„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 11. Dezember 2018

Gebet im 2 Petrusbrief

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Fast hatte ich überlegt, die Seite ganz leer zu lassen, denn das Thema Gebet findet sich nicht im 2. Petrusbrief. Kein Dank, kein Lob, kein Singen, kein Preisen, kein Schreien, Rufen und kein Bitten. Nichts! Kann das sein: ein Brief an die Christen in der Zerstreuung, der eine der Grundlagen des christlichen Glaubens nicht erwähnt? Ja, das kann sein! Der Petrusbrief ist solch ein Brief. ABER – und dieses „aber“ ist mehr als berechtigt: Auch im 2. Petrusbrief müssen wir auf Gedanken zum Gebet nicht verzichten.

Man kann den Brief des Petrus fast wie einen Abschiedsbrief lesen, den der Apostel in einer Vorahnung auf seinen nahen Tod geschrieben hat. Er warnt seine Leser noch einmal vor den Verführungen durch Irrlehrer und ermutigt sie, sich an der Schrift zu orientieren. Außerdem lehrt er über die Tugenden und den Lebenswandel echter Christen und erinnert sie daran, dass Jesus wiederkommen wird.

Wer den Brief des Petrus an die Christen in der Zerstreuung liest, liest zwar nichts Direktes über Gebet, aber liest in jedem Kapitel Aussagen, die ins Gebet führen. Der Lebenswandel eines Christen kann unmöglich in eigener Kraft gemeistert werden. Entweder erbittet er sich im Gebet die Kraft Gottes, oder er ist zum Scheitern verurteilt. Um Gottes Willen zu erkennen, brauchen wir Gottes Wegweisung. Um Gottes Wege zu gehen brauchen wir Gottes Kraft. Ohne Gebet geht es nicht!

Hier drei Beispiele, dass auch der 2. Petrusbrief kein gebetsloser Brief ist, sondern eine Fülle von Gebetsanliegen liefert. Drei Anliegen, je eins aus jedem der drei Kapitel.

Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben
und zum Wandel in Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen,
der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend,
(2. Petrus 1:3)

Petrus gibt uns Grund, Gott anzubeten und Ihm zu danken. Wir sind Beschenkte; beschenkt durch die übernatürliche, göttliche Kraft des Herrn. Er hat uns beschenkt mit absolut allem das wir brauchen, um geistlich leben zu können. Dieses Geschenk kam, als wir Jesus erkannten, als den, der uns bei sich haben wollte. Na, wenn das kein Grund zu Dank und Anbetung im Gebet ist.

Kapitel 2 befasst sich ausschließlich mit falschen Lehrern und Propheten. In Vers 2 heißt es:

Und viele werden ihren verderblichen Wegen nachfolgen,
und um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.
(2. Petrus 1:2)

Hier warnt uns Gott, den Weg der Wahrheit nicht zu verlassen. Eine wichtige Bitte legt uns Petrus hier ans Herz: „Herr, halte mich nah bei Dir jeden Tag, dass ich nicht fallen und abirren mag!

Im letzten Kapitel des kurzen Briefes lehrt Petrus über die Wiederkunft Jesu und sagt:

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus,
wie etliche es für ein Hinauszögern halten,
sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will,
dass jemand verlorengehe, 
sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.
(2 Petrus 3:9)

Wer Kapitel 3 liest, kommt nicht umhin zu beten:
  • Maranatha, ja, komm, Herr Jesus!
  • Danke aber auch für Deine Langmut, Herr, dass Du noch Gnadenzeit schenkst!
  • Herr, lass XYZ nicht verloren gehen sondern leite ihn / sie durch deinen Geist zur Buße und zum Heil.
Insofern bieten sich viele Verse in diesen 3 Kapiteln an – zu Lob, Dank oder Fürbitte. In diesem Sinne finden wir auch hier – wie in jedem Buch der Bibel – reichhaltige Inspiration zum Thema Gebet!

Der Herr segne Dich!

2 Kommentare:

  1. Amy Carmichael führt vier Dinge an, die in der Bibel zerbrochen werden und eine ganz bestimmte Wirkung haben:
    - Zerbrochene Krüge (siehe Richter 7,19.20) – und das Licht darin schien hell auf.
    - Ein zerbrochenes Fläschchen (Markus 14,3) – und das Salböl wurde ausgegossen.
    - Fünf gebrochene Brote (Matthäus 14,19) – und die Hungrigen wurden satt.
    - Ein gebrochener Leib (1. Korinther 11,24) – und die Welt wurde erlöst.
    - Nun haben wir das Vorrecht, dieser Reihe noch ein Fünftes hinzuzufügen, nämlich unseren zerbrochenen Willen, und das Ergebnis wird ein Leben sein, das von Frieden und Erfüllung durchflutet ist.
    Viele, die zum Kreuz gekommen sind, um dort ihr Heil zu suchen, waren noch nie da, um auch ihren Willen zerbrechen zu lassen. Sie mögen vielleicht eine sanfte, milde Art haben; sie reden möglicherweise immer nur im Flüsterton; sie machen nach außen hin vielleicht einen sehr frommen Eindruck; und doch können sie einen eisernen Willen haben, der sie von dem Besten, was Gott uns im Leben schenken kann, noch trennt.
    Wir müssen alle mit Amy Carmichael sagen:

    Du wurdest, o mein großer Herr, für mich zerbrochen,
    Lass mich durch deine Liebe auch zerbrochen sein.

    William MacDonald

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  2. Vielen Dank, ali! :-)
    Wertvolle Gedanken, die sicher bald auch mal ihren Platz in einer Blogandacht finden werden.

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