Gestern ging es um 2 Gefahren. Die erste ist, dass wir uns – nachdem wir
Jesu Freunde geworden sind – sofort radikal von allen anderern Freunden
abwenden und uns in eine pseudochristliche Festung zurückziehen. Die zweite
Gefahr ist das gegenteilige Extrem: Wir machen nach unserer
Freundschaftsschließung mit Jesus genauso weiter, wie vorher und unsere
Freundschaft mit anderen ist uns wichtiger als unsere Freundschaft mit unserem
besten Freund: Jesus. Der Schlüssel ist, unsere Freundschaften nicht radikal
aufzukündigen, sondern Jesus radikal in unseren Freundeskreis mitzunehmen. Das
wird einige dazu ermutigen, gemeinsam mit uns Jesus nachzufolgen, während
andere sich von uns abwenden werden.
Wie kann so etwas im Alltag aussehen? Nun, es kostet Mut. Wer sich aber für
diesen Schlüsselweg entschieden hat, gewinnt.
Es ist einige Monate her, dass mir ein Freunde erzählte, wie er diesen
Schlüsselweg gegangen ist – und gewonnen hat.
Er erhielt den Einberufungsbescheid zur Bundeswehr. Einige Zeit verging und
der Tag kam. Es war in den ersten Tagen als alle neuen Soldaten zusammengerufen
wurden, um sich kennenzulernen und sich einander vorzustellen. Jeder erzählte,
wo er herkam, was er bisher gemacht hatte und was sonst er immer noch erzählen
wollte. Bald würde mein Freund etwas erzählen müssen, und er fragte sich,
wieviel er von seinem Glauben preisgeben sollte. Sollte er sagen, dass er
Christ sei, zu einer Gemeinde gehörte und sich in der Jungschararbeit
eingebracht hatte? Er entschloss sich, genau das zu tun. Er nahm Jesus radikal
mit und erzählte, dass er zu Jesus gehöre.
Das hat ihm wahrscheinlich viele Schwierigkeiten, Fehltritte und
Kompromisse erspart und andererseits Türen geöffnet, die sonst geschlossen
geblieben wären.
Ein anderer Freund erzählte, wie er auf einem Treffen mit Geschäftspartnern
am Mittagstisch saß und auf das Essen wartete. Während alle warteten, zog sein
Nebenmann über den christlichen Glauben her und kam auch kaum zur Ruhe, als das
Essen auf dem Tisch stand. Höflich unterbrach mein Freund seinen
Gesprächspartner mit den Worten (oder ähnlich): „Einen Moment bitte, ich
möchte eben meinem Gott fürs Essen danken.“ Anstatt sich zu scheuen oder „im Herzen“ dankbar zu sein und den
Glauben zu verleugnen, brachte er den Redeschwall seines Tischnachbarn mit einem
Mal zu Ende. (Ich möchte dessen Gesicht gesehen haben!) Mein Freund nahm Jesus
radikal mit in seine Geschäftstreffen und konnte für Jesus leuchten.
Ich meine mal (ganz vorsichtig), dass niemand seine alten Freunde aufgeben
muss. Wer Jesu Freund geworden ist und Jesus radikal und liebevoll mitnimmt in
seinen Alltag, seinen Arbeitsplatz und seine Geschäfte, seine Freundschaften
und Beziehungen, der wird einiges erleben. Viele Freunde werden sich von ganz
alleine abwenden, weil sie Jesus nicht mögen. Andere werden sich abwenden, weil
Jesus nicht alles mitmacht – und wir folglich auch nicht. Andere aber werden
sich wundern und ins Fragen kommen. Und wieder andere, versteckte Christen,
werden sich durch unser Zeugnis ermutigen lassen, selbst offener als Christen zu
leben.
Möge Der Herr Dir heute den Mut geben, radikal als das zu leben, was Du bist: ein
Jünger Jesu!
Samstag, 7. Dezember 2019
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