Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben,
alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8:28)
Das sind Worte,
die man sich zu Herzen nehmen sollte und mit denen man vorsichtig umgehen
sollte. Durch diese Worte ist unglaublich viel Segen in die Welt gekommen –
aber auch so einiges an Leid. Am Besten ist es, wenn wir diesen Vers auswendig
lernen, ihn in guten Zeiten verinnerlichen und Gott immer wieder dafür danken und
Ihm sagen, dass wir ihn glauben – und uns dann in schweren Zeiten daran
festhalten. Der Vers findet sich im Neuen Testament. Aber über 1500 Jahre
vorher hatte Josef das bereits begriffen.
Josef wuchs unter
suboptimalen Umständen auf. Einige Zeit war er das Nesthäkchen in der Familie,
bis sein Bruder Benjamin geboren wurde. Allerdings starb dabei die Mutter, die
auch Josefs Mutter war. Je älter Josef wurde, umso schwieriger wurde sein
Verhältnis zu seinen 10 älteren Brüdern. Schließlich war der Geschwisterfrieden
dahin. Jede Seite hätte – berechtigte oder unberechtigte – Vorwürfe an die
andere Seite auflisten können.
Die Brüder hätten
Josef vorwerfen können: Du bist ein Papasöhnchen und ein Faulenzer. Du wirst
bevorzugt, kriegst mehr als wir, bist ein Träumer, bist stolz und petzt alles
nur Erdenkliche über uns dem Vater. Wir hassen Dich!
Josef hätte sagen
können: Ihr redet respektlos von unserem Vater, seid bitter und grenzt mich
aus. Ihr seid hartherzig, habt Mordabsichten, plant Menschenhandel, seid
Heuchler und Lügner!
Der Hass der
Brüder bringt tatsächlich das totale Zerwürfnis. Die Brüder betreiben
tatsächlich Menschenhandel und verkaufen Josef in die Sklaverei. Jahrzehnte
später hat sich das Blatt gewendet. Jetzt sitzt Josef am (weitaus) längeren
Hebel und seine Brüder bibbern nur noch aus Furcht vor seiner Rache. Und hier
kommt Josefs Verständnis von Römer 8:28 zum Tragen. Als die Brüder vor ihm auf
die Knie fallen und sich als Josefs Knechte bezeichnen, sagt Josef:
Fürchtet euch nicht! Bin ich denn an Gottes
Stelle?
Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun;
aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so
hinauszuführen,
wie es jetzt zutage liegt,
um ein zahlreiches Volk
am Leben zu erhalten.
So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure
Kinder versorgen!
(1 Mose
50:19-21)
Keine Spur von
Groll, keine Spur von Rache, keine Bitterkeit, keine Erwartungen irgendwelcher
Reparaturleistungen. Nichts! Josef hatte erkannt, dass Gott die Jahrzehnte des
Grolls gegeneinander und alle gegenseitigen Schuldzuweisungen eingebaut hatte
in Seinen Plan. Nicht dass Josefs Petzerei oder der Hass der Brüder Gottes
Wille oder entschuldbar gewesen wären. Nein! Aber Gott hatte einen Plan und
hatte menschliche Unvollkommenheit und sogar Fehltritte auf geradezu göttliche
Weise in Seinen Plan eingebaut. Genial! Und tröstend, denn auch wir dürfen uns
daran festhalten und darin ruhen: GOTT KANN!
Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben,
alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8:28)
Glaubst Du das?
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