„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Montag, 11. Mai 2020

Der Fremde

Ich glaube, es war Ruben A. Torrey, der von einem Gebetstreffen berichtete, das in einem der Vororte von Chicago stattfand. Als ein Aufruf zur Umkehr und zum Glauben gegeben wurde, stand ein Mann auf.

Nachdem das Treffen beendet war, ging der Prediger hinunter und setzte sich neben den Mann und sprach mit ihm. Der Mann begann:

„Lassen Sie mich Ihnen sagen, wie ich heute Abend dazu gekommen bin, Christus anzunehmen. Ich war mein ganzes Leben lang ein Kirchgänger, aber ich ging nur, um zu kritisieren. Wenn die Leute beim Gebetstreffen aufstanden, um etwas zu sagen, nahm ich ein kleines Notizbuch heraus, das ich mir aufbewahrte, und schrieb alles auf, was sie sagten. Während der Woche habe ich sie dann im Auge behalten, um zu sehen, wie ihr Leben mit ihrem Zeugnis übereinstimmte. So kam ich zu dem Schluss: ‚Alle Christen sind Heuchler.‘

Mein Herz wurde hart wie Stein. Ich war vollkommen gleichgültig. Vor einigen Monaten wurde ich sehr krank und die Ärzte sagten, ich müsse sterben, aber ich hatte überhaupt keine Angst zu sterben. Der Zynismus der Religionskritiker hatte mich so hart gemacht, dass selbst der Tod keine Schrecken für mich hatte.

Aber eines Tages kam ein Christ und fragte, ob er für mich beten dürfe. Ich sagte: ‚Ja, du kannst für mich beten, wenn du willst. Ich habe nichts dagegen, wenn es dir etwas nützt, tut es mir nicht weh. Ja, bete, wenn du willst, wenn du es genießen wirst. Es wird mich nicht stören.‘

Er kniete sich neben mein Bett und begann zu beten, während ich ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. Ich beobachtete ihn, um zu sehen, ob er echt war. Ich dachte, ich würde sterben, hatte aber kein bisschen Angst. Ich war vollkommen gefühllos und verhärtet, aber als ich dort lag und ihn aus den Augenwinkeln beobachtete, sah ich eine Träne über seine Wangen rollen. Ich sagte mir: "Hier ist dieser Mann, ein vollkommener Fremder für mich, ohne mögliches Interesse an mir, und doch weint er über meine Sünden und meinen verlorenen Zustand."

Das brach mir das Herz. Deshalb bin ich heute Abend hier. Deshalb stand ich auf und bat um Gebete; Deshalb habe ich den Herrn Jesus genommen.“

Immer wieder gibt es Zeugnisse, die diesem ähneln. Auf den Philippinen begegnete mir ein ähnliches Zeugnis. Eine junge, muslimische Studentin wurde in ihrem Herzen angerührt, als ihre christliche WG Mitbewohnerin unter Tränen für ihre Errettung betete. 


 „Wir werden mehr Männer und Frauen durch unsere Tränen gewinnen, die wir vor dem Thron vergießen, als wir durch unsere Argumente je gewinnen können.(anon)

Nun, Tränen kann man weder planen noch produzieren. Gebet schon. Möge der Herr uns durch diese Berichte ermutigen, nicht die Hoffnung aufzugeben und nicht das Beten aufzugeben. Möge Er uns ermutigen, weiter von Ihm, unserem Erlöser und Retter unserer Seelen zu reden, denn (Spüche 11:30):

„Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens,
und der Weise gewinnt Seelen.“

Herr, lege Seelen mir aufs Herz, und liebe sie durch mich!
Und mög´ ich flehen himmelwärts, gewinnen sie für dich!
(Wilfried Zibell)

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