„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 14. August 2018

Lieben und Vergeben – Maria Pypelincks

Jan Rubens war ein Rechtsanwalt und Schöffe in Antwerpen. Wegen der Religionsunruhen floh er als reformierter Bürger 1568 mit seiner Familie nach Köln fliehen. Dort arbeitete er als Berater der Gemahlin von Wilhelm von Oranien, Anna von Sachsen. Die Ehe von Anna und Wilhelm lief schlecht. Um sich von seiner Frau scheiden lassen zu können, klagte Wilhelm Jan Rubens an, mit Anna eine Affäre zu haben. Berechtigt? Unberechtigt? Wer weiß es? Der Angeklagte wurde 1571 zum Tode verurteilt, gefoltert auf der Burg Dillenburg inhaftiert.

Eines Tages erhielt er einen  liebevollen und bewegenden Brief von seiner Frau. Sie schrieb: "Mein lieber und sehr geliebter Mann, ich vergebe Euch jetzt und immer. Ihr seid in so großem Kampf und Ängsten, daraus ich Euch gern mit meinem Blute erretten würde. Könnte da überhaupt Hass sein, dass ich eine kleine Sünde gegen mich nicht vergeben könnte, verglichen mit soviel Sünden, wofür ich alle Tage Vergebung bei meinem himmlischen Vater erflehe? Meine Seele ist so mit Euch verbunden und vereinigt, dass Ihr nicht leiden dürft. Ich leide alles mit Euch. Ich werde mit ganzer Kraft Gott für Euch bitten und mit mir unsere Kinder. Das weiß Gott. Geschrieben zu Köln am 1. April, nachts zwischen zwölf und eins."  

Kraft der vorbildlichen Fürbitte seiner Frau und ihrer Vergebungsbereitschaft wurde Rubens nach 2 Jahren Gefängnis in den Hausarrest entlassen. Die Familie siedelte sich in Siegen an, wo ihnen am 28. Juni 1577 ein weiterer Sohn geboren wurde: Peter Paul Rubens, der später weltberühmte Maler. Im Siegerlandmuseum sind etliche seiner Werke ausgestellt. Seit 1957 wird in Siegen alle 5 Jahre zu Ehren des Malers der „Rubenspreis“ verliehen.

Geboren wurde Rubens nur, weil seine Mutter, Maria Pypelincks, sich an Gottes Wort hielt und danach lebte. In 1. Korinther 13:7-8 schreibt Paulus über die Liebe:

„Sie deckt alles zu, sie glaubt alles, sie hofft alles,
sie erträgt oder erduldet alles. Die Liebe hört niemals auf.“

Liebe vergibt! Frau Rubens vergab! Ob die Anschuldigungen gegenüber ihrem Mann stimmten oder nicht – ihr Brief scheint anzudeuten, dass sie es zumindest für möglich hielt – sie vergab. Sie erkannte, dass alle Sünden gegen sie keine Vergeltung erlaubten, da sie sich selbst täglich Sünden gegen ihren himmlischen Vater erlaubte. Nicht nur übte sie keine Vergeltung, sie vergab in dem Maß, dass sie sich einsetzte für den, der schlimmer Vergehen ihr gegenüber angeklagt war. Mehr noch! Sie nahm ihn wieder an, als wäre nichts gewesen. Und sie erfuhr dafür den Segen des Allmächtigen!

Liebe, Vergebung, Abgeben an Gott, Neuanfang. Maria Pypelincks ist ein leuchtendes Beispiel für den oben zitierten Vers und den Segen, den Gehorsam bringt.
Du und ich können ein weiteres leuchtendes Beispiel werden – durch lieben und vergeben!

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