In Jona 4:2 betet Jona. Gerade hatte ihn Gott von einem vermutlich
qualvollen Tod errettet. Gerade hatte er Gott dienen dürfen in seiner Funktion
als Prophet Gottes. Gerade hatte Gott ihn gebraucht um etwa 1 Million Menschen zur
Buße zu führen. Und dann jammert er: „Ach, Herr, das ist's ja, was ich dachte, als ich
noch in meinem Lande war. Deshalb wollte ich ja nach Tarsis fliehen; denn ich
wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und
lässt dich des Übels gereuen.“ Jona macht Gottes Gnade, Barmherzigkeit, Langmut und Güte zur Begründung
für senen Ungehorsam. Er rechtfertigt seine Sünde und bittet Gott um den Tod!
Erstaunlich und tröstlich, dass Gott auch mit ihm barmherzig, geduldig und
gnädig umgeht und sein Gebet diesmal nicht erhört. Jona bleibt am Leben und
Gott geht gütig mt ihm um. Kurz vorher hatte er im Bauch eines Fisches, der ihn
verschlungen hatte, zu Gott gerufen (Jona 2:3-10):
Aus meiner
Drangsal rief ich zu dem Herrn, und er erhörte mich; aus dem Schoß des
Totenreiches schrie ich, und du hörtest meine Stimme! Denn du hattest mich in
die Tiefe geschleudert, mitten ins Meer, dass mich die Strömung umspülte; alle
deine Wogen und Wellen gingen über mich. Und
ich sprach: Ich bin von deinen Augen verstoßen; dennoch will ich fortfahren,
nach deinem heiligen Tempel zu schauen! Die
Wasser umringten mich bis an die Seele, die Tiefe umgab mich, Meergras
umschlang mein Haupt. Zu den Gründen der
Berge sank ich hinunter; die Erde war auf ewig hinter mir verriegelt — da hast
du, Herr, mein Gott, mein Leben aus dem Grab heraufgeführt! Als meine Seele in mir verschmachtete, gedachte
ich an den Herrn, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die
Verehrer nichtiger Götzen verlassen ihre Gnade; ich
aber will dir mit lauter Stimme Lob opfern; was ich gelobt habe, das will ich
bezahlen. Die Rettung kommt von dem Herrn!
Jona ist in großer Drangsal, dem Tod nahe. Er erkennt, dass der Herr ihn in
die Situation gebracht hatte, in der er jetzt ist. Er fühlt sich verstoßen –
betet aber trotzdem. Welch eine Lektion! Wenn wir selbstverschuldet in Not
geraten und uns von Gott verlassen und verstoßen fühlen: NICHT ZURÜCKZIEHEN! BETEN! Hätte Jona sich seinem Gefühl der
Gottverlassenheit hingegeben, wäre er wohl im Fischbauch verhungert, erstickt,
ertrunken ... was auch immer. Aber Jona betete, auch wenn er sich nicht danach
fühlte. Und während er betet, ändert sich sein Befinden. Sein Schrei zu Gott
bringt Zuversicht in sein Herz. Mit lauter Stimme bringt er Gott Lob – im Bauch
eines Fisches, tief im Meer. Der Herr hört! Jona weiß es und ruft aus: „Rettung
kommt von dem Herrn!“ Und so ist es: Kaum hat Jona sein Gebet beendet –
oder war die Erhörung das Ende des Gebets? – da spuckt der Fisch Jona an Land.
Wir wollen uns durch Gebet im Buch Jona ermutigen lassen:
-
mit Gott zu reden, selbst wenn es wie eine Anklage
klingt.
-
unser Herz auszuschütten, auch, wenn wir Gott
nicht verstehen.
- zu beten, auch, wenn wir uns Gott-verlassen fühlen
- dass Gott Gebet erhört, unsere Seele erfrischt und
uns begegnet.
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