Besonders bei den kürzeren Bibelbüchern ist es immer eine
kleine Herausforderung, Spuren des Gebets zu finden. Natürlich zeigt allein die
Tatsache, dass diese Bücher Eingang in das inspirierte Wort Gottes gefunden
haben, dass sie in der innigen Gemeinschaft mit Gott entstanden sind – und das
ist ja bereits eine Art Gebet. Wenn wir doch nur lernen wollten, Zeiten
(vorzugsweise mehr als 3-4 Minuten am Tag) in stiller, inniger Gemeinschaft mit
Jesus zu verbringen. Wahres Gebet ist innige Gemeinschaft mit Jesus.
Der Jakobusbrief gehört zu den kürzesten Büchern der Bibel,
aber es gibt einen Vers, der konkret und klar das Gebet anspricht: Judas 20
„Ihr aber, Geliebte,
erbaut euch auf euren
allerheiligsten Glauben
und betet im Heiligen Geist“
Betet im Heiligen Geist. Äh – was ist das? Was ist gemeint?
Was Beten ist, wissen wir … so ungefähr. Wer der Heilige Geist ist auch … so
ungefähr. Aber: Beten im Heiligen Geist?
Unsere Geschwister aus dem charismatischen Lager würden
jetzt sicher freudig erklären: „Klar
doch! Diese Verse ermutigen uns – ja, sie fordern uns direkt auf – im Heiligen
Geist, in Zungen zu beten!“ Und unseren charismatischen Geschwistern möchte
ich zurufen: „Wenn Du diese Gabe von Gott
empfangen hast und Ihm damit Ehre bringst, dann tue das. Bete im Heiligen
Geist, bete in Zungen – ABER BETE!“
„Halt! Halt!“ Rufen
jetzt unsere nichtcharismatischen Freunde. „Ich
gehöre auch zu den Geliebten, denen Gott Glauben geschenkt hat! Ich möchte auch
erbaut werden und im Heiligen Geist beten. Und das auch mit meiner Zunge; aber
nicht ’in Zungen!’“
Lasst uns den Vers nach der „Hoffnung für Alle“ Übertragung lesen.
Da heißt es:
Doch für euch, meine lieben
Freunde, ist der Glaube,
den Gott euch selbst geschenkt
hat,
wie ein festes Fundament: Baut
euer Leben darauf!
Betet und lasst euch dabei vom
Heiligen Geist leiten!
Beten im Heiligen Geist darf man durchaus auch so verstehen,
dass Gott durch Judas lehrt: Bete unter der Leitung des Heiligen Geistes! Unseren
nichtcharismatischen Freunden möchte ich daher zurufen: „Bete so, wie es Gott gefällt! Bete gemäß Seinem – in Wort Gottes –
offenbarten Willen! Bete um die Dinge, um die Jesus gebetet hat! Bete die
Anliegen, die Jesus uns genannt hat! Bete mit Deiner Zunge oder ohne sie – ABER
BETE!“
Wie oft diskutieren wir über Gebet, hinterfragen es, beurteilen
es, kritisieren es, rühmen es und betonen es. Aber anstatt es theologisch
auseinanderzunehmen und alles bis ins Detail verstehen zu wollen, würde es uns sicher
manchmal gut tun (vielleicht sogar überraschen), wenn wir es einfach mal
praktizieren würden. Selbst, wenn wir nicht alles verstehen; wenn wir nicht
verstehen, warum Gott in der Vergangenheit das eine Gebet erhört hat, während
wir bei einem anderen Gebet keine Erhörung feststellen können.
Die Möglichkeit des Gebets ist ein Geschenk Gottes. Lasst es
uns nutzen – zur Zeit und zur Unzeit, mit viel Glauben und wenig Glauben,
alleine und in Gemeinschaft, laut mit unserem Mund und leise im Herzen, wenn
wir uns danach fühlen und wenn wir uns nicht danach fühlen. Lasst uns beten im
Geist, wie immer wie das auch verstehen. ABER LASST UNS BETEN!
Wenn Du nicht beten kannst, sage es Gott,
und siehe Du betest.
(Gerhard Teerstegen)
Das Gebet öffnet die Tür zu den
Schätzen Gottes
und verschließt die Pforten der
Hölle.
(Charles H. Spurgeon)
Das Gebet ersetzt keine Tat,
aber das Gebet ist eine Tat,
die durch nichts anderes ersetzt
werden kann.
(Hans von Kehler)
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