„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 15. Mai 2020

Bayram, Du und ich!

Folgendes Anliegen war gestern zum Gebet in die Gebetsapp von Open Doors eingestellt: Es ging um Bayram (Pseudoname), der als Christ aus muslimischem Hintergrund seinen Militärdienst in einem islamischen Land ableisten muss. Allerdings wurde er von anderen Mitsoldaten hart bedrängt, gedemütigt, schikaniert und geschlagen. Einmal verprügelten sie ihn so schlimm, dass er mit gebrochenem Kiefer ins Krankenhaus kam.

Der Gebetsaufruf für Bayram war, dass der Herr ihm beistehen würde, denn er hat noch ein halbes Jahr Militärdienst zu tun.

Meine Gebete für Bayram gingen zu Gott – meine Gedanken zu dem jungen Mann. Was hält einen Menschen in solch einer ausweglosen Situation bei Jesus? Abgefallen und vogelfrei lebt er jetzt als Jünger Jesu ein Minderheitendasein – nicht zu Hause, sondern in einer Kompanie von Soldaten, deren Religion ihnen gebietet, Bayram zu ihrem Glauben zurück zu zwingen.

Die schmerzhaften Tage allein im Krankenhaus dürften für ihn vielleicht wie eine Erholung gewesen sein. Er konnte abends (vermutlich) die Augen schließen, ohne sich vor Angriffen fürchten zu müssen. Aber immer schwebte über ihm der Gedanke: Ich muss zurück zur Kaserne.  Ob er sich wohl manchmal gefragt hat, ob Jesus – ob sein Glaube an Ihn – die ganze Tortur wert sei? Ich frage mich, wie viel Jesus mir wert ist – wie viel Leiden, wie viel Kosten, wie viel Rechte, wie viel Verlust, wie viel Kraft oder Lebensqualität. Ich möchte natürlich antworten: „Herr, Du bist mir alles wert! Und wenn ich mit Dir sterben müsste …“ – Muss ich aber nicht! Darum kommt mir das mit dem „sterben“ relativ einfach über die Lippen; das mit dem „alles“ – darüber muss ich noch mal nüchtern nachdenken.

Als meine Gebete für Bayram zu Gott stiegen und meine Gedanken zu Bayram wanderten, habe ich die bewundert, die dem Druck der Verfolgung standhalten. Und ich vermute, es ist nicht die Angst vor der Ewigkeit, die sie an Jesus festhalten lässt. Es ist die Freude auf die Ewigkeit und die Liebe zu Jesus. Sie haben etwas in Jesus gefunden, was uns – zumindest zum Teil – verborgen zu sein scheint. Eine Genügsamkeit, einen Frieden, der all das übersteigt, was uns ein Leben ohne Jesus anbietet. „Gib mir Jesus! Gib mir Jesus! Du kannst die ganze Welt behalten, aber gib mir Jesus!“ – so heißt es in einem herrlichen Lied (siehe Seitenfenster). Wer sich Tag und Nacht schikanieren und sich den Kiefer brechen lässt für seinen Glauben, der scheint das Lied ernst zu nehmen.
  • Ich bin ermutigt durch Bayram, seine treue Nachfolge und seine Konzentration auf Jesus.  
  • Ich bin gedrängt, meine scheinbaren Verluste, Leiden und Opfer neu unter die Lupe zu nehmen.
  • Ich bin herausgefordert, neu zu meditieren über die Erfahrung des Petrus und des Johannes, von denen es nach Verhör und Schlägen heißt (Apostelgeschichte 5:41):
 Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg,
weil sie gewürdigt worden waren,
Schmach zu leiden um Seines Namens willen;

Möge Jesus, der Herr, Bayram die gleiche Erfahrung schenken … und Dir … und mir … und vielen anderen … jedem nach dem Maß, wie er mit des Herrn Hilfe zu tragen vermag.

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