Es war nicht nur der Ablasshandel und nicht nur die Lehre
der päpstlichen Unfehlbarkeit, die Luther zum Reformator machte. Es war ein Samusorium
an Irrlehren, die Luther zunächst versuchen ließen, die irregeleiteten Aspekte
der katholischen Doktrin zu reformieren. Wie jedermann weiß, wurde mehr als
eine Reformation daraus. Es entstand eine neue Kirche, gegründet auf den
Prinzipien: „Allein durch den Glauben –
Allein durch die Gnade – Allein durch die Schrift“ Entsprechend ist auch
dem Reformator, Martin Luther, die Übersetzung der gängigsten deutschen Bibel
in die Sprache des Volkes zu verdanken. Als Luther starb, galt die Bibel für „seine“
Kirche als das verbindliche Wort Gottes.
500 Jahre später braucht Luthers Kirche einen neuen Luther. Schockierend,
welche Richtung das oberste Entscheidungsorgan der EKD letzte Woche jetzt auch offiziell
eingeschlagen hat. Nicht nur, dass scheinbar mehr politisch relevante
Entscheidungen auf der Tagesordnung standen: Forderungen für eine familienfreundliche
Politik, Beschluss zu vermehrter Flüchtlingshilfe, Nein zum Fracking in
Deutschland, Forderungen nach Transparenz im transatlantischen
Freihandelsabkommen etc.. All das liest sich fast wie Teil des Programms einer
politischen Partei. Aber auch um „Segnungen“ ging es auf der Synode. Ab jetzt
sind in der westfälischen Landeskirche in den Gottesdiensten Segnungen von
gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt.
Überpolitisierung und eine Moral, die den Aussagen der Bibel
diametral entgegensteht. Nicht mehr sola
scriptura: allein durch die Schrift. Nein, man hat die Heilige Schrift der Entwicklung
der Moral angepasst und lässt die Mehrheitsmeinung bestimmen, was geht und was
nicht. Zumindest soviel Mut sollte man haben, dass man Luther und seine Kirche
Luther und seine Kirche sein lässt, und außerhalb der von Luther gesetzten
Grenzen etwas Neues beginnt. Stattdessen zerstört man das, was Luther lieb und
wert war bis zur Unkenntlichkeit.
Möge Gott einen neuen ‚Martin Luther’ erwecken, der
innerhalb seiner Kirche aufsteht und aufruft, zurück zu kehren – zurück zu
Christus allein - Gnade allein – Glauben allein und zur Schrift allein – und das
alles allein um der Ehre Gottes willen. Das wird kein Spatziergang. Das wird
eher ein Spießrutenlauf. Es kann darin enden, dass Bibelkritik, Unmoral und
Politik bleiben dürfen, der neue ‚Luther’ aber gehen muss. Dennoch wäre es jeder
christlichen Kirche und Gemeinde, die sich mit dem Namen Christi schmückt, sich
aber immer weiter von Seinem Wort entfernt, zu wünschen, dass der Herr einen
Luther in ihrer Mitte erweckt. Luther, wach auf!
Gleichzeitig kann es nicht Ziel und Zweck unseres Lebens
sein, Kirchen, Gemeinden oder Organisationen zu kritisieren, ohne uns selbst
unter die Lupe zu nehmen. Was wir von allen erwarten, die den Namen Christi
tragen, müssen wir zunächst bei uns selbst festmachen: bedingungslose
Nachfolge. „Die Schrift allein“ – muss auch über unserem Leben stehen. „Gnade
allein“ muss auch unser Leben prägen. „Glaube allein“ muss auch unser
felsenfestes Fundament sein. „Jesus allein“ muss auch unser Lebensmotto sein. „Zur
Ehre Gottes allein“ muss auch unser Endziel sein. Daran möchte ich in meinem
Leben arbeiten und (durch Jesus) arbeiten lassen. Kritik auf der Grundlage von
Gottes Wort ist angebracht (siehe Martin Luther). Bevor wir uns aber in
Kritiken verlieren, lasst uns nicht vernachlässigen, die Nachfolge in allen
Bereichten unseres eigenen Lebens zu fördern.
Sehr geehrter Herr Passtor Jung, Danke für Ihren Artikel, und ihre klare Stellungnahme zu dem verheerenden Abfall in der evangelischen Kirche! Es geht um das ewige (!) Heil unendlich vieler Menschen. Nach Baby-Taufe und Konfirmation hatte ich nicht den blassesten Schimmer von den WICHTIGSTEN Grundlagen der Heiligen Schrift, da im Konfirmationsunterricht abslut nichts darüber gelehrt wurde. Was wäre wenn......es bei Kirchenoberen ebenso ist? Durch die Bücher des berühmten evangelischen Jugend-Pastors Wilhelm Busch aus Essen, bin ich erst zum Glauben gekommen, und dazu wie ernst die Botschaft der Bibel im Hinblick auf die Ewigkeit ist. Ich war, fröhlich Kirchensteuer zahlend, ja auf dem Weg zur Hölle !!! Ich dachte, man 'sei in der 'Kirche'' damit man romantisch getraut werden kann, mit schöner Orgelmusik, und einen Pastor bei der Beerdigung hat, der nette Worte findet. Man ist eben in diese Religion hineingeboren, wie andere geborene Muslime sind. Wehe ich erwische einmal meinen Konfirmationspastor, ich werde ihn fragen, warum er mir GARNICHTS von der Bibel gelehrt hat, z.b. wie man in den Himmel kommt, wie Gebete erhört werden, was Gnade ist. Er lehrte: Jesus sei das Rückrat der Gesellschaft!? Hhm ....Aber Heiland? Messias? Gott? Schöpfer? Retter? einziger Weg? Hirte? Richter?
AntwortenLöschen...Der Pastor ist jetzt ein 'ganz hohes Tier'.
Liebe/r Leser/in,
Löschenvielen Dank für Ihr Zeugnis. Es ist erfrischend, zu lesen, wie der Herr Sie zu sich gezogen hat. Wir dürfen Gott dankbar sein für Pastoren, auch innerhalb der EKD, die noch eine klare Stellung beziehen und das Evangelium bezeugen. Ich selbst habe davon einige in meinem Bekanntenkreis. Allerdings wird für sie der Stand auf dem Wort Gottes allein immer schwieriger und sie brauchen die Fürbitte und Ermutigung anderer. Gemeinsam wollen wir den Menschen um uns herum bezeugen, was sie WIRKLICH brauchen. Ihnen einen gesegneten Tag!