Seid IN allem dankbar;
denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch
Mit dieser Aussage haben wir keine allzu großen Probleme –
zumindest nicht in der Theorie. Auch im Regen sollen und können wir dankbar
sein; z.B. für die Sonne, von der wir wissen, dass sie irgendwann wieder
scheint; oder für die Erfindung des Regenschirms, oder dass wir gerade nicht
aus dem Haus müssen.
Oder eine versalzene Suppe. Wirklich ärgerlich! Aber wir
können auch in dieser Situation Gründe zur Dankbarkeit finden: z.B. dass wir
wegen einer versalzenen Suppe nicht verhungern werden; dass wir auf ein
Ersatzessen zurückgreifen können oder dass die Suppe auch im versalzenen
Zustand noch genießbar ist.
IN allen Dingen dankbar zu sein ist nicht immer einfach,
aber nachvollziehbar. Aber FÜR alles dankbar sein? So sagt Epheser 5:20:
Sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank FÜR alles,
in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;
Manchmal ist es ein falscher Blickwinkel, der es uns fast unmöglich
zu machen scheint, dem Herrn für alles zu danken. Ein andermal ist es Unwillen
und nicht selten ist es Unglauben.
Nachdem ein Reiseprediger in alter Zeit seinen Hut für die
Kollekte hatte rumgehen lassen, kam der Hut ohne einen Cent zurück. Der
Prediger schloss die Augen und dankte dem Herrn für den leeren Hut, dass er zumindest
den zurückbekommen hatte.
Vor Jahren rief mich eine liebe Bekannte an, die mir ihre
Erfahrung mit Dankbarkeit erzählte. Nach einer Knöcheloperation wurde sie
nachts von heftigen Schmerzen geweckt. Einschlafen konnte sie nicht mehr und so
fing sie an, Jesus zu danken und zu loben für das, was ihr so in den Sinn kam.
Während sie ihrer Dankbarkeit freien Lauf ließ, erfüllte solche übernatürliche
Freude ihr Herz, dass sie schließlich an dem Punkt ankam, dem Herrn für die Schmerzen
im operierten Knöchel zu danken. "Ohne diese Schmerzen" so
sagte sie, "wäre ich nicht wach geworden, hätte Jesus nicht gesucht und
hätte diese einzigartige und innige Gemeinschaft mit Ihm nicht erfahren. Also
habe ich Ihm für die Schmerzen gedankt."
Ich selbst hatte eine mächtige Erfahrung ähnlicher Art als 20jähriger.
Ich hatte gerade ein Buch über das Loben und Danken gelesen, als ich in der
Münchner U-Bahn einen geliehenen, wertvollen Fotoapparat liegen ließ. Ich
rechnete nicht damit, ihn wiederzubekommen, dankte aber dem Herrn dafür (unter
dem Einfluss des Buches und Seines Wortes in Epheser 5:20) und überließ die
Sache dem Herrn. Wie durch ein Wunder gab ein ehrlicher Finder die Kamera im
Fundbüro der Münchner Verkehrsbetriebe ab und ich bekam sie unerwarteter Weise
zurück. Es war Danken für eine nicht wünschenswerte Situation, aber der Herr
segnete den Gehorsam.
Abraham Lincoln las als Junge den Satz: "Die Menschen murren, weil keine Rose ohne Dornen wächst. Warum
danken sie eigentlich nicht dafür, dass Gott auf dornigen Stengeln so schöne
Rosen wachsen lässt?"
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