„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Mittwoch, 20. November 2019

Angst


Den ganzen Sommertag über war das Wetter schwül und feucht gewesen. In der Nacht brach ein gewaltiges Gewitter los. Die Blitze zuckten, die Donner krachten als die Mutter ihren kleinen Sohn ins Bett brachte und zudeckte. Sie drückte ihm noch einen Kuss auf die Stirn und drehte sich dann um, um das Licht auszumachen und zu gehen, als der Junge ganz ängstlich bat: „Mami, kannst Du nicht heute Nacht bei mir bleiben?“ Die Mutter lächelte den Jungen fürsorglich an, gab ihm noch eine liebevolle Umarmung und antwortete dann: „Das geht nicht, mein Junge. Ich muss bei Papa im Zimmer schlafen!“ Jetzt war es eine Weile ganz still, bis der Kleine dann mit gebrochener und zittriger Stimme sagte: „Der Angsthase!“

Letzte Woche war in einem Internetartikel zu lesen, dass über 50% der Menschen mit chronischen Ängsten leben. Zu den größten Ängsten gehören Fragen der Politik (z.B. Überforderung durch Fremde, Donald Trump oder Extremismus). Immer noch unter den ersten zehn findet man Sorgen um den Sozialstaat (z.B. unbezahlbare Wohnungen, Pflegefall im Alter oder auch steigende Lebenshaltungskosten). In einem Artikel im Tagesspiegel schreibt Joachim Bauer, dass  Bildung Menschen gegen Ängste immunisieren kann. – Hört sich gut an, aber wenn das mal bloß so leicht wäre!

Gideon war ein Werkzeug in Gottes Hand – aber ein von Natur aus furchtsamer Mensch. Einen – zugegeben gefährlichen – Auftrag Gottes erledigte er in der Nacht, als ihn niemand sehen konnte. Später versuchte er, ähnlich wie Mose, aus dem Auftrag rauszureden. Er hatte Angst. Bei Gott aber keinen Erfolg. Gott wollte ihn gebrauchen und Gott kam ihn entgegen, damit er seine Angst besiegen konnte. 4x gab Gott ihm ein Zeichen; um drei bat er, und eins schenkte Gott ihm noch obendrauf. Erst dann schien seine Furcht besiegt und er zog los, erfüllte Gottes Auftrag und befreite Israel. Er hatte verstanden, dass Gott mit ihm war, wohin er auch zog.

Das war dem 5-jährigen Benny nicht ganz so klar. Er war in der Küche, wo seine Mutter das Abendessen machte. Als sie ihn bat, in der Speisekammer eine Dose Tomatensuppe zu holen, wollte er nicht alleine hineingehen. "Es ist dunkel da und ich hab‘ Angst."  Sie schickte ihn noch einmal, und er antwortete dasselbe. Schließlich sagte sie: "Hab keine Angst - Jesus wird mit dir in der Speisekammer sein." Das machte Mut … zumindest etwas. Benny ging langsam zur Tür und öffnete sie. Er schaute hinein, sah, dass es dunkel war und wollte dann doch wieder gehen, als ihm plötzlich die Idee kam, und er sagte: "Jesus, wenn du da drin bist, würdest du mir die Dose Tomatensuppe geben?"

Gideon war bereits einen Schritt weiter. Er hatte durch verschiedene Gottesbegegnungen gelernt, dass der Herr bei ihm sein würde, egal, wo er war. Auch in Dunkelheit oder Gefahr.

Angst ist menschlich! Jesus schimpft uns nicht ob unserer Angst. Er versteht sie. Jesus selbst hat Stunden gehabt, in denen die Angst in Ihm hoch kroch! Er weiß, wie es ist, sich zu fürchten. Darum spricht Er allen Mut zu, wenn Er in Johannes 16:33 sagt:

In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost,
ich habe die Welt überwunden.

Mit Jesus können wir vorwärts gehen – ohne Angst oder mit Angst. Er ist bei uns alle Tage, besonders auch dann, wenn wir Ihn am Nötigsten brauchen.

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