Darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst,
dass er dies Gebet zu dir gebetet hat.
Was könnte man nicht alles aus diesem Satz machen. Zum einen
formuliert David, dass er sich „ein Herz gefasst hat.“ Besagt das, dass es
David manchmal mulmig wurde, mit Gott zu reden? So verstehe ich diese Worte.
Nicht umsonst lagen die Menschen, die Gott gut kannten, oft vor Ihm auf den
Knien. Und wer Ihn noch besser kannten, lag vor Ihm auf seinem Angesicht.
Davids Gebet drückt etwas aus von der Ehrfurcht, deren Gott würdig ist.
Natürlich dürfen wir zu Gott kommen, wie wir sind. Natürlich hat Jesus uns
Freunde, Schwestern und Brüder genannt. Natürlich ist da diese Herzlichkeit,
wie sie nur zwischen Vertrauten möglich ist. Aber Jesus ist nicht unser Kumpel,
er ist unser Retter, Meister und Herr. Mose fiel auf sein Angesicht und Jesaja
dachte, er müsse sterben. Und auch im Leben Davids, des Mannes nach Gottes
Herzen, gab es Zeiten, in denen er sich ein Herz fassen musste, mit Gott zu
reden, weil er einen Moment die Größe Gottes sehen durfte und erkannte, wie
klein er daneben war.
Sicher wird es uns genauso gehen. Wenn Gott nicht mehr als unser
Kumpel, unser „Buddy“ ist, werden wir kaum ein Bild Seiner Größe, Macht und
Herrlichkeit erfassen. Wir werden nie nachvollziehen können, dass sich ein
Mensch manchmal ein „Herz fassen“ muss, um mit Gott zu reden. Suche Ihn, suche
Jesus, lerne Ihn besser … und immer besser kennen. Lasst uns Ihn bitten, uns
Jesaja 6 Momente zu schenken. Dann werden sicher auch wir manches mal wie David
formulieren: „Ich habe mir ein Herz gefasst, zu Gott zu reden.“
Aber noch etwas fällt auf an Davids Gebet. Er sagt: „DARUM habe ich mir ein Herz gefasst …“
und wir fragen berechtigterweise: „Warum?“
Im Anfang des Kapitels heißt es, dass der Frieden vor
Feinden, den Gott David und seinem Reich geschenkt hatte, dazu führte, dass
David Gott einen Tempel bauen wollte. Gott hatte andere Pläne und erklärt
David, dass sein Nachkomme Ihm das Haus bauen soll, nicht David selbst. Und
dann schließt Gottes Wort an David mit der Aussage über Salomo:
„Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen,
wie ich sie habe weichen lassen von Saul,
den ich vor dir weggenommen habe.
Aber dein Haus und dein Königtum
sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir,
und dein Thron soll ewiglich bestehen.“
(2 Samuel 7:15-16)
DARUM! Darum „fasste David sich ein Herz“ – weil er so
überwältigt war von Gottes Gnade und Seinem unverdienten Segen, sowohl für ihn
selbst wie auch für seinen Sohn Salomo nach ihm, wie auch für die nachfolgenden
Generationen. Das verschlug König David dermaßen die Sprache und brachte ihn
dermaßen auf den Boden der Demut, dass er sein Gebet nur noch als „sich ein
Herz fassen“ beschreiben konnte. Das beschreibt eine tiefe Ehrfurcht vor einem
großen und barmherzigen Gott, aber auch eine heilige Freude, zu Ihm kommen zu
dürfen.
Auch Du darfst Dir ein Herz fassen und zu Gott kommen im
Gebet. Du darfst staunen vor Ihm und über Ihn und doch mit ganzer Vertrautheit
zu Ihm kommen und mit Ihm reden, wie man mit einem Freund und Bruder redet. Davids
Vorbild in 2 Samuel ermutigt uns zu solchen Gebeten.
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