Um Jesus im Buch Ruth zu erkennen, ist es hilftreich, den
biblischen Hintergrund in Israel ein wenig zu verstehen. Das Land in Israel war
aufgeteilt unter die Familien der 12 Stämme. Es durfte nicht außerhalb der
Familien verkauft werden. Starben nun die Erben eines Landbesitzers, musste
sein Land an einen Verwandten aus demselben Stamm Israels weitergegeben werden.
Auf diese Weise wurde sichergestellt, dass jeder Stamm das ihm zugeteilte Land
behielt.
Erbte ein Mann das Stück Land eines Verstorbenen, war die
Witwe des Verstorbenen gleichzeitig Teil des „Erbes.“ Im Buch Ruth war Naomi mit ihrem Mann,
Elimelech, wegen einer Hungersnot nach Moab ausgewandert. Sie gehörten zum
Stamm Juda. Die beiden hatten zwei Söhne. Ihr Sohn Mahlon heiratete Ruth, starb
aber, wie auch sein Bruder und sein Vater. Naomi, die nun ihres Mannes und
ihrer Söhne beraubt war, ging zurück nach Israel. Ruth, ihre Schwiegertochter begleitete
sie. Da alle Männer der Familie – und damit alle nahen Erben – verstorben waren,
musste Naomis Landbesitz in Israel jetzt von dem nächsten Verwandten ‚gelöst’ werden. Damit blieb der Familienbesitz
innerhalb des Stammes Juda. Als Verwandter des verstorbenen Mannes Naomis kam
Boas als „Löser“ (Goël) in Frage. Elimelechs Besitz
und die Frau seines verstorbenen Sohnes konnten von ihm erworben werden.
Wann immer im Buch Ruth über Boas berichtet wird, wird
positiv berichtet. Boas war allem Anschein nach fleißig, spendabel, umsichtig
und gottesfürchtig. Er stellt Ruth unter seinen persönlichen Schutz und ist
bereit, Ruth zu heiraten und ihren Besitz zu lösen.
Boas war von Gott für diesen Moment berufen. Er war ein Mann
der liebte und bereit war, zu tun, was getan werden musste (im Gegensatz zu
einem anderen nahen Verwandten). Boas kümmerte sich um Ruth und machte ihr Mut.
Ruth bereitete sich auf die Begegnung mit Boas vor und legte sich zu seinen
Füßen. Am Ende des Buches steht ihre Hochzeit.
Die Beziehung zwischen Ruth und Boas ist ein Hinweis auf die
Beziehung Jesu mit Seiner Gemeinde und mit jedem von uns. Er hat uns lieb,
kümmert sich um uns, trifft Vorkehrungen zu unseren Gunsten, von denen wir
nicht einmal wissen, dass sie von ihm kommen. Er ist unser Goël unser Erlöser der den Preis bezahlt hat zu unserem
Wohlergehen und Heil.
Wir hingegen finden den besten und friedlichsten Platz zu
Seinen Füßen. So wie Boas Ruth und ihre Schwiegermutter von ihrer Not löste, so
erlöst
uns Jesus von unseren Nöten, von Einsamkeit, Schutzlosigkeit und vor allem von
der Anklage Satans.
Im Buch Ruth ist es die Geschichte als Ganzes und die
Löserfunktion des Boas speziell, die uns auf Jesus aufmerksam machen. Dazu
kommt natürlich, dass Boas und Ruth zu den direkten Vorfahren Jesu gehören. Ihr
gemeinsamer Sohn, Obed, war der Vater von Isai, dem Vater Davids. Und aus
Davids königlicher Linie kommt Jesus, unser Erlöser.
Eigentlich kann jeder, der Jesus nachfolgt, mit den Frauen
Israels den Herrn preisen. Ihre Worte an Naomi waren (Ruth 4:4):
„Gepriesen sei der Herr,
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat!
Sein Name werde gerühmt in Israel!“
Und wir schließen uns an:
„Gepriesen sei der Herr,
der uns den Erlöser nicht versagt hat!
Jesu Name werde
gerühmt in Ewigkeit!“
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