„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Dankbarkeit IN allem oder FÜR alles?

Eine heikle Frage, die sicher von verschiedenen Christen verschieden beantwortet wird. Dazu kommen die Situationen, in denen wir stecken. Tatsächlich sagt die Bibel beides. Sie fordert uns auf, IN allem dankbar zu sein (1 Thessalonicher 5:18):

Seid IN allem dankbar;
denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch

Mit dieser Aussage haben wir keine allzu großen Probleme – zumindest nicht in der Theorie. Auch im Regen sollen und können wir dankbar sein; z.B. für die Sonne, von der wir wissen, dass sie irgendwann wieder scheint; oder für die Erfindung des Regenschirms, oder dass wir gerade nicht aus dem Haus müssen.
Oder eine versalzene Suppe. Wirklich ärgerlich! Aber wir können auch in dieser Situation Gründe zur Dankbarkeit finden: z.B. dass wir wegen einer versalzenen Suppe nicht verhungern werden; dass wir auf ein Ersatzessen zurückgreifen können oder dass die Suppe auch im versalzenen Zustand noch genießbar ist.  
IN allen Dingen dankbar zu sein ist nicht immer einfach, aber nachvollziehbar. Aber FÜR alles dankbar sein? So sagt Epheser 5:20:

Sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank FÜR alles,
in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus;

Manchmal ist es ein falscher Blickwinkel, der es uns fast unmöglich zu machen scheint, dem Herrn für alles zu danken. Ein andermal ist es Unwillen und nicht selten ist es  Unglauben.

Nachdem ein Reiseprediger in alter Zeit seinen Hut für die Kollekte hatte rumgehen lassen, kam der Hut ohne einen Cent zurück. Der Prediger schloss die Augen und dankte dem Herrn für den leeren Hut, dass er zumindest den zurückbekommen hatte.

Vor Jahren rief mich eine liebe Bekannte an, die mir ihre Erfahrung mit Dankbarkeit erzählte. Nach einer Knöcheloperation wurde sie nachts von heftigen Schmerzen geweckt. Einschlafen konnte sie nicht mehr und so fing sie an, Jesus zu danken und zu loben für das, was ihr so in den Sinn kam. Während sie ihrer Dankbarkeit freien Lauf ließ, erfüllte solche übernatürliche Freude ihr Herz, dass sie schließlich an dem Punkt ankam, dem Herrn für die Schmerzen im operierten Knöchel zu danken. "Ohne diese Schmerzen" so sagte sie, "wäre ich nicht wach geworden, hätte Jesus nicht gesucht und hätte diese einzigartige und innige Gemeinschaft mit Ihm nicht erfahren. Also habe ich Ihm für die Schmerzen gedankt."

Ich selbst hatte eine mächtige Erfahrung ähnlicher Art als 20jähriger. Ich hatte gerade ein Buch über das Loben und Danken gelesen, als ich in der Münchner U-Bahn einen geliehenen, wertvollen Fotoapparat liegen ließ. Ich rechnete nicht damit, ihn wiederzubekommen, dankte aber dem Herrn dafür (unter dem Einfluss des Buches und Seines Wortes in Epheser 5:20) und überließ die Sache dem Herrn. Wie durch ein Wunder gab ein ehrlicher Finder die Kamera im Fundbüro der Münchner Verkehrsbetriebe ab und ich bekam sie unerwarteter Weise zurück. Es war Danken für eine nicht wünschenswerte Situation, aber der Herr segnete den Gehorsam.

Abraham Lincoln las als Junge den Satz: "Die Menschen murren, weil keine Rose ohne Dornen wächst. Warum danken sie eigentlich nicht dafür, dass Gott auf dornigen Stengeln so schöne Rosen wachsen lässt?"

Lasst uns durch diese Woche gehen mit einem Dankbaren Herzen und es einüben, IN allem und FÜR alles dankbar zu sein. Aller Anfang ist schwer, aber Nachfolge Jesu lohnt sich!

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