„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 20. April 2018

Menschen, die mit sich selbst reden ...

Ja, es gibt sie: Menschen, die mit sich selbst reden. Es sieht komisch aus, wenn man sie sieht. Die Lippen bewegen sich, vielleicht gestikulieren sie auch noch mit ihren Händen. Am amüsantesten wird’s aber, wenn man auch noch Wortfetzen ihres Gemurmels aufschnappen kann.

Warum reden Menschen mit sich selbst? Da gibt es verschiedene Gründe. Die einen können dabei intensiver nachdenken, anderen hilft es bei der Konzentration, und wieder andere haben tatsächlich ... na ja ... ein Problem. Am letzten Männerabend aber wurden wir sogar ermutigt, zu uns selbst zu reden. Und der Gedanke scheint logisch und ist biblisch.

Stefan lehrte durch Psalm 16. Ein Psalm mit 11 nachdenkenswerten Versen. Ich denke, es war Vers 11, der besondere Aufmerksamkeit fand – zumindest bei mir. Dort heißt es:

Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen;
vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle,
liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!

Das sind 3 herrliche Tatsachen, die David hier zu Gott betet. Na ja, es ging ihm auch recht gut, den 11 Versen nach zu urteilen. Das war aber nicht immer so. David kannte auch die  Regentage des Lebens – und die anderen Psalmschreiber mit ihm. Manchmal fällt es in solchen Tagen sogar schwer, zu beten. Mein Bibelschullehrer für das Buch der Psalmen belehrte uns: Wenn Du deprimiert bis, lies Psalm 42. Wenn Du sehr deprimiert bist, lies Psalm 42+43.

Der Psalmist geht durch eine Zeit der Niedergeschlagenheit. Wir alle kennen solche Zeiten in unserem Leben. Und was tut er? Er redet mit sich selbst! Oh-oh! Was sollen die Leute denken? Reif für die Insel! ... Oder schlimmer? Hier die drei Verse:

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken
für die Rettung, die von seinem Angesicht kommt! (Ps 42:6)

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken,
dass er meine Rettung und mein Gott ist! (Ps 42:12)

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken,
dass er meine Rettung und mein Gott ist! (Ps 43:5)

Nein, es ist kein „Durchdrehen aus Verzweiflung“. Der Psalmist ermahnt oder ermutigt seine Seele, auf Gott zu harren. Er weiß, dass Rettung von Gottes Angesicht kommt. Vielleicht ist er allein ... vielleicht erdrückt ihn die Stille. Und so entscheidet er sich, sich selbst die Wahrheit des Wortes Gottes und die Wahrheit über Gott zuzusprechen.

Die Aufforderung des Männerabends an mich war: Rede mit Dir selbst! Sprich Deiner Seele das Wort Gottes zu – nicht symbolisch, sondern ganz real. Zugegeben: es ist gewöhnungsbedürftig. Aber wenn wir das Resultat in Psalm 42 und 43 vergleichen, müssen wir sagen, dass der Psalmist Erfolg hat: von Rettung, die kommt (zukünftig) zu Rettung, die ist (gegenwärtig). Was für ein Riesenschritt.

Verbunden war dieser Gedanke mit Psalm 16:11:

Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen;
vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle,
liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!
 
Wäre das nicht eine gute Wahrheit für Dich, die Du heute Deiner Seele zurufen kannst:

Gott wird mir den Weg des Lebens zeigen;
vor Seinem Angesicht sind Freuden in Fülle,
liebliches Wesen zu Seiner Rechten ewiglich!

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