„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 11. September 2017

Weidewechsel

Eine interessante Beobachtung gab’s auf einem unsrer Urlaubsspaziergänge. Auf unserer Tour kamen wir an eine Wegsperre – für Kühe! Eine Schranke versperrte den Weg, aber am Ende der Schranke war ein kleines Törchen für Spaziergänger. Noch waren wir auf der einen Seite des Balkens, etwas unschlüssig, was wir machen sollten. Denn auf der andern Seite arbeiteten 3 Personen eifrig daran, Kühe von einer großen Weide unterhalb des Weges auf eine große Weide oberhalb des Weges zu rufen und zu treiben. Die meisten Kühe waren dem Rufen der „Cowboys“ gefolgt, aber einige trödelten noch, mal hierhin, mal dorthin – und wollten einfach nicht den Weg auf die neue Weide überqueren. Nachdem die Cowboys uns winkten, ohne Sorge weiterzugehen, gingen wir an den Tieren vorüber und ein Stück weiter. Noch immer waren nicht alle Tiere der Herde von der alten auf die neue Weide gegangen. Tatsächlich waren zwei Kühe noch ganz am anderen Ende der alten Weide, 100-200 Meter bergab. Annerose und ich hatten einen guten Überblick und konnten sehen, wie abgeweidet die alte – und wie saftig grün die neue Weide war. Aber irgendwie schien es Ewigkeiten zu dauern, bis die letzten Tiere ihren neuen Weideplatz gefunden hatten.

Uns wurde der Anblick zur Lektion. Eine abgefressene, zertrampelte Weide einerseits – eine saftig-grüne andererseits. Und doch ist das Wechseln so schwer.

Geht es uns Christen nicht oft genauso? Wir leben auf abgeweidetem Grund. Es macht Mühe, satt zu werden. Alles ist zertreten und überall liegt der Mist rum. Aber es fällt so schwer, das Vertraute aufzugeben, weil wir uns nicht vorstellen können, dass Gott etwas Besseres für uns im Sinn hat. Jesus aber verspricht in Johannes 10:10:

„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben 
und es im Überfluss haben.“

Wir mögen uns nicht vorstellen können, dass es mehr gibt als das abgeweidete Leben, das wir bisher geführt haben. Aber Jesus verspricht Leben im Überfluss. Er verspricht jedem, der Ihm als Hirten folgt, frische Wasser. Nichts Abgestandenes. Er verspricht fettes Weideland und friedliche Ruheplätze.Je dichter an Jesus - je überflißender das Leben.

Zu viele Jesusjünger überhören den Ruf ihres Besitzers, der sie von abgeweideten Wiesen zu saftigfrischen Auen führen möchte. Verlass das alte, leb nicht auf einem Minimum. Sei nicht träge, dem Ruf des Hirten zu folgen. Was Er an Neuem für Dich hat ist besser als das, was Du bisher gekannt hast.

Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie,
und sie folgen mir nach.“
(Johannes 10:27)

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