Die Tragödie des Volkes ist, dass sie nicht mehr am Tempel
Gottes, an Seiner Gegenwart und Seinem Dienst interessiert sind. „Ich, mein, mir und mich“ ist ihre
traurige Lebensphilosophie. Und ähnelt Gottes Volk in Haggais Zeit nicht in erschreckender
Weise dem Volk Gottes in unserer Zeit – zumindest einem Teil davon?
In dieser Situation erinnert Haggai an die Verheißung, dass
der Messias kommen wird. Er wird kommen, nicht nur für Sein Volk, sondern für
die ganze Welt. Und Er wird dem (noch in Trümmer liegenden) Tempel eine Herrlichkeit
bringen, die alle frühere Herrlichkeit übersteigen wird. Wie kann das
geschehen? Wer die Berichte in den Geschichtsbüchern des Alten Testaments kennt,
weiß um die Unsummen von Edelhölzern, Gold, Silber und anderen wertvollen
Baumaterialien. Der Salomonische Tempel soll an Herrlichkeit noch übertroffen
werden? Haggai 2:7-9 klärt auf:
Und ich werde auch alle Heidenvölker
erschüttern, und das Ersehnte aller Heidenvölker wird kommen; und ich
werde dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen, spricht der Herr der Heerscharen. Mein ist das Silber, und mein ist das Gold,
spricht der Herr der Heerscharen. Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als
die erste, spricht der Herr der Heerscharen; und an diesem Ort will ich
Frieden geben, spricht der Herr der Heerscharen.
Jesus! Jesus in Haggai! Mindestens dreierlei weist auf Jesus
hin: Er ist das Begehrenswerte der Heidenvölker, der Ersehnte der Nationen. In
Jesaja 42:3+4 prophezeit Jesaja über den kommenden Messias, Jesus:
Das geknickte Rohr wird er nicht
zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; wahrheitsgetreu
wird er das Recht hervorbringen. Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf
Erden das Recht gegründet hat, und die Inseln werden auf seine Lehre warten.
Ja, die Inseln und die Heiden warten auf Ihn! Micha (4:1) bestätigt, dass die Völker Ihm zuströmen
werden. Sacharja (2:15) erwähnt die
Bekehrung vieler Völker zum Herrn. – Ja, sie alle warten auf ihre Erlösung. Und
Haggai spricht davon, dass der Erlöser, der Ersehnte aller Heidenvölker kommen
wird.
Und ist es nicht die Gegenwart des menschgewordenen
Gottessohns, die den Tempel erst wirklich herrlich macht?! Als Baby brachten
Maria und Joseph Ihn in den Tempel. Als Lehrer lehrte und wirkte Er dort. Das füllte
bereits den Tempel zur Zeit Jesu mit großer Herrlichkeit, auch wenn die meisten
Menschen es nicht erkannten. In der Zukunft wird Seine Herrlichkeit den Tempel
des Tausendjährigen Reichs erfüllen. DAS wird herrlich und unübersehbar sein.
Und wenn der Friedefürst, Jesus, in Seinem Tempel regieren
wird, dann wird Frieden herrschen, nicht nur in Israel, sondern in aller Welt.
Haggai ruft das Volk auf, zuerst nach Gottes Reich zu trachten
und für Ihn zu leben und sein Reich zu bauen – und dann erst an sich selbst zu
denken.
Was für eine Botschaft an uns. Wenn unser Leben voll von „mir,
mein und mich“ ist, dann gilt es, unseren Fokus nach oben zu richten, zu Jesus und Seinen Tempel (sprich: unser Herz und Seine Gemeinde) nicht zweitrangig werden
zu lassen. Dann ist uns Sein Segen gewiss! Auch das verspricht Er durch Haggai (2:8):
Mein ist das Silber, und mein ist das Gold,
spricht der Herr der Heerscharen.
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