Interessante
Gedanken kamen aus der letzten Bibelstunde über den Hebräerbrief. Es ging um
den bekannten und oft zitierten Vers aus Hebräer 13:15:
“So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit
das Lobopfer darbringen,
das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen
bekennen.“
Zunächst
erinnerte Stefan an die Fakten, die manchem Besucher neu gewesen sein mögen,
anderen aber, die sich oft mit dem Thema Anbetung beschäftigen, nicht neu
waren. Wer sich regelmäßig mit dem Thema Anbetung beschäftigt, weiß, dass
Anbetung – so eng es in unseren Tagen auch mit Musik und Liedern verknüpft sein
mag – nicht an Musik und Lieder gebunden sein muss. Wir müssen uns immer wieder
daran erinnern, dass Anbetung ein Lebensstil ist. Anbetung will ausgesprochen,
aber auch ausgelebt werden.
Eins der besten
Beispiele dafür (es gibt viele!) ist das erste Vorkommen des Wortes „anbeten“.
Man findet es in 1 Mose 22:5, wo Abraham auf dem Weg zum Berg Moriah ist, um
Isaak als Brandopfer dem Herrn darzubringen. Am Fuß des Berges sagt
er zu seinen Knechten:
“Bleibt ihr hier mit dem Esel,
ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und
anbeten,
und dann wollen wir wieder zu euch kommen.“
Anbetung für
Abraham war nicht das Singen eines herrlichen Liedes, sondern das Opfern seines
einzigen Sohnes der Verheißung. Anbetung ließ ihn nicht Gitarre und Klavier
mitnehmen, sondern Holz, Feuer und Messer. Anbetung füllte sein Herz nicht mit
Frieden und Begeisterung, sondern mit
Trauer und Fragen. Anbetung war für Abraham der harte Weg des Gehorsams und des
Vertrauens.
Abraham sagt
zudem: „Wir wollen anbeten“. Auch für Isaak war die ganze
Prozedur ein Akt der Anbetung. Zwar war er nicht der, der das Messer hob um zu
opfern, aber er war der, der das Messer empfangen sollte und somit bereit war,
alles – ja, im wahrsten Sinn des Wortes: ALLES – zu geben. Und er gab es
freiwillig. Isaak war kein kleiner Junge mehr. Er war ein Jugendlicher, der
seinem alten Vater Abraham kräftemäßig vermutlich deutlich überlegen war. Aber
auch Isaak war bereit, zu geben. Er gab sich selbst auf, seine Pläne, seine
Wünsche, seine Ambitionen, seine Hoffnungen, seine Träume – ja, sein ganzes
Leben. Und auch in seinem Herzen war vermutlich keine glorifizierte Vorfreude
auf den Himmel, sondern eher Angst und Verzweiflung.
Angst und Verzweiflung,
Unverständnis und Fragen halten heute viele von der Anbetung Jesu ab. Anbetung
wird mit Lied, Lobpreis, Liebe und Glücksgefühl verbunden. Ist das nicht
vorhanden, muss Anbetung ausfallen. Angst und Unverständnis aber konnten weder
Abrahams noch Isaaks Wunsch ersticken, Gott durch durch Gehorsam und Vertrauen
anzubeten, selbst in tiefster Not.
Was war das
Ergebnis? Gott sah ihre Herzen und ihre ausgelebte, innige Anbetung, selbst im
Tal des Todesschattens und der Schmerzen. Und Gott nahm ihr Opfer der Anbetung
gnädig an. Welcher Friede muss Abrahams und Isaaks Herz durchflutet haben, als
sie Gottes Stimme hörten, der Abraham zurief: „Lege deine Hand nicht an den
Knaben!“ (Vs 12) Welche Freude muss ihre Herzen erfüllt
haben, als sie den Widder im Busch sahen, den sie jetzt Gott an Isaaks Statt
opfern konnten. Was für eine Anbetungszeit, die mit tiefer Bereitschaft zum
Gehorsam – aber mit Fragen, Trauer und Angst – begann, und in Freude und
Befreiung endete!
Welcher Teil hat
Gott wohl mehr beeindruckt, mehr erfreut? Das sagt uns die Bibel nicht. Das
ganze kommt als „Anbetungspaket“, wo der Anfang der Geschichte untrennbar mit
dem Ende verbunden ist. Aber meine persönliche Überzeugung ist:
Beeindruckender, was das Opfer der Anbetung angeht, ist der Anfang. Hier hören
bereits zu viele Christen auf und lassen Anbetung Anbetung sein, weil sie weder
verstehen, noch fühlen, noch vertrauen können. Mögen wir lernen und einüben,
was wir in dem herrlichen Lied von Matt Redman singen:
Dir gehört mein Lob, auch wenn ich mich
verloren fühl’,
In der Wüste und ohne Ziel. Dir hört mein Lob
Jeder Segen den du schenkst wird zum Lob für dich.
Und selbst wenn ich im Dunkeln stehe gilt das für mich
Dir gehört mein Lob, wenn der Weg auch nicht einfach ist,
Sich mein Lobpreis mit Leiden mischt. Dir gehört mein Lob
Egal was du mir gibst, egal was du mir nimmst -
Du bist und bleibst mein Gott; nur dir gehört mein Lob!
Deinen Namen preise ich, Herr!
In der Wüste und ohne Ziel. Dir hört mein Lob
Jeder Segen den du schenkst wird zum Lob für dich.
Und selbst wenn ich im Dunkeln stehe gilt das für mich
Dir gehört mein Lob, wenn der Weg auch nicht einfach ist,
Sich mein Lobpreis mit Leiden mischt. Dir gehört mein Lob
Egal was du mir gibst, egal was du mir nimmst -
Du bist und bleibst mein Gott; nur dir gehört mein Lob!
Deinen Namen preise ich, Herr!
(Orig.:
Blessed Be Your Name, deutscher Text oben nur auszugsweise)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.