miteinander, unseren Umgang mit Sündern, unsere Moralvorstellungen, unser Verhalten in der Ehe, unsere ewige Hoffnung und … und … und. Alles! Gibt es einen Bereich im Leben eines Jüngers, von dem man sagen könnte – der hat mit meinem Glauben nichts zu tun? Irgendeinen Bereich? Nein, es gibt keinen! Der erste Korintherbrief mit der Vielfalt seiner Themen und der hohen Zahl an Erwähnungen Jesu zeigt uns deutlich: Ohne Jesus geht es nicht.

In einer 20 minütigen Predigt, die ich mir am vergangenen Sonntag anhörte, kam nicht einmal der Name Jesu vor oder Seine Bezeichnung als Christus. Nicht 1x! (ohne Gewähr) Ohne Jesus geht es aber nicht, wie uns der Korintherbrief zeigt. Paulus beschreibt die Gemeinde Jesu mit den Worten: (1 Korinther 12:27):

Ihr aber seid der Leib des Christus,
und jeder ist ein Glied daran nach seinem Teil.

Wir sind untrennbar mit Jesus verbunden. Er das (steuernde) Haupt, wir die (ausführenden) Glieder. Der erste Korintherbrief bringt Jesus in alle Bereiche unseres Lebens und ruft uns zu: Klammer Jesus nicht aus?

Gibt es einen Bereich in Deinem Leben, in dem es einfach nicht weitergeht? Gibt es einen Bereich, in dem Du Jesus bisher bewusst oder unbewusst ausgeklammert hast? Lass Ihn rein – in alle Bereiche Deines Lebens. So etwas ist NIE Verlust – aber IMMER Gewinn!

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