„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 25. Juni 2015

Erstaunliche Gnade

Wie wäre es, wenn Gott so wär’ wie ich und gleich erschlüg’ was ihm missfällt – wer könnte dann vor Ihm besteh’n?“ So sang Manfred Siebald vor vielen Jahren in einem seiner Lieder, nachdem er zuvor darüber informiert hatte, wie diese vollblöde Fliege wie hirnlos um die Lampe rumflog und ihn nervte. Na ja, da hatte er sie halt totgeschlagen.

Tja, wie wäre es wirklich, wenn Gott jedesmal drauflos schlagen würde, wenn wir Ihm missfallen? Also ich wäre bestimmt schon 10.000 Tode gestorben. Aber Gott ist anders.

Meine Morgenwache führte mich gestern ins 36. Kapitel des Propheten Hesekiel. Hesekiels Dienstzeit lag größtenteils in Babylon. Ein Großteil des Volkes Israel war bereits dort in der Gefangenschaft, ein weiterer Teil würde folgen. Israel hatte über die Jahrhunderte eine Halsstarrigkeit entwickelt, die Seinesgleichen suchte. Der Überrest in Judäa war genauso unbeugsam wie die Schar, die bereits in Babylon war. Dennoch bezeichnet Gott den (entweihten) Boden Israels immer noch als „mein Land“ (Vs 5) und die (immer noch unbeugsamen) Juden als „mein Volk“. Diese Einstellung der Gnade drückt Paulus mit den himmlischen Worten in Römer 11:29 aus:

Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen.

Wie groß diese unverdiente Gnade Gottes ist, stellt man fest, wenn man Hesekiel 36 liest. Gott erklärt, dass Israel Gottes Land verunreinigte, darum unter die Völker zerstreut wurde und dort den Namen ihres Gottes weiterhin entweihte. Gott aber, dessen Ehre sie hätten verbreiten sollten, erklärt (Vs 23):

Darum will ich meinen großen Namen wieder heilig machen, der vor den Heidenvölkern entheiligt worden ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt! Und die Heidenvölker sollen erkennen, daß ich der Herr bin, spricht Gott, der Herr, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilig erweisen werde.

Gott wird nicht nur die Ehre Seines Namens wiederherstellen. Das hätte Er auf tausendfältige Weise ohne Israel tun können. Er will es aber durch Sein Volk Israel tun. Sie sollen Instrumente werden, durch die Er Seine Herrlichkeit unter den Nationen aufrichten möchte – ganz so, wie es von Anfang an geplant war. DAS ist Gnade!

Ja, tausend Mal hätte Gott Grund gehabt, uns im Zorn zu verwerfen und uns unserem Schicksal hinzugeben. Aber er hat es nicht getan. Und nicht wir haben dafür gesorgt, dass es so ist. Er selbst hat es so gewollt. Betreffs des Landes erklärt Er:

Denn siehe, ich will mich wieder zu euch wenden und euch mein Angesicht zuwenden, dass ihr angebaut und besät werdet. Und ich will viele Menschen auf euch wohnen lassen, das ganze Haus Israel insgesamt ... (36:9+10)

Betreffs Seines Volkes erklärt Er: (Vs 11, 15, 24-26)
Ich will Menschen und Vieh auf euch zahlreich machen, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; ich will euch bevölkern wie in alten Zeiten und euch mehr Gutes erweisen als je zuvor; und ihr sollt erkennen, daß ich der Herr bin! ... Und ich will dich nicht mehr die Schmähung der Nationen hören lassen, und das Höhnen der Völker sollst du nicht mehr ertragen müssen; ... Denn ich will euch aus den Heidenvölkern herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen. Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;

Ich will ... das sind nur einige der vielen Aussagen in Hesekiel 36, die bezeugen, dass Gott (gnädig sein) will. Seine Gnade ist unveränderlich, ewig, für Dich und für mich!

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