„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Mittwoch, 31. August 2016

Glaubst Du das?

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben,
alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8:28)

Das sind Worte, die man sich zu Herzen nehmen sollte und mit denen man vorsichtig umgehen sollte. Durch diese Worte ist unglaublich viel Segen in die Welt gekommen – aber auch so einiges an Leid. Am Besten ist es, wenn wir diesen Vers auswendig lernen, ihn in guten Zeiten verinnerlichen und Gott immer wieder dafür danken und Ihm sagen, dass wir ihn glauben – und uns dann in schweren Zeiten daran festhalten. Der Vers findet sich im Neuen Testament. Aber über 1500 Jahre vorher hatte Josef das bereits begriffen.

Josef wuchs unter suboptimalen Umständen auf. Einige Zeit war er das Nesthäkchen in der Familie, bis sein Bruder Benjamin geboren wurde. Allerdings starb dabei die Mutter, die auch Josefs Mutter war. Je älter Josef wurde, umso schwieriger wurde sein Verhältnis zu seinen 10 älteren Brüdern. Schließlich war der Geschwisterfrieden dahin. Jede Seite hätte – berechtigte oder unberechtigte – Vorwürfe an die andere Seite auflisten können.

Die Brüder hätten Josef vorwerfen können: Du bist ein Papasöhnchen und ein Faulenzer. Du wirst bevorzugt, kriegst mehr als wir, bist ein Träumer, bist stolz und petzt alles nur Erdenkliche über uns dem Vater. Wir hassen Dich!

Josef hätte sagen können: Ihr redet respektlos von unserem Vater, seid bitter und grenzt mich aus. Ihr seid hartherzig, habt Mordabsichten, plant Menschenhandel, seid Heuchler und Lügner!

Der Hass der Brüder bringt tatsächlich das totale Zerwürfnis. Die Brüder betreiben tatsächlich Menschenhandel und verkaufen Josef in die Sklaverei. Jahrzehnte später hat sich das Blatt gewendet. Jetzt sitzt Josef am (weitaus) längeren Hebel und seine Brüder bibbern nur noch aus Furcht vor seiner Rache. Und hier kommt Josefs Verständnis von Römer 8:28 zum Tragen. Als die Brüder vor ihm auf die Knie fallen und sich als Josefs Knechte bezeichnen, sagt Josef:

Fürchtet euch nicht! Bin ich denn an Gottes Stelle?
Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun;
aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen,
wie es jetzt zutage liegt, 
um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten.
So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen!
(1 Mose 50:19-21)

Keine Spur von Groll, keine Spur von Rache, keine Bitterkeit, keine Erwartungen irgendwelcher Reparaturleistungen. Nichts! Josef hatte erkannt, dass Gott die Jahrzehnte des Grolls gegeneinander und alle gegenseitigen Schuldzuweisungen eingebaut hatte in Seinen Plan. Nicht dass Josefs Petzerei oder der Hass der Brüder Gottes Wille oder entschuldbar gewesen wären. Nein! Aber Gott hatte einen Plan und hatte menschliche Unvollkommenheit und sogar Fehltritte auf geradezu göttliche Weise in Seinen Plan eingebaut. Genial! Und tröstend, denn auch wir dürfen uns daran festhalten und darin ruhen: GOTT KANN!

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben,
alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8:28)

Glaubst Du das?

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