„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 9. November 2018

"Anders verstehen" oder nicht "anders verstehen"?

Heute Morgen habe ich mir in meiner Stillen Zeit die fünf Kapitel des 1. Johannesbriefs angehört. Interessant, ein ganzes Buch in „einem Rutsch“ anzuhören oder durchzulesen. Im 1. Johannesbrief gibt es viele herrliche, einfache, leicht zu akzeptierende Aussagen. Kein Jünger Jesu würde diese Aussagen hinterfragen, umdeuten oder „anders verstehen“ wollen. Niemand würde 1 Johannes 1:7 anders bevorzugen, als es da steht:

Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist,
so haben wir Gemeinschaft miteinander,
und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes,
reinigt uns von aller Sünde.

Hallelujah! Oder 1 Johannes 2:2:

Und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden,
aber nicht nur für die unseren,
sondern auch für die der ganzen Welt.

Preis dem Herrn!!! Oder auch 1 Johannes 5:5:

Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der,
welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

Herrlich! Danke Jesus!

Das zu bezeugen fällt nicht schwer! Es ist eine Freude und eine wahrlich Gute Botschaft! Das wollen wir hören, nehmen es, wie es da steht und gehen fröhlich voran. – Gleichzeitig fallen aber auch etliche Verse auf, die wir nicht mit der gleichen Begeisterung aufnehmen. Ich habe mich gefragt, wie wir Pastoren darüber predigen. Mit beschwichtigenden Erklärungen? Mit abmildernden Worten? Ich habe mich gefragt, wie wir Christen diese Verse aufnehmen, wenn wir sie in unserer Stillen Zeit lesen oder hören. Mit Entschuldigungen? Mit Zweifeln, ob das so gemeint sein kann? Oder mit derselben Selbstverständlichkeit, wie wir die „Gute-Botschaft-Verse“ verstehen? Um welche Verse geht es? Da wäre z.B. 1 Johannes 2:4

Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht,
der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht;

Kann Gott das so gemeint haben? Oder Vers 6:

Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet,
auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist.

Kann das so gemeint sein? Geht das überhaupt? Oder Vers 9:

Wer sagt, dass er im Licht ist, und doch seinen Bruder hasst,
der ist noch immer in der Finsternis.

Oder auch Vers 15:

Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist!
Wenn jemand die Welt lieb hat, 
so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.

Alle diese Verse stammen aus nur einem der 5 Kapitel. Und – ehrlich! – es fällt uns schwerer, solche Verse unerklärt und undefiniert stehen zu lassen, als die ersten drei zitierten Verse.

Lasst uns das Wort Gottes nicht nach unseren Vorlieben bewerten und behandeln. Lasst es uns nicht bewerten nach dem, was „wir uns vorstellen können“ und was nicht. Lasst uns lieber unsere Vorstellung prägen von dem, was Gott sagt.

Gute-Botschaft-Verse“ und „Ernste-Botschaft-Verse“ sind gleichwertig Gottes Wort. Das eine mit Freude zu glauben und das andere stillschweigend umzudeuten oder abzumildern kann ewig fatale Folgen habe. Darum wollen wir am ganzen Wort Gottes festhalten, uns ermutigen, aber auch hinterfragen lassen und beides verkündigen: die gute und die ernste Botschaft!

Die ganze Schrift ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt.
Ihr Nutzen ist entsprechend: 
Sie lehrt uns ´die Wahrheit zu erkennen`,
überführt uns ´von Sünde`, 
bringt uns auf den richtigen Weg
und erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt.
(2 Timotheus 3:16 / NeÜ)

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