„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 9. April 2019

Jesus im Buch Ruth

Um Jesus im Buch Ruth zu erkennen, ist es hilftreich, den biblischen Hintergrund in Israel ein wenig zu verstehen. Das Land in Israel war aufgeteilt unter die Familien der 12 Stämme. Es durfte nicht außerhalb der Familien verkauft werden. Starben nun die Erben eines Landbesitzers, musste sein Land an einen Verwandten aus demselben Stamm Israels weitergegeben werden. Auf diese Weise wurde sichergestellt, dass jeder Stamm das ihm zugeteilte Land behielt.

Erbte ein Mann das Stück Land eines Verstorbenen, war die Witwe des Verstorbenen gleichzeitig Teil des „Erbes.“  Im Buch Ruth war Naomi mit ihrem Mann, Elimelech, wegen einer Hungersnot nach Moab ausgewandert. Sie gehörten zum Stamm Juda. Die beiden hatten zwei Söhne. Ihr Sohn Mahlon heiratete Ruth, starb aber, wie auch sein Bruder und sein Vater. Naomi, die nun ihres Mannes und ihrer Söhne beraubt war, ging zurück nach Israel. Ruth, ihre Schwiegertochter begleitete sie. Da alle Männer der Familie – und damit alle nahen Erben – verstorben waren, musste Naomis Landbesitz in Israel jetzt von dem nächsten Verwandten ‚gelöst’ werden. Damit blieb der Familienbesitz innerhalb des Stammes Juda. Als Verwandter des verstorbenen Mannes Naomis kam Boas als „Löser“ (Goël) in Frage. Elimelechs Besitz und die Frau seines verstorbenen Sohnes konnten von ihm erworben werden.

Wann immer im Buch Ruth über Boas berichtet wird, wird positiv berichtet. Boas war allem Anschein nach fleißig, spendabel, umsichtig und gottesfürchtig. Er stellt Ruth unter seinen persönlichen Schutz und ist bereit, Ruth zu heiraten und ihren Besitz zu lösen.

Boas war von Gott für diesen Moment berufen. Er war ein Mann der liebte und bereit war, zu tun, was getan werden musste (im Gegensatz zu einem anderen nahen Verwandten). Boas kümmerte sich um Ruth und machte ihr Mut. Ruth bereitete sich auf die Begegnung mit Boas vor und legte sich zu seinen Füßen. Am Ende des Buches steht ihre Hochzeit.

Die Beziehung zwischen Ruth und Boas ist ein Hinweis auf die Beziehung Jesu mit Seiner Gemeinde und mit jedem von uns. Er hat uns lieb, kümmert sich um uns, trifft Vorkehrungen zu unseren Gunsten, von denen wir nicht einmal wissen, dass sie von ihm kommen. Er ist unser Goël unser Erlöser der den Preis bezahlt hat zu unserem Wohlergehen und Heil.

Wir hingegen finden den besten und friedlichsten Platz zu Seinen Füßen. So wie Boas Ruth und ihre Schwiegermutter von ihrer Not löste, so erlöst uns Jesus von unseren Nöten, von Einsamkeit, Schutzlosigkeit und vor allem von der Anklage Satans.

Im Buch Ruth ist es die Geschichte als Ganzes und die Löserfunktion des Boas speziell, die uns auf Jesus aufmerksam machen. Dazu kommt natürlich, dass Boas und Ruth zu den direkten Vorfahren Jesu gehören. Ihr gemeinsamer Sohn, Obed, war der Vater von Isai, dem Vater Davids. Und aus Davids königlicher Linie kommt Jesus, unser Erlöser.

Eigentlich kann jeder, der Jesus nachfolgt, mit den Frauen Israels den Herrn preisen. Ihre Worte an Naomi waren (Ruth 4:4):

 Gepriesen sei der Herr,
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat!
Sein Name werde gerühmt in Israel!“

Und wir schließen uns an: 

Gepriesen sei der Herr, 
der uns den Erlöser nicht versagt hat!
Jesu Name werde gerühmt in Ewigkeit!“

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