„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 21. Januar 2017

Die Hunde und der Vogel

Heinrich von Kleist erzählt in seiner Fabel „Die Hunde und der Vogel“, wie zwei ehrliche Jagdhunde in die Schule des Hungers geraten. Aber die Schule macht sie zu Schlauköpfen, die sich auf alles stürzen, was sich auf der Erde bewegt. Dabei stoßen sie eines Tages auf einen Vogel. Dem armen Flattermann ist die ganze Sache natürlich höchst unangenehm, denn die Erde ist nicht sein Element. Verzweifelt hüpfte er mal hier und mal dorthin. Siegessicherheit und Triumph der Jäger sind unverkennbar – bis dass ihr Druck zu stark wird. Der Vogel besinnt sich seiner Möglichkeiten, regt die Flügel und erhebt sich in die Luft.- Und die Helden der Treibjagd? Sie stehen verblüfft, besiegt und starren ihrem vermeintlichen Opfer verdattert nach.

In der Bibel sind die Charaktere andere, aber die Handlung kann ganz ähnlich sein. Gottes Wort erklärt uns, dass Satan den Kampf gegen Gott verloren hat. Er hat sowohl seine Herrlichkeit verloren, wie auch seinen permaneten Platz im Himmel. Außerdem hat er in Ewigkeit verloren, denn Jesus hat ihn besiegt und wird ihn am Ende der Tage in den Feuersee werfen. (Nachzulesen in Matthäus 25:41 und Offenbarung 20:10)

Bis dahin aber lechzt Satan nach der verlorenen Herrlichkeit und Macht. Ihn hungert nach Erfolgserlebnissen und Siegen. Nur hat er gegen den Allmächtigen keine Chance. Darum stürzt er sich auf alles, was sich auf der Erde bewegt. Besonders auf solche, die unbeholfen auf der Erde rumhüpfen, anstatt in höheren Sphären zu segeln. Satan bekommt keinen Stich gegen Gott – darum zieht er in den Kampf gegen Gottes Kinder. Das ist die Erfahrung, die wir immer wieder im Leben machen. 

Auch heute fühlen sich so viele Menschen gejagt und gehetzt. Nicht irgendwer – nein, Menschen, die eigentlich den Frieden in Jesus kennen (sollten). Sie werden gehetzt vom Wunsch nach Erfolg, nach Reichtum, nach Anerkennung oder Gesundheit. Andere werden gehetzt von Sünden, Süchten, schlechten Gewohnheiten und schlechtem Gewissen. Wieder andere fühlen sich in die Enge getrieben und überwältigt von den Anforderungen des Lebens. Und so hüpfen sie herum, von ihren Wünschen, Ängsten oder Umständen mal hierhin, mal dorthin gejagt – und eigentlich könnten sie doch fliegen!

Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, 
daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler! (Jesaja 40:31)

Welche Windhunde hat Satan zur Zeit auf Dich angesetzt? Sind es die Windhunde eines bequemen Lebens auf der Erde, die weder Dich noch Deine Gedanken und Wünsche zur Ruhe kommen lassen? Oder sind es Sünden, die Dich hin und hertreiben und das hämische Grinsen auf Satans Gesicht bringen? Vielleicht sind es auch die Windhunde des Alltags, die uns durch den Tag jagen mit den Dingen des Lebens, denen wir nicht ausweichen können? Egal ob es eine vermeidbare oder unvermeidbare Hetzjagd ist. Der Herr hat Dir einen Ausweg geschaffen: den Weg nach oben. Harre (vertrau, verlass Dich) auf den Herrn oben im Himmel. Sende Dein Gebet –  auch, wenn es nicht viel mehr ist als der Schrei Deines Herzens – nach oben, zu dem, der Dich hört. Blick nach oben, schau auf Jesus und erfahre neue Kraft, die er schenkt. Kraft, die Dich auffahren läßt mit Adlersflügen, die Dich dahin bringt, wo Du „in Deinem Element“ bist. Du bist vielleicht nicht außer Sichtweite des Feindes, aber außer Reichweite.

Verlass Dich auf den Herrn! Empfange neue Kraft! Segle wie ein Adler! – In dieser Reihenfolge!

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