Manchmal gibt es keine “Schritte”. Wir sind zu verzweifelt. Wir sind verletzt, nervös und besorgt. Sogar verängstigt! Darum denken wir nicht in Schritten. Wir rennen einfach nur zu Gott als zu unserem Abba Vater und schreien: Hilfe! Und das ist vollkommen in Ordnung!
Aber manchmal kann uns eine Vorlage helfen. Kürzlich las ich
Tim Kellers Buch „Gebet“. Mir gefiel das ganze Buch, aber besonders gefiel mir
das Gerüst, das er für Gebet aufstellt.
1) Evokation (Hervorrufen). Das
bedeutet “in Erinnerung rufen” obwohl es auch Invokation beinhalten kann: Gott
anzurufen. Keller sagt, dass man fast weltweit übereinstimmt, dass
Gebet damit beginnen sollte, sich vor Augen zu halten, wen man (im Gebet)
anspricht, was Er getan hat, um uns Zugang zu geben zu sich und wie unser Verhältnis zu Ihm ist. Denke, bevor Du betest.
2) Meditation. Um Gott im Gebet
zu begegnen, musst Du auf Sein Wort hören. Das bedeutet, sich Zeit zu nehmen, über
einen Abschnitt in der Schrift nachzudenken in Vorbereitung zum Gebet. Meditation
ist eine Art des Reflektierens und des "in sich Gehens". Nimm Dir einen Vers oder
zwei oder einen Abschnitt und denke darüber nach als Mittel, Dein Herz zu füllen
und vorzubereiten für das Gebet.
3) “Wort” Gebete. Keller erhielt seine
Inspiration von Martin Luther. Dies ist ein Schritt, der oft übersehen wird. Nach
der Meditation über Gottes Wort nahm Luther sich Zeit, „den Text zu beten”,
bevor er mit einem eher freien Gebet fortfuhr. Luther schlägt vor, sich das
Vater Unser vorzunehmen und jede Aussage mit eigenen Worten zu formulieren und sie zu füllen mit den jeweiligen Anliegen und Sorgen des Tages. Keller schlägt
vor, dies wenigstens einmal pro Woche zu tun.
4) Freies Gebet. Freies Gebet, so
erklärt Keller, bedeutet schlichtweg, unsere Herzen vor Gott im Gebet
auszuschütten. Hier bringen wir all unser Flehen, unsere Fürbitte, Gebetslisten
und alles in unseren Herzen, das wir möchten oder brauchen. Wirklich hilfreich:
Gott ist unser Vater und wir sind Seine Kinder und Er liebt es, wenn wir Ihn um
alles bitten. Allerdings würde J.I. Packer warnen, dass diese Art des Gebets
unser Leben nur dann verändert, wenn es mehr ist als eine Wunschliste; wenn es
jedes Anliegen vor Gott bringt mit theologischer Begründung und Selbstprüfung.
5) Kontemplation
(Besinnung, Nachdenken). Hier weist Keller auf Jonathan
Edwards hin, der uns (wiederum) auf den Herrn selbst hinweist: “Edwards beschreibt
Kontemplation als solche Zeiten, wenn uns nicht nur bewusst ist, dass Gott
heilig ist, sondern wenn wir spüren – „sehen und schmecken“ - dass er heilig ist
in unseren Herzen. Luther würde das beschreiben als „sich verlieren“ in einem
bestimmten Aspekt über Gottes Wahrheit oder Seinem Charakter. Wie auch immer –
Gebet ist immer erhebend, wenn wir mit einer Zeit des Lobes und der Besinnung
schließen.
Niemand sollte sich durch solche Pläne einschüchtern lassen,
sagt Keller am Schluss. Er schließt mit den Worten: Geh durch diese Schritte
ohne Druck, alle Vorschläge in jedem Schritt zu beachten. Das Gebet (an sich)
wird zunehmen und Dich anziehen. (Quelle: HIER)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.