„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 31. Januar 2020

Mensch ärgere dich nicht!

So der Name eines alten, beliebten Tischspiels für die ganze Familie. Es macht ja Spaß, das Spiel zu spielen. Und der Ratschlag, sich nicht zu ärgern, ist berechtigt. Die Durchführung allerdings nicht immer so einfach. Ärger ist eine natürliche Gefühlsregung – ja, natürlich, aber oft, sehr oft fleischlich (will heißen: zur alten Natur gehörig, losgelöst von Gott). Wenn’s nur der Ärger beim Spiel ist, ist er in der Regel schnell verflogen. Ansonst kann er dramatische Folgen haben.

Ein Ranger des Nationalparks in Britisch-Kolumbien (Kanada), der zwei riesige Elchgeweihe, gemeinsam so breit wie die Reichweite eines Mannes mit ausgestreckten Armen. Die beiden Geweihe sind ineinander verhakt. Offensichtlich begannen zwei Elchbullen, miteinander zu kämpfen. Dabei verklemmten sich ihre Geweihe, und sie konnten sich nicht mehr befreien. Beide starben an ihrem Zorn.

Ärger kann zu tödlichem Zorn werden. Das muss nicht immer der physische Tod sein. Das kann der Tod von Freundschaften, Ehen oder anderen guten Beziehungen sein. Das ist ein Grund, warum die Bibel vor Ärger warnt (Prediger 7:9):

Lass dich nicht schnell zum Ärger reizen;
denn der Ärger wohnt in der Brust der Toren.

Weil Ärger eine so häufige, natürliche Reaktion ist, ist es uns oft nicht bewusst, wie zerstörerisch er sein kann. Wir merken oft nicht: Wenn wir unseren Ärger rauslassen, mag es uns hinterher etwas besser gehen – dem Gegenüber aber nicht. Wir denken wie die Frau, die eines Tages zu dem Prediger und Evangelisten Billy Sunday kam. Sie versuchte, ihre Ausbrüche von Wut und Ärger zu rechtfertigen und schönzureden.

"Es ist nichts falsch daran, die Beherrschung zu verlieren", sagte sie. "Ich explodiere und dann ist alles gut und vorbei."
"Nun,“ antwortete ihr der Evangelist, „So funktioniert auch eine Schrotflinte. Aber schauen Sie sich den Schaden an, den sie hinterlässt!"

Jemand vergleicht die Folgen von Wut und Ärger mit jemandem, der in einen wunderbaren, spritzigen Sportwagen springt, den Motor aufheulen lässt und mit hoher Geschwindigkeit losschießt – um erst dann festzustellen, dass die Bremsen nicht funktionieren.

Während uns der Prediger zuruft, uns nicht schnell zum Ärger reizen zu lassen, ruft uns Paulus in Römer 14:13 zu:

Lasst uns nun nicht mehr einander richten,
sondern haltet vielmehr das für recht,
dem Bruder keinen Anstoß oder kein Ärgernis zu geben!

Ärger ist meist eine Reaktion, die unseren Gefühlen entspringt. Manchmal ist Ärger sogar berechtigt. Aber der Schritt zur Sünde ist nicht weit. Darum ruft der Herr uns zu (Epheser 4:26):

Zürnt ihr, so sündigt nicht;
die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!

Da es sich bei Ärger um eine Gefühlsregung handelt, ist das gar nicht immer so leicht in den Griff zu bekommen. Aber auch hier hat Gott uns nicht ohne Seine Hilfe gelassen. In Galater 5:22 lesen wir von der Frucht des Geistes, die der Heilige Geist in uns wachsen lasst:

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

Da ist nichts bei, was Ärger fördern würde, aber viel, was ihm widerstreben würde. Wenn wir also Gottes Aufforderung aus Epheser 5:18 beachten:

Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist,
sondern werdet voll Geistes!

Dann sollte es mit dem „Mensch ärger dich nicht“ klappen. Wenn der Heilige Geist Gottes uns erfüllt, wird Er uns erinnern, wenn Ärger naht. Er wird uns die Kraft geben, zu widerstehen oder ganz schnell aufzustehen und umzukehren.

Über dies alles aber zieht die Liebe an,
die das Band der Vollkommenheit ist.
(Kolosser 3:14)

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