Wenn wir unsere Anliegen vor Gott bringen, tun wir das meist auf zweierlei Art und Weise. Entweder wir beten aufdringlich oder ergeben. Aufdringliches Gebet meint zu Gott verzweifelt und beharrlich zu schreien. Ergebendes Gebet meint Gott ganz einfach sein Anliegen anzubefehlen und sich dann damit zufrieden zu geben. Was sagt die Bibel dazu? Wir finden beides.
Aufdringliches Gebet
- Jacob: Jakob kämpfte mit Gott: „Ich lasse dich nicht du segnest mich denn.“ (Gen 32,16) Er bekam den Segen. Warum? Beharrlichkeit.
- Moses: Moses Verhalten ist entgegen aller Theologie. Gott sagte zu ihm: „Lass mich, dass mein Zorn über sie entbrenne.“ Aber Mose flehte den Herr an und es „gereute den Herrn“. (Ex 32,11-14) Warum? Moses Beharrlichkeit.
- König Joasch: Joasch wurde vom Propheten getadelt, weil er die Pfeile nicht öfter auf die Erde schlug. Es steht geschrieben: “Da wurde der Mann Gottes zornig auf ihn und sprach: Hättest du fünf- oder sechsmal geschlagen, so hättest du die Aramäer geschlagen, bis sie aufgerieben wären; nun aber wirst du sie nur dreimal schlagen.“ 2.Kö 13,19. Er war nicht ausdauernd genug.
- Bartimäus: Alle sagten dem Blinden Bartimäus, er solle still sein. „Er aber schrie noch viel mehr.“ (Mk 10,48) Er wurde geheilt. Warum? Beharrlichkeit.
- Die blutflüssige Frau: Eine blutflüssige Frau kämpfte sich durch die Menge um Jesus berühren zu können. Es steht geschrieben: „Als die von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand.“ (Mk 5,27) Wie? Beharrlichkeit.
- Kanaanäische Frau: Diese mutige Frau setzte sich durch und erlangte Befreiung für ihre dämonenbesessene Tochter nachdem 1) Jesus zunächst schwieg, 2) die Jünger ihre Missgunst äußerten und 3) nachdem sie von Jesus als Hund bezeichnet wurde. (Mt 15,22ff.) Wie? Beharrlichkeit.
- Die Witwe: Diese Frau erlangte was sie wollte, obwohl der Richter ungerecht war. (Lk 18,1f.) Wie? Beharrlichkeit?
- Der Freund: Er bekam Brot von einem Freund für einen Freud. Nicht wegen der Freudschaft, sondern „wegen seines unverschämten Drängens.“ (Lk 11,8)
- Dein Glaube: Der Herr Jesus Christus gab dem römischen Zenturio diese unglaublichen Worte: „Dir geschehe, wie du geglaubt hast .“ (Mt 8,13)
- Paulus: “Seinetwegen (der Dorn im Fleisch, der Dämon) habe ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche.“ (2.Kor 12,8) Paulus wurde seine Bitte verwehrt, dafür aber kompensierende Gnade gegeben. Diese war für ihn genug.
- Paulus: Ihm wurde hart zugesetzt, er hatte „Lust, aus der Welt zu scheiden.” Aber er war zufrieden zu bleiben und den Heiligen zu dienen. (Phil 1,23f.)
- Der Herr Jesus Christus: Nach starkem Flehen und Weinen, dass der Kelch an ihm vorübergehen möge (Hebr. 5,7) ergab er sich Gott mit diesen bekannten Worten: „Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ (Mt 26,39)
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