„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 21. März 2016

Welchen Stimmen folgen wir?

In seiner Erzählung „Odyssee“ aus dem 8. Jahrhundert vor Christus erzählt Homer, wie sich sein Held an einen Schiffsmast binden ließ, um den verführerischen Lockgesängen der „Sirenen“ (Mischwesen aus Vogel und Frau) zu entgehen. Wer immer ihre Stimmen hörte, wurde unwiderstehlich zu ihnen hingezogen. Die Herrlichkeit ihrer Stimmen glich denen von Singvögeln. Die Spitzen ihrer Krallen denen der Raubvögel. Wer ihren Gesang hörte, musste ihren Worten folgen. Moderndes Fleisch und verbleichte Skelette blieben übrig.

So gehorche nun, mein Sohn,
meiner Stimme und tue, was ich dir sage.“ (1 Mose 27:8)

Ein Bibelvers! Ein schöner Bibelvers! Aber selbst die Bibel gibt uns Beispiele von Menschen, die „die Stimme“ hörten, denen die Worte gefielen, und die in ihr Unglück rannten oder andere ins Unglück stürtzten.

Die Aussage aus 1 Mose 27:8 ist nicht etwa eine Aufforderung Gottes, obwohl sie Aussagen Gottes täuschend ähnlich klingt. Es ist die Aussage von Rebekka, die ihren Sohn Jakob anstiften möchte, Vater Isaak zu betrügen. Jakob hört auf ihre verführerischen, gut klingenden Worte und bringt viel Leid und Not über seinen Bruder, seinen Vater, sicher auch die Ehe seiner Eltern und nicht zuletzt sich selbst. Der falschen Stimme gefolgt – obwohl es die Stimme seiner eigenen Mutter war.

Es gibt viele solcher Beispiele in der Bibel. Die Schlange war ja ein von Gott geschaffenes Tier. Eva hatte berechtigterweise keine Angst vor ihr. Aber die Stimme, die durch die Schlange sprach, die war verführerisch. Nicht offen böse – scheinbar sogar wohlwollend. Aber Adam und Eva mussten feststellen, dass nicht alle wohlwollenden Stimmen ihr Bestes wollten.

Sogar Prophetenworte können irre führen. Ein Mann Gottes wurde mit einer Botschaft zum König Israels geschickt. Gott hatte diesem Propheten befohlen, zu fasten und einen anderen Rückweg zu wählen. Als er auf dem Rückweg war, kam ein zweiter Prophet und log. Er sagte: Ich bin auch ein Prophet wie du, und ein Engel hat durch das Wort des Herrn zu mir geredet und gesagt: Führe ihn zurück in dein Haus, damit er Brot esse und Wasser trinke! Er log es ihm aber vor. (1 Könige 13:18)  Der ungehorsame, gutgläubige Prophet starb kurze Zeit später, weil er Gott ungehorsam gewesen war.

Das ist gewaltig, denn einer Prophetenstimme schenkt man schnell Vertrauen.

Jona ist ein weiteres Beispiel. Er hörte nicht auf „Sirenen“, nicht auf eine Schlange und auch nicht auf einen falschen Propheten. Die Verführung, der er erlag, war viel subtiler: Es war die Stimme seines eigenen Herzens, geprägt von Angst, Stolz und Bitterkeit. Was Jona angeht ist das Ende der Jonageschichte nicht wirklich mutmachend.

Stehen wir also in Gefahr, durch unwiderstehliche Stimmen in die Irre geführt zu werden? Ja!
Stehen wir in Gefahr, wohlwollend klingende Verführerworte mit Gotteswort zu verwechseln? Ja!
Stehen wir auch in Gefahr, die Stimmen unseres Herzens als Gottes Stimme auszulegen? Ja!

Ja, ABER ... da ist dann noch Johannes 10:3-5:
"Die Schafe hören auf seine (des Hirten) Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie heraus. Und wenn er seine Schafe herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm."

Je näher bei Jesus, umso unverwechselbarer Seine Stimme.
Je offener die Ohren für Ihn, umso verschlossener sind sie für anderes.

Lasst uns unsere Ohren verschließen für alle Sirenen, Verführungen, Scheinprophetien und Stimmen, die auf eigenen Herzensregungen beruhen. Lasst uns statt dessen unsere Ohren dem Guten Hirten Jesus zuwenden, auf Seine Stimme (vor allem durch Sein Wort) hören und Ihm folgen. Das ist völlig ungefährlich und endet immer im Überfluss Seines Segens.

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