„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 22. Januar 2019

Gebet im Judasbrief


Besonders bei den kürzeren Bibelbüchern ist es immer eine kleine Herausforderung, Spuren des Gebets zu finden. Natürlich zeigt allein die Tatsache, dass diese Bücher Eingang in das inspirierte Wort Gottes gefunden haben, dass sie in der innigen Gemeinschaft mit Gott entstanden sind – und das ist ja bereits eine Art Gebet. Wenn wir doch nur lernen wollten, Zeiten (vorzugsweise mehr als 3-4 Minuten am Tag) in stiller, inniger Gemeinschaft mit Jesus zu verbringen. Wahres Gebet ist innige Gemeinschaft mit Jesus.

Der Jakobusbrief gehört zu den kürzesten Büchern der Bibel, aber es gibt einen Vers, der konkret und klar das Gebet anspricht: Judas 20

„Ihr aber, Geliebte,
erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben
und betet im Heiligen Geist“

Betet im Heiligen Geist. Äh – was ist das? Was ist gemeint? Was Beten ist, wissen wir … so ungefähr. Wer der Heilige Geist ist auch … so ungefähr. Aber: Beten im Heiligen Geist?

Unsere Geschwister aus dem charismatischen Lager würden jetzt sicher freudig erklären: „Klar doch! Diese Verse ermutigen uns – ja, sie fordern uns direkt auf – im Heiligen Geist, in Zungen zu beten!“ Und unseren charismatischen Geschwistern möchte ich zurufen: „Wenn Du diese Gabe von Gott empfangen hast und Ihm damit Ehre bringst, dann tue das. Bete im Heiligen Geist, bete in Zungen – ABER BETE!“

Halt! Halt!“ Rufen jetzt unsere nichtcharismatischen Freunde. „Ich gehöre auch zu den Geliebten, denen Gott Glauben geschenkt hat! Ich möchte auch erbaut werden und im Heiligen Geist beten. Und das auch mit meiner Zunge; aber nicht ’in Zungen!’

Lasst uns den Vers nach der „Hoffnung für Alle“ Übertragung lesen. Da heißt es:

Doch für euch, meine lieben Freunde, ist der Glaube,
den Gott euch selbst geschenkt hat,
wie ein festes Fundament: Baut euer Leben darauf!
Betet und lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten!

Beten im Heiligen Geist darf man durchaus auch so verstehen, dass Gott durch Judas lehrt: Bete unter der Leitung des Heiligen Geistes! Unseren nichtcharismatischen Freunden möchte ich daher zurufen: „Bete so, wie es Gott gefällt! Bete gemäß Seinem – in Wort Gottes – offenbarten Willen! Bete um die Dinge, um die Jesus gebetet hat! Bete die Anliegen, die Jesus uns genannt hat! Bete mit Deiner Zunge oder ohne sie – ABER BETE!

Wie oft diskutieren wir über Gebet, hinterfragen es, beurteilen es, kritisieren es, rühmen es und betonen es. Aber anstatt es theologisch auseinanderzunehmen und alles bis ins Detail verstehen zu wollen, würde es uns sicher manchmal gut tun (vielleicht sogar überraschen), wenn wir es einfach mal praktizieren würden. Selbst, wenn wir nicht alles verstehen; wenn wir nicht verstehen, warum Gott in der Vergangenheit das eine Gebet erhört hat, während wir bei einem anderen Gebet keine Erhörung feststellen können.

Die Möglichkeit des Gebets ist ein Geschenk Gottes. Lasst es uns nutzen – zur Zeit und zur Unzeit, mit viel Glauben und wenig Glauben, alleine und in Gemeinschaft, laut mit unserem Mund und leise im Herzen, wenn wir uns danach fühlen und wenn wir uns nicht danach fühlen. Lasst uns beten im Geist, wie immer wie das auch verstehen. ABER LASST UNS BETEN!

Wenn Du nicht beten kannst, sage es Gott,
und siehe Du betest.
(Gerhard Teerstegen)

Das Gebet öffnet die Tür zu den Schätzen Gottes
und verschließt die Pforten der Hölle.
(Charles H. Spurgeon)

Das Gebet ersetzt keine Tat,
aber das Gebet ist eine Tat,
die durch nichts anderes ersetzt werden kann.
(Hans von Kehler)

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