„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Von Wächtern und Propheten

Ernste Worte richtet der Prophet Hesekiel immer wieder an die positiven Propheten und die falschen Wächter, die Gottes Volk in falsche Euphorie und trügerische Sicherheiten führten. So heißt es in Hesekiel 22

Die Rotte seiner Propheten hat sich verschworen. Sie verschlingen Seelen wie ein brüllender Löwe, der Beute reißt. (…) Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist. Sie machen keinen Unterschied zwischen heiligen und unheiligen Dingen, sie belehren nicht über rein und unrein und verschließen ihre Augen vor dem Sabbat. So werde ich unter ihnen entweiht. Seine Oberen sind wie räuberische Wölfe. Sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur um sich zu bereichern. (aus Versen 25-27)

Oh, die falschen Propheten, die selbsternannten Wächter und die gottlosen Priester. Sie führten das Volk in die Irre. Und die Zeiten haben sich nicht geändert … oder sie sind zurückgekehrt.

Wie viele selbsternannten „Wächter,“ „Wächterdienste“ und „Wächterworte“ gehen heute umher. Jeder möchte gerne ein „Wächter“ sein, um seinen Ansichten und Worten Autorität zu verleihen. Echte Autorität aber kommt alleine von Gott. Dazu braucht es keinen Wächtertitel. Auch die „Propheten“ sind zurückgekehrt. Nicht, dass es die wahren Propheten nicht mehr geben würde. Aber so viele sind nicht die Propheten der Art Hesekiels, Jeremias, Hoseas, Haggais, Michas oder Elias. Es sind oft die Art Propheten, die noch in Juda lebten, als Hesekiel bereits von Babylon aus weissagte. Diese heutigen „Propheten“ sind oft die, die mitreißen, aufwühlen und eine große Gefolgschaft haben – oder es sind die Weltuntergangspropheten, die vergessen haben, dass wir noch in der Gnadenzeit leben.

Propheten aber, die sich an Titel, Position, Macht, Bekanntheitsgrad und vermeintlicher Autorität erfreuen, gleichen nicht den Propheten der Art Hesekiels. Gottes Propheten waren in der Regel ungeliebte, ungeehrte, unbezahlte Helden, denen die Masse nicht nachreiste. Sie trugen keine Gucci Anzüge und keine Rolex Uhren. Elia und Johannes der Täufer trugen einen Kamelhaarmantel. Elia schlitterte wegen seinem Dienst in eine suizide Depression. Jesaja musste seinen Kindern seltsame Namen geben: „Maher-Schalal-Hasch-Baz“ und „Shear-jashub“. Hosea musste eine Prostituierte heiraten. Jeremia konnte nur noch heulen und wollte nicht mehr. Er durfte gar nicht heiraten. Und Hesekiel musste den Tod seiner geliebten Frau einer Predigtillustration opfern. Echte Wächter und Propheten Gottes hatten keinen leichten Stand.

Viele „Wächter und Propheten“ der Jetztzeit leben anders. Darum ist es weise, zunächst mal zu beobachten und abzuwarten, als ihnen gleich nachzulaufen.

Und doch bin ich sicher, dass jeder der alten Propheten dem Herrn wieder mit gleicher Hingabe dienen würde, selbst ohne Titel, Gefolgschaft oder Bekanntheitsgrad. Warum?

Gott war auf ihrer Seite. Sie waren Menschen, die sich selbst losließen, die die Botschaft Gottes nicht anpassten, die Zorn und Liebe, Gericht und Gnade verkündigten. Es waren Propheten, deren Tränen die Saat der Verkündigung begossen, die im Verborgenen beteten – die dann aber auch Gottes Wirken sehen und Seine aufrichtende Kraft erfahren durften.

Zu Hesekiel musste Gott sagen (22:30):

Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern
und vor mir in den Riss treten könnte für das Land,
damit ich es nicht zugrunde richte;
aber ich fand keinen.

Wird Gott in uns die Menschen finden, die Er sucht? Menschen, die nicht nach Titel, Ansehen, Gefolgschaft oder Bekanntheitsgrad streben, sondern einfach danach, in den Riss zu treten und einzustehen für das Land – zur Ehre Gottes!

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