„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Leid und Gnade

Bei unserem letzten Gemeindeleitungstreffen haben wir in Jakobus 1 die Verse 2-4 gelesen. Da heißt es:

Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt.

Das ist schon ein harter Brocken. „Lauter Freude“ … „in mancherlei Anfechtungen“. Da fällt einem sofort Apostelgeschichte 5 ein. Petrus und Johannes beziehen Prügel, weil sie von Jesus geredet haben. Und es heißt (5:41): Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen.

Worüber waren sie froh? Über ihre Schmerzen? Über die Würdigung und das Mitleid, das sie jetzt von den Geschwistern erfahren würden? Für die entzündeten Wunden, die sie in den nächsten Tagen erwarten konnten? NEIN! uu allem! Jakobus fordert uns auch nicht auf, uns darüber zu freuen. Freude in Anfechtungen ist möglich, weil wir uns nicht an den Anfechtungen freuen, sondern vorausschauend auf das Ergebnis: „standhaftes Ausharren“, ein „vollkommenes Werk“, „Vollkommenheit“, „Vollständigkeit“ und göttliche Versorgung.

Wenn es uns also schwer fällt, uns an Not, Leid und anderen Anfechtungen zu freuen, ist das völlig normal. Das alles muss uns auch nicht erfreuen. Vielmehr die Vorausschau, was es in unserem Leben bewirken wird – das ist Grund zur Freude. Denn auch im Leid ist der Herr uns gnädig und arbeitet an uns. Schau nach vorne oder nach oben, nicht (nur) auf Deine gegenwärtige Not.

Stanley Jones, Theologe, Redner, Autor und Missionar in Indien hat eine gute Erklärung für die Verbindung zwischen unserem Leid und Gottes Gnade. Er illustiriert:

Wenn ein Stück rohes Eisen, das noch ungebraucht in der Schmiede herumliegt, reden könnte, so würde es sagen: "Ich bin schwarz, ich bin kalt, ich bin hart!" Das alles ist vollkommen wahr. Aber nun lege dieses selbe Stück Eisen in das Feuer der Esse und warte nur ein wenig, bis das Feuer seine Macht an ihm bewiesen hat. Jetzt würde es verwundert sagen müssen: "Die Schwärze, die Kälte, die Härte ist weg! Ich bin völlig verändert. Nun bin ich rot statt schwarz, nun bin ich glühend statt kalt, nun bin ich biegsam statt hart, nun bin ich brauchbar geworden für meine Bestimmung!"

Würde sich das Eisen selber rühmen? Nein, es würde sich des Feuers rühmen, durch das es so vollkommen umgewandelt wurde.

So ist auch der Mensch von Natur schwarz, kalt und hart. Aber wenn der Herr ihn mit seinen göttlichen Einwirkungen berührt, wenn Jesu Blut ihn reinigt, wenn er von Gottes Liebe erfüllt wird, so verschwindet das, was er von Natur war. Jedoch die Ehre der Verwandlung kommt nicht dem Menschen, sondern dem Herrn zu.

Wenn man auf dieses Ziel blickt, werden Schmerzen nicht unbedingt weniger und Finanzen nicht unbedingt mehr. Aber es öffnet uns den Blick, dass Leid, Not und andere Anfechtungen ein Ziel verfolgen: uns standhaft und vollkommen zu machen. Der zuversichtliche Blick auf dieses Ziel kann dann doch die Freude fördern.

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