„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 16. Januar 2017

Absalom

Kürzlich erzählte mir jemand aus seiner Stillen Zeit über Absalom. Ich war von diesen Gedanken so fasziniert, dass ich mich nochmal mit diesem jungen, aufstrebenden Mann beschäftigt habe.

Sein Vater war König David, seine Mutter hieß Maacah. Auffallend ist die Beschreibung aus 2 Samuel 14:25:

 Kein Mann in Israel war so schön und so bewundert wie Absalom.
Er war vom Scheitel bis zur Sohle vollkommen.

Sein erstes öffentliches Auftreten war ein brutaler Racheakt an seinem Halbbruder Ammon. Als Resultat muss er fliehen und taucht für etwa drei Jahre bei seinem Großvater unter. Damit beginnt seine Geschichte in der Öffentlichkeit.

David trauert über die Trennung von Absalom und durch die Intervention Joabs, Davids Kriegsminister, darf Absalom nach Jerusalem zurückkehren. In 2 Samuel 14:28 heißt es:

Und Absalom blieb zwei Jahre lang in Jerusalem,
ohne dass er das Angesicht des Königs sah.

Zu dieser Zeit war Absalom vermutlich der Älteste von Davids Söhnen. Er besaß königliches Blut von väterlicher und mütterlicher Seite, war gut aussehend und beliebt. Dadurch rechnete er sich gute Chancen auf den Thron aus und konnte sich den Gedanken gut vorstellen, die Nachfolge seines Vaters Davids anzutreten.

Erneut durch Joabs Hilfe durfte Absalom schließlich wieder in Davids Gegenwart kommen. Aber in scheinbar kurzer Zeit wuchs sein Wunsch nach Macht und Position derart, dass er eine Revolte gegen seinen König plante. Mit geschickten Reden wiegelte er das Volk gegen den König auf. In 2 Samuel 15:3+4 werden Absaloms Worte an Leute aus dem Volk zitiert:

„Siehe, deine Sache ist gut und recht, aber beim König ist niemand, der dir Gehör schenkt! O dass man doch mich zum Richter im Land einsetzte, damit jedermann zu mir käme, der einen Rechtsstreit und Rechtshandel hat; ich würde ihm zu seinem Recht verhelfen!“

Auf diese Weise sammelte er solche um sich, die ihm wohlgesonnen waren, fing alle ab, die zum König wollten und umgarnte sie mit Worten und gespieltem Verständnis. Und zunächst erreichte er sein Ziel tatsächlich, denn 2 Samuel 15:6 berichtet: 

„So stahl sich Absalom die Herzen der Männer von Israel.“ 

Schlimme Worte über einen Mann, der beliebt, begabt und beschenkt war. Er stahl die Herzen Israels für sich. Ihm ging es nicht um den Frieden im Land, ihm war es egal, dass sein Vater der von Gott eingesetzte König war. Ihm ging es nicht mal ums Volk. Es ging ihm darum, König zu werden und das Zepter zu halten, koste es, was es wolle.

Zunächst scheint sein Plan aufzugehen. Absalom baut ein starkes Gefolge auf, erklärt König David scheinheilig, dass er in Hebron dem Herrn opfern und dienen möchte und zwingt kurze Zeit später tatsächlich den König zur Flucht. Er demütigt David auf verschiedene Weise aber sein Leben kommt nicht zur Ruhe, denn er kämpft – ohne es selbst zu merken – gegen Gott. Das kostet ihn am Ende alles.

Absalom standen alle Tüen offen. Er war von Gott und vom Leben beschenkt. Aber das war ihm nicht genug. Mit List stahl er, was Gott gehörte. Und in Gerechtigkeit nahm Gott es ihm wieder ab.

Was hätte Absalom anders machen sollen? Dafür gibt es sicher eine ganze Liste von möglichen Ansätzen. Mir fällt das Lied ein von J.W. van de Venter: Alles will ich Jesus weihen. Hätte Absalom damit begonnen und – nach dem Vorbild seines Vaters David – alles seinem Gott geweiht … seine Schönheit, seine Begabtheit, seine Position als Königssohn, seine Beliebtheit … dann wäre sein Leben garantiert anders und zur Ehre Gottes verlaufen.

 Alles will ich Jesus weihen

Alles will ich Jesus weihen
Nichts mehr will ich nennen mein.
Leib und Seele, Gut und Habe
Alles soll sein Eigen sein.

Alles will ich Jesus weihen
All mein Herz zu ihm sich neigt.
All mein sündger, stolzer Wille
Sich dem Herrn gehorsam beugt.

Alles will ich weih’n.
Alles will ich weih’n.
Dir, mein Herr, mein Gott, mein Heiland
Will ich alles weih’n.

Alles will ich Jesus weihen
Halte alle Welt für Spreu.
Doch was ich dem Heiland schenke
gibt er mir verklärt und neu.

Alles will ich weih’n…
Alles will ich Jesus weihen
meines Geistes beste Kraft.
All mein Denken, all mein Streben
alles, was mein Tagwerk schafft.

Alles will ich weih’n…
(Originaltitel: I surrender all)
Text: J.W. van de Venter (1855-1939)
Melodie: W.S. Weeden (1847 - 1908)

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