Zum letzten Mal Gedanken, inspiriert durch
Jerry Sittsers Buch über unerhörte Gebete. Sittser erzählt die Geschichte vom
verlorenen Sohn.
Der junge Mann tat das Undenkbare und erbat
von seinem noch lebenden Vater, ihm das zu erwartende Erbe auszuzahlen. Damit
erklärte er praktisch den Vater für gestorben.
„Und
der jüngere von ihnen sprach zum Vater:
GIB
MIR den Teil des Vermögens, der mir zufällt,
Vater!
Und er teilte ihnen das Gut.“
Ein herzloser Wunsch, eine selbstsüchtige Bitte.
Gib! Gib, damit ich es leichter habe! Gib, damit es mir gut geht. Gib ... und
gib mir! Und der Vater geht tatsächlich darauf ein. (Das ist nicht der
Punkt des Gleichnisses.) Der Sohn lernte auf die harte Weise, dass seine „Gib
mir“ Forderungen ihm nicht gut getan hatten. Seine Ich-Bezogenheit hatte ihn
unglücklich gemacht und ihm Verluste beschert. Aber er tut das Richtige: Er
geht zurück zu seinem Vater. Diesmal allerdings nicht mit der Forderung: „Gib
mir!“ sondern mit der Bitte: „Mach mich! (zu einem deiner Tagelöhner)“ So könnte man auch den heutigen Eintrag überschreiben. Man könnte ihn unter die Überschrift stellen:
„Gib
mir? ... oder: Mach mich?“ Sittser zitiert einen weiteren Autoren mit den
Worten:
„Ob wir nun durch Sünde oder Leiden oder
schwere Kämpfe reifen, werden wir mit der Zeit nicht mehr „gib mir“ schreien,
sondern aus ganzem Herzen „mach mich“ beten. Kurz gesagt, wir hören auf, Gott
nur deswegen wertzuschätzen, weil er uns Dinge geben könnte. Stattdessen lernen
wir, ihn um seiner selbst willen zu lieben und haben den Wunsch, von ihm neu
gestaltet zu werden.“
Diese Einstellung bezeichnte Sittser als eine
Weihehandlung, weil wir uns selbst Gott anbieten. Wir erbitten von Gott, das
mit uns zu tun, was das Beste ist, selbst wenn es etwas Schweres ist.
Abschließen wollen wir diese 4teilige
Miniserie mit einem weiteren Zitat aus dem Buch:*
Gottes größtes Geschenk an uns ist der
Heilige Geist; unser Geschenk an Gott sind wir selbst als lebendige Opfer.
Jetzt bleibt nur noch eine Sache übrig. Gott braucht ein Werkzeug – wie zum
Beispiel einen Meisel – für diese Arbeit der Umwandlung. Das Werkzeug, das Gott
am häufigsten gebraucht, ist Not – das heißt, Probleme, schwere Zeiten,
Hindernisse, Kämpfe, Widerstand und Leiden. (S 214/215)
Wenn das die
Werkzeuge Gottes sind – und AT, NT und die Kirchengschichte belegen es zur
Genüge – dann wollen wir uns nicht wundern, wenn manche unserer Gebete nicht
erhört werden. Gott sei’s gedankt, dass sie nicht erhört werden! Denn es würde
bedeuten, dass Gott Sein Werkzeug ruhen lässt, das Er angesetzt hatte, um uns
zu formen und zu gebrauchen. Jesaja 30:15b kommt in den Sinn:
In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke.
... wie auch das Lied von Helga Winkel, in dem
es heißt:
Herr, weil mich festhält deine starke Hand,
vertrau ich still.
Weil du voll Liebe, dich zu mir gewandt, vertrau ich still.
Du machst mich stark, du gibst mir frohen Mut,
ich preise dich, dein Wille, Herr, ist gut.
Weil du voll Liebe, dich zu mir gewandt, vertrau ich still.
Du machst mich stark, du gibst mir frohen Mut,
ich preise dich, dein Wille, Herr, ist gut.
Herr,
weil ich weiß, dass du mein Retter bist, vertrau ich still.
Weil du für mich das Lamm geworden bist, vertrau ich still.
Weil ich durch dich dem Tod entrissen ward,
präg tief in mich, Herr, deine Lammesart.
Weil du für mich das Lamm geworden bist, vertrau ich still.
Weil ich durch dich dem Tod entrissen ward,
präg tief in mich, Herr, deine Lammesart.
Herr,
weil du jetzt für mich beim Vater flehst, vertrau ich still.
Weil du zu meiner Rechten helfend stehst, vertrau ich still.
Droht mir der Feind, so schau ich hin auf dich,
ein Bergungsort bist du, o Herr, für mich.
Weil du zu meiner Rechten helfend stehst, vertrau ich still.
Droht mir der Feind, so schau ich hin auf dich,
ein Bergungsort bist du, o Herr, für mich.
Ist
auch die Zukunft meinem Blick verhüllt, vertrau ich still.
Seitdem ich weiß, dass sich dein Plan erfüllt, vertrau ich still.
Seh’ ich nicht mehr als nur den nächsten Schritt,
mir ist’s genug! Mein Herr geht selber mit.
Seitdem ich weiß, dass sich dein Plan erfüllt, vertrau ich still.
Seh’ ich nicht mehr als nur den nächsten Schritt,
mir ist’s genug! Mein Herr geht selber mit.
* inspiriert durch das Buch von Jerry Sittser: „Wenn Gott dein Gebet
nicht erhört“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.