„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Montag, 27. Januar 2020

Abraham Lincoln ... Jephta ... und Du

1858 schickte der US Bundesstaat Illinois Stephen Douglas in den US-Senat, obwohl es Abraham Lincoln war, der die Volksabstimmung gewonnen hatte. (Damals wählte das Volk, aber die Politiker entschieden) Lincoln wurde zwar 2 Jahre später Präsident der Vereinigten Staaten – aber 1858 musste er entsetzt in Kauf nehmen, dass man den Volkswillen ignorierte und seinen Konkurrenten nach Washington schickte

Alle Pläne Lincolns für seine politische Zukunft und die seiner Familie gründeten sich auf diese Wahl. Ein Freund Lincolns, der Sympathie für ihn zeigte, fragte ihn, wie er sich jetzt fühle, wo der Wille des Volkes für – und die Entscheidung der Politiker gegen ihn gefallen war. Lincoln antwortete: "Wie der Junge, der sich den Zeh gestoßen hat: Ich bin zu groß zum Weinen und zu verletzt, um zu lachen."

Jephta war der 8. Richter in Israel und muss sich ähnlich gefühlt haben wie Abraham Lincoln, den man auch eine Zeit lang verachtet hatte.

Jephta war außerehelich mit einer Prostituierten gezeugt worden. Kein guter Hintergrund, keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft. Er war von seinen Halbbrüdern verachtet, wurde, wie damals üblich, ausgestoßen und fortgejagt, damit er nichts vom Erbe der anderen abbekam. Keine gute Grundlage für das Leben eines jungen Mannes. Zu groß, darüber zu weinen und zu verletzt, um es wegzulachen!

Und dann gibt es Krieg und Israel erfährt, das Jephta ein Kämpfer und Leiter geworden ist. Man kommt, bittet ihn, die Armee im Kampf zu führen und anschließend Leiter des Volkes zu werden. Jephta sagt zu und bespricht alles mit dem Herrn. Er zieht in den Kampf, kommt siegreich zurück und regiert Israel 6 Jahre lang im Frieden.

Mobbing – Abraham Lincoln erfuhr das in gewisser Weise auf politischer Ebene. Jephta erfuhr es schmerzlich, wegen seinem unrühmlichen Hintergrund. Viele andere Menschen werden in Gottes Wort erwähnt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Und vielleicht gehört in der heutigen Zeit der eine oder andere Leser dazu. Ob es nun Mobbing genannt wird, das uns ausbremst oder unsere eigenen Überlegungen betreffs unseres Hintergrunds – das spielt keine große Rolle. Unzählige Christen lassen sich ausbremsen – sei es durch die Schikanen, die andere ihnen zufügen oder sei es durch ihre eigenen negativen Überlegungen betreffs ihrer Vergangenheit.

Die gute Nachricht von Gott lautet (2 Korinther 5:17):

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung;
das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!

Jephta musste nicht länger zurückschauen auf eine unrühmliche Herkunft. Er durfte Gott und Seinem Volk dienen! Und diese herrliche Tatsache finden wir überall in der Schrift:

  • Der Mörder Mose wurde von Gott berufen, nach vorne zu schauen und Ihm zu dienen.
  • Der unbedeutende Hirtenjunge David wurde von Gott berufen, Sein Volk zu leiten.
  • Der Hitzkopf und Gottesleugner Petrus wurde zu einem der bedeutendsten Apostel berufen.
  • Der Zweifler Thomas wurde von Gott zum Missionar bestellt.
  • Der Christenmörder Paulus wurde von Gott zum Heidenmissionar berufen.
Was sie und Jephta gemeinsam haben: Sie ließen Mobbing und ihre Vergangenheit hinter sich, gaben sie an Gott ab, wandten sich Gott zu und stellten sich im Gehorsam der Berufung Gottes. Sie waren nicht bereit, ihre Erfahrungen der Vergangenheit Bremsklotz sein zu lassen in ihrem Leben für den Herrn. Sie hielten sich fest an der Beschreibung, was sie JETZT waren, in Christus:

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht,
ein königliches Priestertum,
ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums,
damit ihr die Tugenden dessen verkündet,
der euch aus der Finsternis berufen hat
zu seinem wunderbaren Licht.
(1 Petrus 2:9)

Darum schauten sie nicht zurück in ihre Vergangenheit, sondern nach oben und nach vorne, wie Jesus es möchte:

"Wer seine Hand an den Pflug legt
und dann nach hinten sieht,
der ist für das Reich Gottes nicht brauchbar."
(Lukas 9:62)
Lasst uns vielmehr
… aufsehen zu Jesus,
dem Anfänger und Vollender des Glaubens,
(Hebräer 12:2)

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