„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 12. Januar 2017

Ehre, wem Ehre gebührt!

Der große Komponist Franz Joseph Haydn lebte von 1732 bis 1809 und komponierte gewaltige Musikstücke und Oratorien. Ein Jahr vor seinem Tod, 1808, wurde sein Werk „Die Schöpfung“ abends im Wiener Konzerthaus aufgeführt. Der 86jährige Komponist war zu alt und zu schwach, um ohne Rollstuhl teilzunehmen, darum fuhr man ihn in den Saal. Seine Gegenwart begeisterte die Anwesenden. Ergriffen hörten alle die musikalischen Werke, die die Schöpfung beschreiben. Als es zu der Passage kam „Es werde Licht“ wurden die Zuhörer durch die Gewalt der Präsentation durch Chor und Orchester so bewegt, dass sie sich zu einem spontanen Applaus von ihren Sitzen erhoben.
Dadurch angeregt kämpfte sich der Komponist aus seinem Rollstuhl hoch auf die Beine, bat um Ruhe und deutete mit schwacher Hand zum Himmel. „Nein, Nein, nicht von mir!“ waren seine Worte. „Alles kommt vom Himmel her!“
Dann sank Haydn erschöpft zurück in seinen Rollstuhl und wurde aus dem Saal gefahren. Es war ein dramatischer Auftritt. In der Stunde der Ehre weist Haydn von sich weg – hin auf den, von dem alles kommt. Gebet zu Gott in der Stunde des Triumphes!

Normalerweise geben wir dem Ehre, den wir sehen und kennen. Die großen Komponisten werden geehrt für ihre großartigen Werke, wie auch die heutigen Musikbands, die es zu Ruhm gebracht haben. Die Architekten gewaltiger Bauten, die Maler wertvoller Bilder oder die Erfinder hilfreicher Errungenschaften werden geehrt und belohnt. Und – nüchtern gesehen – ist das sicher auch nicht falsch. Kinder erhalten Lob für ein schönes Bild, Jugendliche für eine gute Schulnote und sogar ein Pastor erhält hier und da eine Ermutigung zu seiner Predigt. Sicher ist nichts davon verwerflich.

Dennoch gilt es für uns Christen, den Blick hinter die Kulissen nicht zu verlieren. Der Schreiber von Psalm 115 hat das verstanden und ruft aus:

Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre
um deiner Gnade und Treue willen!
(Psalm 115:1)
 
Jesusnachfolger wissen: Nicht nur die Gaben und Talente, die Jesus mir bei der Wiedergeburt durch den Glauben geschenkt hat, sondern auch meine natürlichen Begabungen und Fähigkeiten habe ich Ihm zu verdanken. In Psalm 139:13+14 heißt es:

Du hast alles in mir geschaffen
und hast mich im Leib meiner Mutter geformt.
Ich danke dir, dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast!
Wunderbar sind deine Werke, das weiß ich wohl.“

Wie leicht fallen auch wir Christen der Versuchung zum Opfer, uns selbst auf die Schulter zu klopfen für das, was wir können oder sind. Ob das die gut erzogenen Kinder sind, die musikalischen Fähigkeiten, die irdischen Errungenschaften; ob das der erfolgreiche Managerjob ist, der Beliebtheitsgrad im Freundeskreis, die Redegewandtheit oder die vielen Ehrenämter. Stolz brachte Satan zu Fall und durch Stolz will er uns zu Fall bringen.

Wir können uns schützen, indem wir am Wort Gottes festhalten und zu Ihm flehen: Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, denn Du hast alles in mir geschaffen und mich im Leib meiner Mutter geformt. Ich danke dir, dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast! Wunderbar sind deine Werke, das weiß ich wohl.“ 

Auch im Neuen Testament erinnert uns der Apostel Paulus an diese Tatsache und fragt in 1. Korinther 4:7 

„Was hast du, das du nicht empfangen hast?
Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich dann,
als hättest du es nicht empfangen?“
 
Was ist Deine Aufgabe heute, morgen, diese oder nächste Woche?
Was sind Deine Verantwortungen und Dienste?
Was sind Deine Gaben, Talente, Fähigkeiten und Begabungen?

Sie sind Dir von Gott gegeben – selbst dann, wenn es Dir scheint, als hättest Du sie Dir selbst durch harte Arbeit angeeignet. Weil sie Dir aber gegeben sind, darum gib sie zurück an Ihn, an Jesus, und diene Ihm damit in Demut, Dankbarkeit und mit Freude – zu Seiner Ehre!

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