„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Donnerstag, 1. September 2016

Gesetz … Gnade … Sünde …

Römer 7 ist sicher das herausforderndste Kapitel des Römerbriefes. Da schreibt Paulus in den  Versen 8+9:  Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden aller Art; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. Als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig.

Wie können wir das verstehen? Ist das Gesetz sündig? Verleitet das Gesetz zur Sünde? Ein Bibellehrer sagte sehr richtig:

Das Gesetz ist das Licht, das aufzeigt, wie schmutzig der Raum ist.
Das Gesetz ist NICHT der Besen, der den Raum reinigt.

Das Gesetz hat eine höchst wichtige Verantwortung der Vorarbeit: Es zeigt den Dreck auf! Es kann Sünde nicht verhindern – ebensowenig wie das Licht den Dreck verhindern kann.
Das Gesetz zeigt an – es weckt die todbringende Sünde auf und lockt sie aus der Versenkung.

In Florida soll es ein Hotel gegeben haben – direkt an einem See. Weil das Management besorgt war, dass die Hotelgäste vom Balkon aus angeln würden, ließ man an den Balkongeländern Schilder anbringen mit der Aufschrift: „Bitte nicht vom Balkon aus Angeln!

Sobald die Schilder angebracht waren, hatten viele Gäste nichts anderes mehr zu tun, als vom Balkon aus zu angeln. Durch das Senkblei an den Angeln gingen Fensterscheiben kaputt und die Leute, die ihr Zimmer jeweils unter den Anglern hatten, wurden immer wieder belästigt. Wie löste man das Problem?

Ganz einfach: Man montierte die Verbotsschilder ab – und keiner angelte mehr vom Balkon. Verstehen wir den Vers 9 jetzt?  Als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig.

Dass Sünde nicht durch das Gesetz geschaffen, sondern nur geweckt – und sogar gereizt wird, kennen wir von den Kindern. Sie reizen aus, wie weit sie gehen können.
Die Aufforderung: „Fass das Glas nicht an“ ist für viele Kinder unwiderstehlich, und sie arbeiten sich trotz wiederholter Warnungen an das Glas heran – einfach nur um zu sehen, wie weit sie gehen können.

Das Gesetz zeigt uns die Grenze – und uns Menschen kitzelt es, auszuprobieren, wie weit wir gehen können.

Durch Gottes Gesetz erkennen wir die Sünde, die dann so richtig auflebt und uns so weit wie möglich von Gott wegbringen will und uns so unempfindlich wie möglich Gott gegenüber machen will. Die Sünde lebt auf, und unsere Unwissenheit stirbt.

Das Gesetz ist also nichts Schlechtes. Es ist gut. Es ist das Licht, das uns zeigt: Da ist Dreck, der Dreck muss weg.  Paulus erklärt in Vers 12: „So ist nun das Gesetz heilig, u. das Gebot ist heilig, gerecht u. gut.“

Den herrlichen und befreienden Satz in diesem Zusammenhang lesen wir in Römer 7:6:

Jetzt aber sind wir vom Gesetz frei geworden,
da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden,
so dass wir im neuen Wesen des Geistes dienen
und nicht im alten Wesen des Buchstabens.“

Wer zu Jesus gehört, ist frei von den Forderungen und Anschuldigungen des Gesetzes; frei, der Sünde dienen zu müssen und frei, endlich von Herzen Jesus dienen zu können.

Morgen noch einen Nachschlag zum Thema!

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