„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 30. Januar 2020

Unsere Kurzsichtigkeit

Wenn die Bibel davon redet, dass wir für und in allem dankbar sein sollen, dann beginnt das Karussell in unserem Kopf zu spinnen. Wie können wir …? Für ALLES? Meint Gott das so?

Natürlich können wir Gott nicht danken, für Sünde, die wir getan haben. In solch einem Fall wäre es besser, echte Buße zu tun und Ihm zu danken, dass Er für unsere Sünden gestorben ist und uns vergibt. Aber für vieles andere sollten wir im Glauben an Gottes Souveränität und Liebe dankbar sein – einfach, weil Er es möchte und als Zeichen, dass wir Ihm vertrauen.

Die Geschichte erzählt von einem König in Afrika, der einen engen Freund hatte, mit dem er aufgewachsen war. Dieser Freund hatte die Angewohnheit, jede positive oder negative Situation in seinem Leben zu betrachten und zu bemerken: "Das ist gut!"

Eines Tages waren der König und sein Freund auf der Jagd. Der Freund, der immer die Waffen für den König lud und vorbereitete, hatte dabei anscheinend etwas falsch gemacht, denn nachdem der König die Waffe genommen hatte, löste sich ein Schuss und der Daumen des Königs wurde abschossen.

Als er sich die Situation prüfend ansah, bemerkte der Freund wie üblich: "Das ist gut!" worauf der König unwillig antwortete: "Nein, das ist nicht gut!" Er nahm seinen Freund und steckte ihn ins Gefängnis.

Etwa ein Jahr später ging der König in einem Gebiet zur Jagd, das er besser gemieden hätte, denn Kannibalen nahmen ihn gefangen und brachten ihn in ihr Dorf. Sie banden ihm die Hände, stapelten Holz, stellten einen Pfahl auf und banden den König an den Pfahl. Als sie näher kamen, um das Holz anzuzünden, bemerkten sie, dass einer der Daumen des Königs fehlte. Sie waren abergläubisch und aßen nie jemanden, der weniger als vollständig war. Also banden sie den König los und schickten ihn nach Hause.

Als er nach Hause zurückkehrte, erinnerte er sich an das Ereignis, das ihm den Daumen gekostet hatte und er empfand Reue für die Art und Weise, wie er seinen Freund behandelt hatte. Sofort ging er ins Gefängnis, um mit seinem Freund zu sprechen. "Du hattest recht", sagte er, "es war gut, dass mir der Daumen abgeschossen wurde.“ Und er erzählte dem Freund alles, was gerade passiert war. "Ja, deshalb tut es mir sehr leid, dass ich dich so lange ins Gefängnis geschickt habe."   "Nein", erwiderte sein Freund, "das ist gut!"  "Was meinst du mit 'Das ist gut'?“ fragte der König. „Wie kann es gut sein, dass ich meinen Freund für ein Jahr ins Gefängnis geschickt habe?" "Nun,“ war die Antwort, „wenn ich nicht im Gefängnis gewesen wäre, wäre ich bei dir gewesen.“

Eine Geschichte zum Schmunzeln! Aber eine Geschichte, die unsre Kurzsichtigkeit illustriert.
Sobald uns ein (scheinbares) Unglück trifft, werden wir unwillig und grantig. Gottes Wort fordert uns auf, allezeit dankbar zu sein und für und in allem zu danken. Wenn wir uns das zum Vorsatz machen, kann unsere geistliche Kurzsichtigkeit behoben und in gute geistliche Sehschärfe verwandelt werden!

Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes
in Christus Jesus für euch.
(1 Thessalonicher 5:18)

Sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles,
in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;
(Epheser 5:10)

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