Was ein Adverb mit meinem Gottesleben zu tun hat.
„Dennoch“, ist
das Wort, das mich aktuell begleitet.
7 Buchstaben, die
mich prägen, bewegen und mir helfen. Ein Adverb, das verwendet wird, um
auszudrücken, dass etwas der Fall ist, obwohl es genug Gründe gibt, die es
verhindern könnten. Genau dafür schätze
ich dieses Wort so sehr. Ein Stückweit symbolisiert es die Beziehung zwischen
Gott und mir.
Ich enttäusche
Jesus, das weiß ich.
Wie oft habe ich
mir vorgenommen, meine Versprechungen an ihn einzuhalten? Wie oft bin ich
gefallen? Und wie oft habe ich es nicht geschafft, meine Beziehung zu ihm so zu
pflegen, wie ich sie zu Menschen pflege, die ich aus tiefstem Herzen liebe? Und
dennoch, dennoch bleibt er bei mir. Seine Hand wird mich nicht fallen lassen.
Die Bibel ist
voller Geschichten, in denen Gott uns sein „dennoch“ zeigt.
Denken wir an
Petrus, der Jesus im Stich gelassen hat. Wäre ich Gott, ich hätte mich von ihm
abgewendet. Ihm wird dennoch eine
große Verantwortung übertragen. Oder David, der eine Affäre hatte und dennoch als ein Mann nach dem Herzen
Gottes beschrieben wird. Oder Jona. Er lief vor Gott weg und Gott gebrauchte
ihn dennoch, um ein ganzes Volk zu
erwecken.
Solche
Geschichten machen mir Mut. Nicht weil sie mich zum Versagen motivieren,
sondern weil sie mich lehren, dass Gottes „dennoch“ unendlich weit reicht. Es
will uns sagen, dass es genug Gründe gibt – berechtigte Gründe, uns fallen zu
lassen und dass Gottes Gnade dennoch da ist und uns hält.
Aber was ist mit
meinem „dennoch“? Ich fühle mich oft von Gott verlassen. Ich weiß, dass er da
ist. Natürlich weiß ich das. Ich habe Jesus schon viel zu oft erlebt, gehört,
gespürt oder gesehen, als dass ich sagen könnte, er wäre nicht da. Trotzdem
gibt es Momente in meinem Leben, in denen ich das Gefühl habe, auf mich allein
gestellt zu sein. So, als wäre eben keiner um mich herum da, der mich hört,
mein Leben leitet und ihm Sinn verleiht. In solchen Momenten überlege ich,
warum ich eigentlich bekennender Christ bin. Was bringt es mir, an Jesus zu
glauben? Wäre mein Leben nicht einfacher und amüsanter, wenn ich meinen eigenen
Weg gehen würde? Wie oft habe ich das Gefühl, das Dinge komplizierter geworden
sind, dass ich Anderen etwas beweisen muss? Dass ich Gott etwas beweisen muss?
„Dennoch gehöre ich noch immer zu dir,
du hältst
meine rechte Hand.
Du wirst mich nach deinem
Rat leiten
und mich schließlich in Ehren aufnehmen.
Wen habe ich im Himmel
außer dir?
Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde.
Bin ich auch krank und
völlig geschwächt,
bleibt Gott der Trost meines Herzens,
er gehört mir für immer
und ewig.“ (Psalm 73,23-26).
Mein „dennoch“ erinnert mich daran, zu Gott und hinter Gott zu stehen,
komme was wolle. Es erinnert mich an meine Entscheidung für ihn und an mein
altes Leben, zu dem ich unter keinen Umständen zurückkehren will.
Verschiedene Situation prasseln auf mich ein. Vielleicht auch auf dich.
Vielleicht wirst auch du mit Zweifeln übersät, die dich fragen lassen, was
Jesus eigentlich bringt. Gib deinen Zweifeln keinen Raum. Gott ist dennoch da.
Mir hilft es, mir das Wörtchen „dennoch“ immer wieder vorzusprechen. Wenn ich
nicht mehr kann, wenn mir die Lust am beten vergeht, wenn mich das Lesen in
Gottes Wort nicht im Ansatz reizt oder ich andere geistliche Kämpfe habe:
Dennoch!
Mein Glaube soll nicht auf Gefühlen basieren, das habe ich mir vorgenommen.
Mein Glaube soll kein Haus auf einem Stück Sand sein, das beim nächsten Regen
den Bach runtergeht. Ich weiß, dass hinter meinen Gefühlen und Zweifeln mehr
steckt. Dass dort Jesus steht der auf mich wartet. Der darauf wartet, dass ich
mein gebeugtes Haupt im Kampf hebe und sage:
„Dennoch gehöre ich immer
noch zu dir“.
(Gastbeitrag unserer Praktikantin Anna Löwen)
Dieser Text passt momentan 100%ig zu meinem Leben. Er hat mich heute morgen zu Tränen gerührt. Wir sind schwach und versuchen es immer wieder aus eigener Kraft, anstatt uns auf Gott zu verlassen. Dennoch steht er zu uns.
AntwortenLöschenPreise den Herrn, er ist heilig, vollkommen und die reine Liebe. Legen wir unser Leben in seine Hände und geben uns ihm hin, so werden wir erfüllt und dankbar sein.
Preis dem Herrn! Gottes Segen Dir!
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