Später am Tag begleitete er seinen Sohn zu einer
kostenlosen Klinik für Obdachlose, setzte sich hin und beobachtete, wie sein
Sohn 25 Personen – einem nach dem anderen half.
Als der letzte Patient die Armenklinik verlassen
hatte, brach es aus dem Vater heraus: „Ich dachte, du kommst nicht zurecht hier
in der Stadt? Wenn ich an deiner Stelle 25 Personen im Monat geholfen hätte,
wäre ich Gott dafür dankbar, dass mein Leben etwas bewirkt hat.“
„Ja, aber finanziell kommt nichts dabei raus!“
klagte der Sohn und der Vater antwortete nur: „Geld! Was ist schon Geld im
Vergleich dazu anderen geholfen zu haben.“ Der Vater hatte recht!
Barmherzigkeit hat ihren eigenen Lohn.
Wir leben in einer Welt, in der Barmherzigkeit
wenig – und Ruhm, Erfolg und Prestige viel gilt. „Ich
bin es mir wert,“ oder „Das muss ich mir nicht antun,“ sind gängige
Floskeln unserer Zeit, die bezeugen, dass „Mir, Mein und Mich“ dem „Dir, Dein
und Dich“ weit übergeordnet sind.
Wie der junge Arzt, der von seinem Vater besucht
wurde, müssen wir es lernen, dass Gottes Werte anders geordnet sind und dass in
Seiner Reihenfolge das Du vor dem Ich steht. In Philipper 4:3 ruft uns Gott
durch Paulus zu:
„Einer
achte den anderen höher als sich selbst.“
In Römer 12:10
heißt es:
„In der
Bruderliebe seid herzlich zueinander,
in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend.“
„Der Größte unter euch sei wie der Jüngste
und der Führende wie der Dienende.“
Wenn wir verstehen, dass Jesus uns selbst das Beispiel dafür gegeben hat, als Er sich selbst verleugnete, sich zu unserem Diener machte und ans Kreuz ging, dann verstehen wir auch, was ein barmherziger Umgang miteinander ist.
Barmherzigkeit hat ihren eigenen Lohn. Er kleidet
sich meist nicht in irgendeine Währung oder irgendeine Position oder Ehrung.
Barmherzigkeit sucht nicht das Rampenlicht. Barmherzigkeit sucht den Nächsten,
den Bedürftigen und hat ein Auge für die Begegnungen, die Gott schenkt. Der Lohn der Barmherzigkeit kommt nicht aus den Portemonnaies der Menschen oder durch die Kameras der
Fernsehstationen. Barmherzigkeit empfängt ihren Lohn dort, wo er nie gestohlen
werden - oder verderben kann: im Himmel!
Glückselig
sind die Barmherzigen,
denn sie
werden Barmherzigkeit erlangen!
(Matthäus 5:7)
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