„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Sonderbeitrag zur Situation in Aleppo

Der Andachtsbeitrag für heute befindet sich weiter unten. Ich habe nie einen Krieg miterlebt und habe keine Kriegstraumata, die ich verarbeiten müsste oder die in mir aufbrechen. Aber die Situation im syrischen Aleppo, der Stadt, aus der einige unserer Freunde geflüchtet sind, schreit zum Himmel.

Was bedeutet es, wenn es über die Vereinten Nationen (UN) heißt: „Sie verurteilen die Situation (in Aleppo)?“ Stoppt das einen einzigen Schuss, eine einzige Bombe? Rettet das ein einziges Leben?

Was bedeutet es, wenn der UN Generalsekretär Ban Ki Moon sich schockiert zeigt angesichts von Gräueltaten gegen Zivilisten, Frauen und Kinder? Wird dadurch ein einziges Leben gerettet. Er habe „den Konfliktparteien seine ‚ernste Sorge’ übermittelt.“ Und? Hat das auch nur ein Nachdenken bewirkt in denen, die mit unverminderter Härte alles bombardieren, was schutzlos ist oder sich bewegt?  Der Generalsekretär hat seinen Sondergesandten für Syrien angewiesen, dringend mit den kriegsführenden Parteien zu sprechen.“ Ist nicht seit Monaten ohne jeden Erfolg geredet worden – in getäfelten Sälen bei einem Tafelwasser und einer Tasse Kaffee? Während dem 45minütigen Gespräch sind weitere 23 gestorben 112 verletzt und 5 vergewaltigt worden. Was ist diesmal anders? Auch der Menschenrechtsbeauftragte der UN für Syrien, J. Egelang hat Russland und Syrien scharf kritisiert. Werden Regierungen nicht seit Menschengedenken kritisiert? Worte sind geduldig.

Dies ist unser letztes SOS!“ – so werden Bewohner zitiert, die noch eine letzte Botschaft nach außen senden können. Helfer, die es irgendwie vor Ort ausgehalten haben (oder vielleicht selbst nicht mehr aus dem Kessel rauskommen), berichten von schreienden Kindern und Hilferufen, die unbeantwortet bleiben müssen, weil der Bombenregen nicht aufhört.  Verschüttete Schwerverletzte bleiben verschüttet, weil keine Hilfe kommen kann. Bei alledem handeln die syrische Regierung und ihre ausländischen Verbündeten, die syrischen Rebellen und der IS alle nach dem gleichen Muster.

In Hebräer 13:2 heißt es: 

Gastfrei zu sein vergesst nicht;
denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“ 

Ich frage mich: Wenn nach Gottes Wort Engel wie Menschen auftreten können und Engel „dienstbare Geister“ Gottes sind – ist das, was wir zur Zeit in Aleppo sehen (oder, Gott sei’s gedankt, nur hören und nicht sehen müssen), das Werk von Menschen oder von Dämonen, den „dienstbaren Geistern“ des Bösen? Krieg ist immer ein Übel, aber manche Kriege stellen sich dar als Schlachten höllisch inspirierter Diener.

Was tun? Ich empfinde Ohnmacht und eine Art seltsamer Sicherheit, die mich fast schuldig fühlen lässt. Meine politischen Möglichkeiten sind als Nichtpolitiker nahe Null. Also überlege ich, was ich als Christ tun kann. Primär kommt das Gebet in den Sinn. Wer nicht an die Wirksamkeit des Gebets glaubt, wird spotten. Wer Jesus folgt, wird über folgende Verse nachdenken wollen: 

„So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen
Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe 
für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind,
damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können
 in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit“ (1 Timotheus 2:1+2) 

Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene,
und derer, die mißhandelt werden, als solche,
die selbst auch noch im Leib leben. (Hebräer 13:3) 

Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden! 
(Römer 12:15) 

Wir können den Krieg nicht stoppen. Aber wir können Gott bitten:
  • für die Menschen, die eingeschlossen sind
  • für unsere syrischen Freunde in Deutschland, deren Familien noch in Aleppo leben
  • für unsere Geschwister, die in Aleppo ausharren und Jesus bezeugen (Ja, auch die gibt es noch!)
  • dass der Gott, der die Herzen der Könige wie Wasserbäche lenkt (Sprüche 21:1), die beteiligten Kriegsparteien zur Ruhe bringt.
Und was bewirken solche Gebete? Auf jeden Fall mehr, als sich „schockiert“ zu zeigen, „ernste Sorgen“ übermitteln zu lassen, und einen Beauftragten in einen Saal zu senden, um ihn bei einem Glas Mineralwasser mit denen reden zu lassen, die ihn gar nicht hören wollen.

Gott möchte Dich hören.

(Andacht für heute weiter unten)

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