„Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und
Heuchelei
und Neid und alles üble Nachreden.“
Ein Naturfreund ging mit seinem Bekannten durch die belebten
Straßen in München. Plötzlich bleibt er abrupt stehen und fragt: „Hörst Du die Grille?“
„Natürlich nicht!“
lacht der Bekannte. „Niemand kann eine
Grille heraushören bei diesem ständigen Verkehrslärm.“
„Doch! Ich höre sie!“ versichert der Naturfreund. Dann horcht er, bückt sich,
dreht einen Stein um und tatsächlich – da sitzt das Insekt.
„Hast Du wirklich diese
Grille in all dem Lärm herausgehört?“ fragt nun der Bekannte. „Ganz deutlich,“ ist die Antwort. „Ich verbringe meine Zeit, indem ich auf die
Natur höre – egal, ob im Wald, auf dem Feld oder in der Stadt. Jeder hört,
worauf er hören möchte.“
Mit diesen Worten nimmt er eine Münze aus seiner Tasche und lässt
sie auf den Gehweg fallen. Sofort drehten sich die Köpfe von Fußgänger. Andre
stecken die Hand in ihre Taschen, um zu prüfen, ob ihnen die Münze aus der Tasche
gefallen war. Sie hörten auf Münzen.
Eine interessante Lektion! Wenn wir auf die Wahrheit hören,
auf das, was gut tut, erhebt, inspiriert – dann werden wir es hören, auch über
den Lärm und das Getöse einer geschäftigen Welt hinaus; auch über den Lärm von
Lügen, Gerede oder übler Nachrede, die so oft ihre Runden zieht und unsere
Ohren beschlagnahmen möchte. Wenn unsere Ohren auf Skandale aus sind, auf Gerüchte
oder Neuigkeiten – egal ob wahr oder nicht – dann werden wir sie auch hören,
egal wie laut die Prinzipien von Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit um uns herum
sind. Wir hören, was wir hören möchten.
Der Journalist und Theologe, Eckart zur Nieden hat folgendes
Gedicht verfasst:
So ist es meistens mit Gerüchten: Sie fesseln uns ganz ungemein.
Und keiner möchte drauf verzichten, beim Tratschen mit dabei zu sein.
Wie schnell kann ein Gerücht doch wandern,
in Windeseil’ von Haus zu Haus
Je schlechter zeigt es einen andern, je schneller breitet es sich aus.
Wenn doch die törichten Gestalten, die Gott gemacht hat und geliebt,
mal lernen, ihren Mund zu halten, wenn’s Gutes nicht zu sagen gibt.
Während Petrus uns auffordert, etwas abzulegen:
„So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug
und Heuchelei
und Neid und alle Verleumdungen“
fordert uns Paulus in Philipper 4:8 auf, etwas anzuziehen:
„Alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht,
alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist,
wenn es irgendeine Vollkommenheit
und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt!
Tatsächlich, gesegneter legen wir uns abends hin, wenn wir tagsüber
erwägen und ergreifen, was anderen und uns gut tut. Möge der Herr uns heute
dabei helfen!
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