„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 15. Juli 2015

GERECHTIGKEIT - Barmherzigkeit - Gnade

Immer wieder kommt es vor, dass wir von Dingen reden, die wir nur ansatzweise definieren können. Besonders Begriffe, die sich ähneln oder die miteinander verwandt sind, werden oft ohne große Unterschiede eingesetzt. Das ist auch meistens nicht weiter tragisch. Wenn man sich allerdings verschiedene Begriffe mal näher ansieht und die Feinheiten herausarbeitet, tut sich eine Türe des Reichtums auf, die man nicht für möglich gehalten hätte.

Irgendwann saß ich in einem Gottesdienst und habe mir Notizen gemacht, über die ich heute noch enmal nachgedacht habe. Es geht um die biblischen Begriffe von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gnade. Alle drei gehören inhaltsmäßig zu einer Familie. Zumindest Gnade und Gerechtigkeit könnten in den Bereich der Juristik fallen. Aber wie würde man sie definieren? Und was ist der Unterschied zwischen Barmherzigkeit und Gnade?

Gerechtigkeit: Du kriegst, was Du verdienst!

In Römer 6:23a wird erklärt, was der gerechte Lohn ist, der am Ende des Lebens auf jeden Menschen zu kommt: 
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod!

So hatte sich Gott bereits im Alten Testament festgelegt. Er erklärt:

„Die Seele, die sündigt, sie soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters mittragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes mittragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll auf ihm sein.“ (Hesekiel 18:20)

Das ist Gerechtigkeit, so wie Gott sie definiert und wie wir Menschen es auch in unserem Inneren als richtig empfinden. Das Böse wird bestraft, das Gute wird belohnt. Ohne Gottes Hilfe und Aufsicht kann das natürlich ins Auge gehen.

Bei unserem Aufenthalt in einem Krisengebiet im Ausland wurden in besonders prekären Zeiten Bürgerwehren aufgestellt, die einen Stadtteil bewachten, weil Militär oder Polizei überfordert waren. Nicht immer waren diese Bürgerwehren ausgebildet oder unparteiisch.
Während der frühen Besiedlung Amerikas wurden oft Bürgerwehren aufgestellt, von denen ein Autor schreibt, dass „die Arbeit der Bürgerwehren oft dürch Bürger ausgeführt wurde, die gemäßigt und gesittet vorgingen in der Anwendung von Gewalt.“ Aber der Autor bemerkt ebenfalls, dass die Gefahr des Pöpelaufstandes allzeit gegenwärtig war. Er bemerkt sarkastisch:  Man braucht nur den Burschen zu fragen, auf dessen Grabstein in Arizona zu lesen ist: „Aus Versehen gelyncht.“

Das ist der Unterschied zwischen göttlicher Gerechtigkeit und menschlichem Gerechtigkeitsstreben. Göttliche Gerechtigkeit entspring dem Wesen Gottes, ist 100% gerecht und wahr und 100% sicher vor irgendwelchen Fehlerquoten. Gott hat bestimmt, was richtig und was falsch ist. Er hat die Konsequenzen aufgezeigt: Wer das Gute tut, wird leben. Wer das Böse tut, wird sterben. Wer das Gute getan hat, braucht sich überhaupt nicht zu fürchten. Wer das Gute, das er getan hat, durch Böses verunreinigt hat, wird sich unter Gottes Gericht beugen müssen.

Ein Auge zuzudrücken mag menschlich sein, widerspricht aber der Gerechtigkeit Gottes. Gott ist nicht ein Mensch und auch nicht bestechlich! Gutes muss bekohnt und Böses muss bestraft werden

Das sollte uns ernsthaft ins Nachdenken bringen, denn „unverdünnt Gutes“ hat niemand von uns vorzuweisen. Aber in Verbindung mit der Gerechtigkeit Gottes steht die Barmherzigkeit Gottes. Mehr dazu morgen! (w)

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