„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 19. März 2020

Ihr gedachtet … Gott gedachte …

In Zeiten wie dieser weiß man manchmal gar nicht so recht, wie oder was man beten soll. Läden dicht, Arbeitsplätze zu Home Office umfunktioniert, Gottesdienste verboten, Altenbesuche begrenzt, soziale Kontakte minimiert, Krankenhäuser überfüllt und weltweit sterben die Menschen zu Tausenden. Wie soll man beten? Um was bitten? Meine Bitte für meine Gesundheit, meinen Arbeitsplatz, Lohnverlust oder für die Aufhebung der Ausgangssperre klingen recht egoistisch in meinen Ohren, wenn ich bedenke, dass mein Leben – außer im Krankheitsfall – nicht wirklich bedroht ist – im Gegensatz zum Leben von Millionen von Menschen in Ländern der Dritten Welt oder Tausenden von Menschen an bestimmten europäischen Grenzen. Wofür soll ich beten?

Ganz gewiss ist es nicht falsch, für unsere Gesundheit und die unserer Lieben zu beten. Auch für unsere täglichen Notwendigkeiten und Stabilität im Alltag und im Leben dürfen wir beten. Gleichzeitig sollten wir nicht die vergessen, die sich in wesentlich schwierigeren Umständen als wir befinden. Und es gibt eine weitere Möglichkeit, die gegenwärtige globale Not im Gebet vor Gott zu bringen.

Als im September 1991 bei einer Kulturveranstaltung auf dem christlichen Bücherschiff „Doulos“ zwei Granaten auf die Bühne geworfen wurden, starben die Mitarbeiterinnen, Sophia und Karen, 30 andere wurden verletzt. Satan wollte töten und zerstören. Am Tag nach dem Anschlag verlor Satan den Kampf, denn mehrere Bürger der Stadt Zamboanga, wo die Doulos im Hafen lag, entschieden sich, Jesus zu folgen. Karens Schwester kam an Bord und beendete den 2-Jahres-Einsatz für ihre ermordete Schwester. Jesus siegte!

Vor einer Woche erzählte mir ein Freund, dass er durch die schrecklichen Flugzeugattentate am 11. September 2001 zur Hingabe an Jesus gefunden hatte. Das war weit weg vom schrecklichen Geschehen. Wie ihm wird es viele anderen ergangen sein. Während jedes verlorene Menschenleben ein Grund der Trauer ist, hat Satan kostbare Seelen verloren, weil Gott die Karten neu gemischt hatte.

Als die Steinigung des Stephanus zu einer großen Verfolgung der Gemeinde führte, dachte Satan, er würde endlich das Feuer der Frohen Botschaft austreten. Aber je mehr er in die Flammen trat, umso weiter flogen die Funken und entzündeten neue Feuer. Überall hin flohen die Christen und verbreiteten ihren Glauben im Römischen Reich. Satan verlor … mal wieder!

Bezeichnend sind die Worte, die Josef seinen ängstlichen Brüdern gegenüber aussprach. Sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft und fürchteten jetzt seine Rache. Josef sagt (1 Mose 50:20):

Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; 
aber Gott gedachte es gut zu machen, 
um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, 
um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten.

Gott drehte den Spieß einfach um und gestaltete das, was Satan zum Schaden wollte, zum Schaden für ihn selbst. Das hilft uns, unser Gebetsanliegen in der gegenwärtigen Krisenzeit zu formulieren:

„Herr, lass das, was Satan uns zum Schaden will, zu seiner eigenen Niederlage beitragen. Lass die Zahl der geretteten Seelen die Zahl der verlorenen Seelen weit übersteigen! Erweise Dich als Sieger und lass Deine Herrlichkeit triumphieren inmitten der Trümmer und der Trauer!“

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