1972 schaffte Alice Cooper mit dem Lied „School’s out forever“ den Durchbruch. „Billion Dollar Babies“, „Elected“
oder „Poison“ waren weitere Erfolge des
Schockrockers, dessen Konzerte wegen Gruseleffekten gelegentlich als
jugendgefährdend eingestuft und erst für Jugendliche ab 18 Jahren zugelassen
wurden. Cooper trat gewöhnlich mit dunklen Augenringen geschminkt auf und zelebrierte
mit einer lebenden Boa auf der Bühne.
Cooper wurde am 4. Februar 1948 in Michigan / USA geboren und
wuchs in einem christlich geprägten Elternhaus auf. Sowohl sein Vater, wie
auch sein Großvater waren Pastoren, sein späterer Schwiegervater war Pastor einer
Baptistengemeinde. Von seiner christlichen Erziehung blieb allerdings zunächst
nicht viel hängen. Schockeffekte in den Konzerten, demolierte Hotelzimmer und
andere Schlagzeilen hinterließen ihre Spuren. Wiederholte Entziehungskuren wegen
Alkoholexzessen und Drogen blieben ohne Erfolg.
Cooper bezeichnet sich selbst als den verlorenen Sohn, der
zum Vater zurückgefunden hat.
Er selbst, seine Frau, sein Schwiegervater – sie alle
beteten für ihn. Als er eines Morgens Blut spuckte und sich in eine Klinik begab,
hörte er von heute auf morgen mit dem Trinken auf. Die Sucht war weg. Selbst die
Ärzte konnten sich die schnelle Heilung nicht erklären. Cooper selbst sieht
dies als eine Wunderheilung und lebt seitdem als gläubiger Christ. Gemeinsam mit
seiner Frau begann er wieder eine Gemeinde zu besuchen. Alice sagt: «Der Pastor war einzigartig. Zwar waren
immer 6'000 Besucher da, doch es war, als würde er nur zu mir sprechen. Und das
jeden Sonntag.»
Über sein Familienleben berichtete er, dass seine gesamte
Familie regelmäßig den Gottesdienst besucht. Zu jedem Tag gehören 20 Minuten
Bibellesen, um mit Gott in Verbindung zu bleiben. In seiner Gemeinde gehört Cooper
zu den Mitarbeitern in der Sonntagschularbeit. In einem Interview sagt er: «Abwechslungsweise mit
anderen arbeite ich in der Sonntagsschule mit. Ich gehe jede Woche zur Sonntagsschule und in
die Gemeinde, sowie am Mittwoch Vormittag ins Bibelstudium. Das mache ich seit
zehn Jahren und es ist sehr wichtig für mich.»
Außerdem ist Cooper im geistlich-diakonischen Bereich tätig.
Seine Organisation „Solid Rock“ kümmert sich vor allem um vernachlässigte Kinder und
Jugendliche – mit dem Ziel, „die Gute Nachricht von Jesus so vielen wie möglich
zu bringen“.
Cooper ist seit 42 Jahre mit derselben Frau verheiratet und
erklärt: „Ich habe niemals meine Frau
betrogen, ich trinke keinen Alkohol und nehme keine Drogen mehr. Ich gehe in
keine Stripbars. Warum sollte ich? Ich habe eine tolle Frau. Ich bin bestimmt
nicht Mister Holy Holy, doch ich versuche so zu leben, wie ich denke, dass es
Gott gefallen würde. In der Welt des Rock'n'Roll ist das ein durchaus
ungewöhnlicher Lifestyle.“
Alice Cooper geht seinen Weg. Nicht jedem wird dieser Weg
gefallen. Sein Weg ist radikal anders und für viele gewöhnungsbedürftig. Aber wie
viel Freude wird im Himmel gewesen sein, als ein Sünder Buße tat, ein
verlorener Sohn sich aufmachte und zum Vater zurückkehrte. Im Seitenfenster
findet sich ein Interview (in Englisch) mit Cooper. Zum Schluss noch ein paar
Zitate des Schockrockers und Sonntagschullehrers.
„Als ich beinahe an
meiner Alkoholsucht zugrunde gegangen bin, kehrte ich zurück, weil ich die
Verbindung zu Jesus Christus vermisst habe.“
Auf die Frage ob Gott sanft oder zornig ist:
„Er ist ein gerechter
Gott. Er ist so mächtig, dass er in alle Richtungen ausstrahlt, sei es jetzt in
Richtung Zorn oder in Richtung Liebe. Wir sollten uns eher vor seinem Zorn
fürchten, denn wir sind es ja, die ständig die Regeln brechen.“
„Bier trinken ist
einfach. Ein Hotelzimmer zu demolieren, ist einfach. Aber ein Christ zu sein,
ist wirklich eine Herausforderung. Das ist echte Rebellion!“
„Satan ist real - die
Welt sollte sich in Acht nehmen.“ „Die Welt ist in den Händen Satans“ „Seid
vorsichtig! Satan ist kein Mythos. Sitzt nicht herum und macht euch vor, dass
Satan nur ein Witz ist.“
„In meiner Show gibt
es nichts Satanisches. Dort gibt es eine Menge schwarzen Humor und andere
lustige Dinge. Blasphemische Aspekte wird es aber nie geben.“
Zu Menschen, die mit Drogen-, Alkohol oder Pornografiesucht
kämpfen, sagt er:
„Die Welt gehört nicht
uns, sie gehört Satan. Wir leben in einer Welt, die täglich von ihm bombardiert
wird. Wenn du nicht Christus in deinem Leben hast, bist du ein Opfer davon.“
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