„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 30. Oktober 2018

Gebet im Titusbrief

Auf unserer Reise durch die Bibel hatten wir im Alten Testament ein Buch entdeckt, in dem nichts über Gebet zu finden ist. Jede Suche im Buch Amos nach biblischem Gebet bleibt ohne Erfolg.

Im neutestamentlichen Brief an Titus sieht es ähnlich aus. Weder die Worte Lob, Dank, Bitte, Gebet, Beten sind vorhanden, noch indirekte Hinweise wie Opfer, anrufen oder ähnliches. Nach dem Durchschauen der 3 Kapitel kommt Titus 1:4 einem Gebetsvers am nächsten.

An Titus, mein echtes Kind nach unserem gemeinsamen Glauben:
Gnade, Barmherzigkeit, Friede sei mit dir von Gott, dem Vater,
und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter!

Paulus war schnell dabei, Segen über solche auszusprechen, die er liebte, die ihm am Herzen lagen und die Jesus nachfolgten. Allerdings – was hatte Paulus zu geben? Guten Willen, ein segensbereites Herz, eine innige Freundschaft – all das und sicher noch mehr. Aber Segen Gottes in eigener Kraft auszuteilen ist keinem Menschen möglich. Ist es göttlicher Segen, muss er von Gott kommen. Den Segen, den Paulus hier seinem Mitarbeiter Titus zuspricht, zeichnet sich aus durch „Gnade, Barmherzigkeit und Frieden.“ Alle drei Segensinhalte können und sollen nicht von Paulus kommen, denn er selbst hat nicht die Vollmacht, über Gottes Segen zu verfügen. „Gnade, Barmherzigkeit und Frieden“ sollen von Gott, dem Vater und Jesus, dem Retter kommen.

In verschiedenen Briefen schreibt Paulus über sein Gebetsleben. Paulus hat viel und intensiv für seine Mitarbeiter und die von ihm gegründeten Gemeinden gebetet. Und es werden genau diese Gebete gewesen sein, die auch im Leben des Titus Gnade, Barmherzigkeit und Frieden zugesprochen und bewirkt haben.

Ohne das Gebet zu erwähnen, kann Paulus seinem Freund Titus den Segen zusprechen, den nur Gott geben kann, denn er hat diesen Segen für Titus von Gott erbeten.

Ich muss an unsere Redewendungen denken: „Gesegnetes Wochenende!“, „Gottes Segen zum Geburtstag!“, „Gesegnete Reise!“, Gesegnete Feiertage! …  Wir sagen sie, wir schreiben sie – aber was meinen wir dabei? Erhoffen wir uns mehr davon als von den Worten: „Alles Gute zum Geburtstag!“ oder "Frohe Ostern!"? Wenn ja, warum?  Ich muss zugeben, dass ich nur manchmal, relativ selten, ein Gebet zum Herrn schicke und Ihn bitte, den Menschen zu segnen, dem ich gerade Gottes Segen zuspreche.

Ich gehe felsenfest davon aus, dass das anders war bei den Segnungen, die Paulus aussprach. Die waren sicher (fast) alle durch Gebet vom Vater im Himmel erbeten und von Ihm freigesetzt – und kamen darum beim Gesegneten an.

Vielleicht können / wollen wir es lernen, die Formulierung „Der Herr segne Dich!“ viel bewusster zu gebrauchen und immer mit einem Gebet zu verbinden. Denn zusprechen können wir den Segen, aber erbitten sollten wir ihn im Gebet vom Herrn!

In diesem Sinne: einen gesegneten Dienstag!

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