In seinem Buch
berichtet Jerry Sittser von den Kämpfen des Reformators, Martin Luther. Luthers
13jährige Tochter war schwer krank und Luther betete um ihre Genesung. Aber
seiner Tochter ging es immer schlechter. Luther wusste nicht mehr, wie er beten
sollte. Er wusste, was er wollte und von Gott erbat, aber er war sich unsicher,
was Gott wollte. Seine Hoffnung und sein Verlangen sagten ihm, dass seine
Wünsche und Gottes Willen doch übereinstimmen müssten. Aber er rang sich durch
zu dem Gebet: „Ich liebe sie wirklich, aber wenn es dein Wille ist, lieber
Gott, sie uns zu nehmen, dann wäre ich froh, wenn ich wüsste, dass sie bei dir
ist.“
Luthers Herz litt
Qualen. Sittser schreibt: „Was er als irdischer Vater wollte, trübte sein
Verständnis vom Willen seines himmlischen Vaters.“ Kurz bevor seine Tochter
starb, weinte und betete Luther auf seinen Knien um ihre Heilung, wenn es sein
Wille sei. Kurze Zeit später starb sie in seinen Armen.
Sittser spricht
dann vom offenbarten Willen Gottes und vom verborgenen Willen Gottes. Ersteres
sind die Aussagen, die glasklar und unmissverständlich sind. Das zweite sind
die Anliegen, mit denen wir ringen, ohne Gottes Weisheit und Willen zu kennen.
Und der Autor schreibt aus eigener Erfahrung. Er hat seine Mutter, seine Frau
und seine Tochter in einem Autounfall verloren. Im Rückblick nach vielen Jahren
schreibt er darüber: „Auch wenn das Leid groß´war, war das Ergebnis gut.
(...) Im Wesentlichen gebrauchte Gott das Leid, um uns umzugestalten und nicht
nur uns, sondern auch tausend andere Menschen. Ich bin mir ganz sicher, dass
Gott den Unfall benutzt hat, um mein Leben zu ändern.“
Sittser Buch gibt
keine endgültige Antwort im Sinne von „Erstens ... Zweitens ... Drittens ...“
auf die Frage unbeantworteter Gebete. Aber es hilft in vielfältiger Weise,
Gottes Güte und Weisheit zu vertrauen, auch wenn unsere Gebete scheinbar nicht
oder noch nicht erhört werden. Es zeigt auf, dass wir nicht alleine sind,
sondern alle in einem Boot sitzen und alle diese Erfahrungen machen. Es zeigt
aber auch auf, dass unser himmlischer Vater der Steuermann ist, der den besten
Weg kennt. Ein himmlischer Vater, der für uns ist, nicht gegen uns, der uns
liebt und nichts lieber tut, als uns zu segnen. Und das auch dann, wenn unsere
Vorschläge, wie Er uns segnen kann und soll, nicht immer mit Seinem perfekten
Willen übereinstimen.
Sadrach,
Mesach und Abednego antworteten und sprachen zum König: Nebukadnezar, wir haben
es nicht nötig, dir darauf ein Wort zu erwidern. Wenn es so sein soll — unser
Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem glühenden Feuerofen erretten, und er
wird uns bestimmt aus deiner Hand erretten, o König! Und
auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o König, dass wir deinen Göttern
nicht dienen und auch das goldene Bild nicht anbeten werden, das du aufgestellt
hast! (Daniel 3:16-18)
Gott kann! Und
Gott wird! Nicht immer so, wie wir es uns wünschen und erbitten – aber immer
so, wie es am Besten ist. Die Bewahrung IM Feuer war sicher nicht das erste
Anliegen der drei Männer, sondern die Bewahrung VOR dem Feuer. Gott erhörte –
aber anders. Besser!
* inspiriert durch das Buch von Jerry Sittser:
„Wenn Gott dein Gebet nicht erhört“
** Jakobus
5:17:
Elias war ein Mensch
von gleichen Gemütsbewegungen wie wir;
und er betete ernstlich,
daß es nicht regnen möge,
und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und
sechs Monate.
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