Kurt lebte ein bewegtes Leben. Er kam nicht
aus schlechtem Elternhaus. Im Gegenteil! Als Kind wurde er mit Liebe und Fürsorge
erzogen. Trotzdem geriet er auf die schiefe Bahn und war als junger Mann er oft
in Konflikt mit der Polizei. Irgendwann war das Maß voll und Kurt wurde
eingebuchtet.
Im Knast hatte er endlich die Zeit zum
Nachdenken, die er sich in Freiheit nie gegönnt hatte. Kurt dachte nach! Er
dachte nach über all den Mist, den er gebaut hatte, über all das, was er dazu
beigetragen hatte, das Leben anderer kaputt zu machen, über all das, was er
seinen Eltern angetan hatte.
Seine Eltern hatten ihn geliebt und ihm immer
wieder geholfen. Wenn er in Not gewesen war, hatten sie sich immer für ihn
eingesetzt. Aber Kurt hatte sie regelrecht ausgenutzt. Als er dann in den Knast
gewandert war, war er zuerst mal beschämt und verschwieg es seinen Eltern.
Irgendwann aber hatten sie es herausgefunden und ihm geschrieben, doch auf ihre
Briefe reagierte er nie. Zu sehr schämte er sich. Er war jetzt ein Verbrecher.
Mehrere Jahre hatte Kurt Zeit zum Nachdenken.
Irgendwie änderte sich sein Leben. Er wollte einen neuen Anfang hatte aber
keine Ahnung, wie er das anfangen sollte – bis ihm eines Tages seine Eltern in
den Sinn kamen. Kurt überwand sich und schrieb ihnen einen Brief..
Im Brief schrieb er, wie leid es ihm tat,
ihnen so viel Schmerz und Unehre bereitet zu haben. Er berichtete von seinem
Wunsch ein neues Leben zu beginnen. Dann fügte er eine mutige Bitte hinzu! Kurt
schrieb:
„Ich werde in einem Monat entlassen und
plane, mit dem Zug zu fahren, der an unserem Haus vorbeifährt. Ich werde mich
ans Fenster setzen und zum Haus hinüberblicken. Wenn ich noch einmal zu Euch
nach Hause kommen darf, dann bindet ein langes weißes Band in den Apfelbaum
hinter dem Haus. Sehe ich das Band, dann weiß ich, dass ich kommen darf. Sehe
ich kein weißes Band, werde ich nicht aussteigen, sondern weiterfahren.“
Der Tag der Entlassung kam und Kurt war bis
zum Äußersten gespannt. Würden seine Eltern ihm noch einmal verzeihen und ihn
aufnehmen? Hoffnung hatte er wenig aber er kaufte sich ein Bahnticket und
bestieg den Zug, der hinter seinem Elternhaus vorbeifahren würde.
Mit jedem Kilometer stieg die Spannung. Fragen
schossen ihm durch den Kopf: Was, wenn kein Band im Baum hängt? Was, wenn
selbst meine Eltern mich nicht mehr lieben? Was, wenn es nichts wird mit meinem
neuen Anfang?
Es waren nur noch wenige hundert Meter und
Kurt wagte kaum, aus dem Fenster zu schauen, weil er sich vor der Enttäuschung
fürchtete, falls er kein weißes Band sehen würde. Und dann kam sein Elternhaus.
Was Kurt sah, verschlug ihm die Sprache: Im Baum hing kein einzelnes weißes
Band – Nein, der Baum war von oben bis unten voller weißer Bänder. Jedes
einzelne schien Kurt zuzurufen: „Komm heim! Wir vergeben Dir! Wir haben Dich
lieb.“
Die Lebensgeschichte von Kurt ist ein
herrliches Beispiel der Liebe Gottes zu Dir und mir.
Vielleicht sind wir nie kriminell geworden –
vielleicht schon – aber vielleicht auch nicht. Trotzdem haben wir uns alle was
zu Schulden kommen lassen. Unsere Schulden: kleine Klauereien, Lügen, Hassen,
dummes Zeug reden – vor allem dummes Zeug über andere ... Neid, Streit ... all
das bringt uns nicht in den Knast – aber auch nicht in den Himmel. Im
Gegenteil! All das entfremdet uns von Gott, unseren Vater im Himmel.
Manchen ist das völlig egal – bis dass sie
irgendwann nach diesem Leben einmal an einem schrecklichen Platz aufwachen, wo
sie nie hin wollten und von dem sie immer gedacht hatten, dass es ihn gar nicht
gäbe.
Andere wiederum wünschen sich nichts mehr als
die Möglichkeit zu einem neuen Anfang. Sie wissen: So, wie ich bin – mit all
meiner Sünde – kann ich nicht nach Hause kommen – kann ich nicht zu Gott
kommen. Und sie hoffen, auf ein Zeichen Gottes, dass Er sie noch liebt, trotz
ihrer Sünden – und dass sie zu Ihm kommen dürfen. Ein Zeichen, ähnlich dem
Zeichen der weißen Bänder, die Kurts Eltern für ihn in den Baum hingen.
Gott hat Dir – Gott hat jedem von uns – ein
Zeichen gegeben, dass wir wieder zu Ihm kommen dürfen! – Was ist das für ein
Zeichen?
Das Kreuz! Das Kreuz, an dem Jesus gestorben
ist, ist das Zeichen Gottes für Dich und mich, dass Gott uns immer noch liebt.
Am Kreuz von Golgatha hat Jesus für all Deine und meine Schulden und Sünden
bezahlt. Darum können Du und ich frei sein. Du brauchst Dich nicht zu schämen
wegen Deiner Sünde! Du brauchst auch nicht ein Leben lang damit zu leben.
Jesus liebt Dich und lädt Dich ein, Deine
Sünde bei Ihm abzuladen und einen neuen Anfang im Leben bei Ihm zu finden.
Einladen tut Jesus. Die Einladung annehmen
musst Du selbst.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.