„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 24. August 2015

Das Zeichen

Irgendwo habe ich die Geschichte von – nennen wir ihn Kurt – einmal gelesen. Vielleicht ist sie dem ein oder anderen bekannt.

Kurt lebte ein bewegtes Leben. Er kam nicht aus schlechtem Elternhaus. Im Gegenteil! Als Kind wurde er mit Liebe und Fürsorge erzogen. Trotzdem geriet er auf die schiefe Bahn und war als junger Mann er oft in Konflikt mit der Polizei. Irgendwann war das Maß voll und Kurt wurde eingebuchtet.

Im Knast hatte er endlich die Zeit zum Nachdenken, die er sich in Freiheit nie gegönnt hatte. Kurt dachte nach! Er dachte nach über all den Mist, den er gebaut hatte, über all das, was er dazu beigetragen hatte, das Leben anderer kaputt zu machen, über all das, was er seinen Eltern angetan hatte.

Seine Eltern hatten ihn geliebt und ihm immer wieder geholfen. Wenn er in Not gewesen war, hatten sie sich immer für ihn eingesetzt. Aber Kurt hatte sie regelrecht ausgenutzt. Als er dann in den Knast gewandert war, war er zuerst mal beschämt und verschwieg es seinen Eltern. Irgendwann aber hatten sie es herausgefunden und ihm geschrieben, doch auf ihre Briefe reagierte er nie. Zu sehr schämte er sich. Er war jetzt ein Verbrecher.

Mehrere Jahre hatte Kurt Zeit zum Nachdenken. Irgendwie änderte sich sein Leben. Er wollte einen neuen Anfang hatte aber keine Ahnung, wie er das anfangen sollte – bis ihm eines Tages seine Eltern in den Sinn kamen. Kurt überwand sich und schrieb ihnen einen Brief..

Im Brief schrieb er, wie leid es ihm tat, ihnen so viel Schmerz und Unehre bereitet zu haben. Er berichtete von seinem Wunsch ein neues Leben zu beginnen. Dann fügte er eine mutige Bitte hinzu! Kurt schrieb:

„Ich werde in einem Monat entlassen und plane, mit dem Zug zu fahren, der an unserem Haus vorbeifährt. Ich werde mich ans Fenster setzen und zum Haus hinüberblicken. Wenn ich noch einmal zu Euch nach Hause kommen darf, dann bindet ein langes weißes Band in den Apfelbaum hinter dem Haus. Sehe ich das Band, dann weiß ich, dass ich kommen darf. Sehe ich kein weißes Band, werde ich nicht aussteigen, sondern weiterfahren.“

Der Tag der Entlassung kam und Kurt war bis zum Äußersten gespannt. Würden seine Eltern ihm noch einmal verzeihen und ihn aufnehmen? Hoffnung hatte er wenig aber er kaufte sich ein Bahnticket und bestieg den Zug, der hinter seinem Elternhaus vorbeifahren würde.

Mit jedem Kilometer stieg die Spannung. Fragen schossen ihm durch den Kopf: Was, wenn kein Band im Baum hängt? Was, wenn selbst meine Eltern mich nicht mehr lieben? Was, wenn es nichts wird mit meinem neuen Anfang?

Es waren nur noch wenige hundert Meter und Kurt wagte kaum, aus dem Fenster zu schauen, weil er sich vor der Enttäuschung fürchtete, falls er kein weißes Band sehen würde. Und dann kam sein Elternhaus. Was Kurt sah, verschlug ihm die Sprache: Im Baum hing kein einzelnes weißes Band – Nein, der Baum war von oben bis unten voller weißer Bänder. Jedes einzelne schien Kurt zuzurufen: „Komm heim! Wir vergeben Dir! Wir haben Dich lieb.“

Die Lebensgeschichte von Kurt ist ein herrliches Beispiel der Liebe Gottes zu Dir und mir.

Vielleicht sind wir nie kriminell geworden – vielleicht schon – aber vielleicht auch nicht. Trotzdem haben wir uns alle was zu Schulden kommen lassen. Unsere Schulden: kleine Klauereien, Lügen, Hassen, dummes Zeug reden – vor allem dummes Zeug über andere ... Neid, Streit ... all das bringt uns nicht in den Knast – aber auch nicht in den Himmel. Im Gegenteil! All das entfremdet uns von Gott, unseren Vater im Himmel.

Manchen ist das völlig egal – bis dass sie irgendwann nach diesem Leben einmal an einem schrecklichen Platz aufwachen, wo sie nie hin wollten und von dem sie immer gedacht hatten, dass es ihn gar nicht gäbe.

Andere wiederum wünschen sich nichts mehr als die Möglichkeit zu einem neuen Anfang. Sie wissen: So, wie ich bin – mit all meiner Sünde – kann ich nicht nach Hause kommen – kann ich nicht zu Gott kommen. Und sie hoffen, auf ein Zeichen Gottes, dass Er sie noch liebt, trotz ihrer Sünden – und dass sie zu Ihm kommen dürfen. Ein Zeichen, ähnlich dem Zeichen der weißen Bänder, die Kurts Eltern für ihn in den Baum hingen.

Gott hat Dir – Gott hat jedem von uns – ein Zeichen gegeben, dass wir wieder zu Ihm kommen dürfen! – Was ist das für ein Zeichen?

Das Kreuz! Das Kreuz, an dem Jesus gestorben ist, ist das Zeichen Gottes für Dich und mich, dass Gott uns immer noch liebt. Am Kreuz von Golgatha hat Jesus für all Deine und meine Schulden und Sünden bezahlt. Darum können Du und ich frei sein. Du brauchst Dich nicht zu schämen wegen Deiner Sünde! Du brauchst auch nicht ein Leben lang damit zu leben.

Jesus liebt Dich und lädt Dich ein, Deine Sünde bei Ihm abzuladen und einen neuen Anfang im Leben bei Ihm zu finden.

Einladen tut Jesus. Die Einladung annehmen musst Du selbst.

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