Im vierten und im viertletzten Vers des kurzen Briefes schreibt
Paulus über Gebet. In Philemon 4 (die Kapitelangabe fehlt, da der Brief nur ein
Kapitel hat) schreibt Paulus über seine eigene Dankbarkeit gegenüber Gott und
seine Fürbitte für Philemon, den Empfänger des Briefes. Paulus schreibt:
„Ich danke meinem Gott und gedenke allezeit
an dich
in meinen Gebeten“
Achtzehn Verse weiter hat er das Anliegen
seines Briefes erläutert und kommt zu den Schlussbemerkungen. Paulus bittet Philemon,
ihm das Gästezimmer herzurichten. Warum das? Paulus sitzt in Rom im Gefängnis,
als er Vers 22 schreibt:
„Zugleich aber bereite mir auch eine
Herberge, denn ich hoffe,
dass ich euch geschenkt werde
durch eure Gebete.“
Paulus bringt andere im Gebet vor
Gottes Thron, aber er verlässt sich auch darauf, dass andere für ihn beten. Ja,
er verlässt sich so sehr auf die kraftvollen Gebete anderer, dass er das genau
so zum Ausdruck bringt. Er schreibt gewissermaßen: „weil ihr für mich betet …
aufgrund eurer Fürbitte für mich … weil ihr meinen Namen vor Gott erwähnt …
darum habe ich Zuversicht, bald bei euch zu sein.“
Gebet im Philemonbrief zeigt uns, wie
viel Zuversicht unsere Fürbitte in der Person bewirken kann, für die
wir beten.
Wusste Paulus, dass Philemon und die
Kolossergemeinde, zu der Philemon gehörte, für ihn beteten? Darüber sagt die
Bibel nichts. Paulus ging einfach davon aus, dass die, denen er diente, für ihn
beteten. An die Gemeinde in Ephesus (6:18) hatte er auch geschrieben, dass Gläubige
füreinander beten sollen, ebenso an Timotheus (1 Timotheus 2:1). Auch der Apostel Jakobus (5:16) hatte zum Gebet
füreinander ermutigt.
Und so konnte Paulus
berechtigterweise zuversichtlich sein, dass die Gläubigen Seinen Namen im Gebet
vor Gottes Thron erwähnten. Das machte ihm Mut und gab ihm Zuversicht.
Christen in der Verfolgung berichten
immer wieder, wie ihnen die Tatsache Hoffnung und Kraft geschenkt hat, dass für
sie gebetet wurde. Geschwister danken immer wieder für Gebet mit den Worten: „Danke,
ich habe Gottes Wirken durch Eure Gebete gespürt!“
So klingt auch Paulus, wenn er
schreibt“… ich
hoffe, dass ich euch geschenkt werde durch eure Gebete.“
Paulus hat nicht nur Vertrauen, dass Gott seine Gebete in „apostolischer Kraft“
erhört, sondern auch die Gebete der normalen Menschen, wie Philemon aus Kolossae.
Lasst uns nicht müde werden, füreinander zu beten. Und lasst
uns mutig sein und die Geschwister ermutigen, für die wir beten, indem wir sie
wissen lassen, dass wir an sie denken.
Das betrifft nicht nur die in Verfolgung, sondern auch die,
um uns herum.
An dieser Stelle ein persönliches „Danke!“ an alle Geschwister,
die für mich beten, sei es mit oder ohne mein Wissen. Ohne das Wirken und
Eingreifen Gottes durch die Gebete der Heiligen wäre mein Leben anders
verlaufen. Der Herr segne Euch!
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