“So gehorche nun, mein Sohn,
meiner Stimme und tue, was ich dir sage.“ (1 Mose
27:8)
Ein Bibelvers!
Ein schöner Bibelvers! Aber selbst die Bibel gibt uns Beispiele von Menschen,
die „die Stimme“ hörten, denen die Worte gefielen, und die in ihr Unglück
rannten oder andere ins Unglück stürtzten.
Die Aussage aus 1
Mose 27:8 ist nicht etwa eine Aufforderung Gottes, obwohl sie Aussagen Gottes
täuschend ähnlich klingt. Es ist die Aussage von Rebekka, die ihren Sohn Jakob
anstiften möchte, Vater Isaak zu betrügen. Jakob hört auf ihre verführerischen,
gut klingenden Worte und bringt viel Leid und Not über seinen Bruder, seinen
Vater, sicher auch die Ehe seiner Eltern und nicht zuletzt sich selbst. Der
falschen Stimme gefolgt – obwohl es die Stimme seiner eigenen Mutter war.
Es gibt viele
solcher Beispiele in der Bibel. Die Schlange war ja ein von Gott geschaffenes
Tier. Eva hatte berechtigterweise keine Angst vor ihr. Aber die Stimme, die
durch die Schlange sprach, die war verführerisch. Nicht offen böse – scheinbar
sogar wohlwollend. Aber Adam und Eva mussten feststellen, dass nicht alle
wohlwollenden Stimmen ihr Bestes wollten.
Sogar
Prophetenworte können irre führen. Ein Mann Gottes wurde mit einer Botschaft
zum König Israels geschickt. Gott hatte diesem Propheten befohlen, zu fasten
und einen anderen Rückweg zu wählen. Als er auf dem Rückweg war, kam ein
zweiter Prophet und log. Er sagte: Ich bin auch ein Prophet wie du, und ein
Engel hat durch das Wort des Herrn zu mir geredet und gesagt: Führe ihn zurück
in dein Haus, damit er Brot esse und Wasser trinke! Er log es ihm aber vor.
(1 Könige 13:18) Der ungehorsame, gutgläubige Prophet starb
kurze Zeit später, weil er Gott ungehorsam gewesen war.
Das ist gewaltig,
denn einer Prophetenstimme schenkt man schnell Vertrauen.
Jona ist ein
weiteres Beispiel. Er hörte nicht auf „Sirenen“, nicht auf eine Schlange und
auch nicht auf einen falschen Propheten. Die Verführung, der er erlag, war viel
subtiler: Es war die Stimme seines eigenen Herzens, geprägt von Angst, Stolz
und Bitterkeit. Was Jona angeht ist das Ende der Jonageschichte nicht wirklich
mutmachend.
Stehen wir also
in Gefahr, durch unwiderstehliche Stimmen in die Irre geführt zu werden? Ja!
Stehen wir in
Gefahr, wohlwollend klingende Verführerworte mit Gotteswort zu verwechseln? Ja!
Stehen wir auch
in Gefahr, die Stimmen unseres Herzens als Gottes Stimme auszulegen? Ja!
Ja, ABER
... da ist dann noch Johannes 10:3-5:
"Die Schafe
hören auf seine (des Hirten) Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim
Namen und führt sie heraus. Und wenn er
seine Schafe herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen
ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Einem
Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm."
Je näher bei
Jesus, umso unverwechselbarer Seine Stimme.
Je offener die
Ohren für Ihn, umso verschlossener sind sie für anderes.
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