"Auch diese(r) war mit Jesus, dem Nazarener!"
(Matthäus
26:71)
In den vergangenen Monaten wurde immer
wieder der Tod berühmter Persönlichkeiten landesweit erwähnt. Dazu gehören Altbundespräsident Roman Herzog,
Altkanzler Helmut Kohl, Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, US Komiker Jerry
Lewis, Schlagersängerin Andrea Jürgens, Linkin Park Sänger Chester Bennington
und zahllose andere Prominente. Alle wussten, dass sie etwas „Besonderes“ im
Leben waren.
Edith Jung, die am
Samstag, dem 9.9.2017 im stolzen Alter von 90 Jahren an ihrem Wunschziel – in
Gottes Herrlichkeit – ankam, war auch etwas Besonderes im Leben. Sie würde es,
so formuliert, weit von sich weisen. Aber sie war tatsächlich was „Besonderes“,
denn: „auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!“
Edith Jung wurde 12 Jahre
vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Siegen-Bürbach geboren. Sie war das
zweite Kind der Familie und wurde von Kindheit an mit der Botschaft von Jesus
Christus vertraut gemacht. Allerdings merkte sie eines Tages, dass fromme
Erziehung, Bibelwissen und Liedersingen zwar auf Jesus hinweisen können, aber
zu keiner persönlichen Beziehung mit Jesus führen.
Diese persönliche
Beziehung zu Jesus begann für sie, als sie mit 19 Jahren am Abend vor Silvester
in der Küche stand und ihr klar wurde: „Du musst dich zu Jesus bekehren! Du
musst Sünde bekennen und ablegen. Mit diesem Gedanken kam sie im Gebet zu Jesus, bekannte ihre Sünden und entschied sich, mit Jesus zu leben. Sofort im
Anschluss bezeugte sie ihren heimkommenden Eltern diese Entscheidung und auch
ihrem Bruder Günther.
Am 21. November 1952
heiratete sie ihren Mann, Herbert Jung (21.10.1919 – 26.7.2012) mit dem sie
fast 60 Jahre glücklich verheiratet war. Noch in Siegen wurden dem Ehepaar drei
Kinder geboren. 1972 zog die Familie nach Hilchenbach, wo Edith Jung bis
zuletzt lebte.
Edith Jung war ein
lebensfroher Mensch, trotz der Not, die sie zu verschiednen Zeiten im Leben
erfahren musste. Mit 12 Jahren begannen die Schrecken Krieges. Die Jugend fiel
den 6 Jahren des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Dann folgten die Nachkriegszeit
und der Wiederaufbau eines zerstörten Landes. Im besten Alter bedrohte eine
Stimmbandoperation ihre Fähigkeit, zu singen, im Alter litt sie kurzzeitig an
Krebs. Beide Krankheiten wurden mit Gottes Hilfe besiegt und bis zuletzt, bis
wirklich zu allerletzt, waren die Lieder ihrer Kindheit ihr Trost und Jesus ihr
Halt. Wenn nichts mehr ihre Gesichtszüge verändern konnte, brachten die
Aussagen der Lieder und die Gebete ihrer Kinder immer wieder ein Lächeln oder
ein deutliches, zustimmendes „Ja“ auf ihre Lippen.
„Auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!“
Jesus Christus war mehr
als evangelische Religion für sie. Mehr als der Name eines Gottes, der oben im
Himmel ist, während wir auf der Erde sind. Jesus war für sie Gegenwart, Tröster
in Leid, Ansprechpartner, Helfer in Not. Jesus war mehr für sie, als man durch
Frömmigkeit oder Einbildung produzieren kann. Jesus war für sie so real, wie Er
tatsächlich ist. Frage 1 des Heidelberger Katechismus, den sie als Kind im
Konfirmandenunterricht durchgenommen hatte, war bis zuletzt ihre Gewissheit und
persönliche Erfahrung:
"Was ist dein einziger Trost im Leben und im
Sterben?"
Dass ich mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben
nicht mir,
sondern meinem getreuen Heiland, Jesus Christus, gehöre.
Er hat mit seinem teuren Blut
sondern meinem getreuen Heiland, Jesus Christus, gehöre.
Er hat mit seinem teuren Blut
für alle meine Sünden vollkommen bezahlt
und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst;
und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst;
und er bewahrt mich so,
dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel
dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel
kein Haar von meinem Haupt kann fallen,
ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.
Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist
des ewigen Lebens gewiss
und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.
ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.
Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist
des ewigen Lebens gewiss
und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.
Jesus war ihr Leben! Für
ihren Mann und ihre Kinder hat sie alles gegeben. Für Jesus hat sie gelebt.
Sein Wort hat sie morgens gelesen, solange sie sehen konnte. Mit Ihm hat sie
bis zum letzten Tag gesprochen. Ihm hat sie von ihrer Jugend an in ihrer
Freizeit gedient und bis ins Alter den Gemeindebrief ihrer Kirche ausgeteilt,
den Blau-Kreuz Kalender verkauft, Menschen in Not besucht und für sie gebetet.
„Auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!“
Die gut 5 Jahre ohne
ihren Mann waren schwere Jahre, aber sie fand täglich Kraft in ihrem Vertrauen
zu Jesus. Die letzten Wochen und Monate waren die härtesten in ihrem Leben, und
sie wachte manchmal enttäuscht auf, dass sie immer noch auf der Erde ihre Augen
aufschlagen musste und noch nicht im Himmel bei Jesus war. Der Himmel war mehr
als irdische Hoffnung, er war ihr Gewissheit.
„Auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!“
Und zu Ihm ist sie jetzt
gegangen, Ihn zu schauen, Ihn in Kraft und Freude zu besingen und Ihm zu danken
für all das Gute, dass Er ihr und den ihren geschenkt hat.
Der Tod ist verschlungen in den Sieg.
Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?
(1 Korinther 15:55)
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