„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 24. November 2014

Luther, wach auf!

Ich bin mir sicher, er würde es genauso wieder machen. Als Martin Luther sah, was die Leitung seiner Kirche lehrte, vertrat und duldete, legte er den Maßstab des Wortes Gottes an. Was immer dem göttlichen Maßstab nicht entsprach, hatte kein Recht, im Namen Gottes verkündigt oder praktiziert zu werden.

Es war nicht nur der Ablasshandel und nicht nur die Lehre der päpstlichen Unfehlbarkeit, die Luther zum Reformator machte. Es war ein Samusorium an Irrlehren, die Luther zunächst versuchen ließen, die irregeleiteten Aspekte der katholischen Doktrin zu reformieren. Wie jedermann weiß, wurde mehr als eine Reformation daraus. Es entstand eine neue Kirche, gegründet auf den Prinzipien: „Allein durch den Glauben – Allein durch die Gnade – Allein durch die Schrift“ Entsprechend ist auch dem Reformator, Martin Luther, die Übersetzung der gängigsten deutschen Bibel in die Sprache des Volkes zu verdanken. Als Luther starb, galt die Bibel für „seine“ Kirche als das verbindliche Wort Gottes.

500 Jahre später braucht Luthers Kirche einen neuen Luther. Schockierend, welche Richtung das oberste Entscheidungsorgan der EKD letzte Woche jetzt auch offiziell eingeschlagen hat. Nicht nur, dass scheinbar mehr politisch relevante Entscheidungen auf der Tagesordnung standen: Forderungen für eine familienfreundliche Politik, Beschluss zu vermehrter Flüchtlingshilfe, Nein zum Fracking in Deutschland, Forderungen nach Transparenz im transatlantischen Freihandelsabkommen etc.. All das liest sich fast wie Teil des Programms einer politischen Partei. Aber auch um „Segnungen“ ging es auf der Synode. Ab jetzt sind in der westfälischen Landeskirche in den Gottesdiensten Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt.

Überpolitisierung und eine Moral, die den Aussagen der Bibel diametral entgegensteht. Nicht mehr sola scriptura: allein durch die Schrift. Nein, man hat die Heilige Schrift der Entwicklung der Moral angepasst und lässt die Mehrheitsmeinung bestimmen, was geht und was nicht. Zumindest soviel Mut sollte man haben, dass man Luther und seine Kirche Luther und seine Kirche sein lässt, und außerhalb der von Luther gesetzten Grenzen etwas Neues beginnt. Stattdessen zerstört man das, was Luther lieb und wert war bis zur Unkenntlichkeit.

Möge Gott einen neuen ‚Martin Luther’ erwecken, der innerhalb seiner Kirche aufsteht und aufruft, zurück zu kehren – zurück zu Christus allein - Gnade allein – Glauben allein und zur Schrift allein – und das alles allein um der Ehre Gottes willen. Das wird kein Spatziergang. Das wird eher ein Spießrutenlauf. Es kann darin enden, dass Bibelkritik, Unmoral und Politik bleiben dürfen, der neue ‚Luther’ aber gehen muss. Dennoch wäre es jeder christlichen Kirche und Gemeinde, die sich mit dem Namen Christi schmückt, sich aber immer weiter von Seinem Wort entfernt, zu wünschen, dass der Herr einen Luther in ihrer Mitte erweckt. Luther, wach auf!

Gleichzeitig kann es nicht Ziel und Zweck unseres Lebens sein, Kirchen, Gemeinden oder Organisationen zu kritisieren, ohne uns selbst unter die Lupe zu nehmen. Was wir von allen erwarten, die den Namen Christi tragen, müssen wir zunächst bei uns selbst festmachen: bedingungslose Nachfolge. „Die Schrift allein“ – muss auch über unserem Leben stehen. „Gnade allein“ muss auch unser Leben prägen. „Glaube allein“ muss auch unser felsenfestes Fundament sein. „Jesus allein“ muss auch unser Lebensmotto sein. „Zur Ehre Gottes allein“ muss auch unser Endziel sein. Daran möchte ich in meinem Leben arbeiten und (durch Jesus) arbeiten lassen. Kritik auf der Grundlage von Gottes Wort ist angebracht (siehe Martin Luther). Bevor wir uns aber in Kritiken verlieren, lasst uns nicht vernachlässigen, die Nachfolge in allen Bereichten unseres eigenen Lebens zu fördern.

2 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Passtor Jung, Danke für Ihren Artikel, und ihre klare Stellungnahme zu dem verheerenden Abfall in der evangelischen Kirche! Es geht um das ewige (!) Heil unendlich vieler Menschen. Nach Baby-Taufe und Konfirmation hatte ich nicht den blassesten Schimmer von den WICHTIGSTEN Grundlagen der Heiligen Schrift, da im Konfirmationsunterricht abslut nichts darüber gelehrt wurde. Was wäre wenn......es bei Kirchenoberen ebenso ist? Durch die Bücher des berühmten evangelischen Jugend-Pastors Wilhelm Busch aus Essen, bin ich erst zum Glauben gekommen, und dazu wie ernst die Botschaft der Bibel im Hinblick auf die Ewigkeit ist. Ich war, fröhlich Kirchensteuer zahlend, ja auf dem Weg zur Hölle !!! Ich dachte, man 'sei in der 'Kirche'' damit man romantisch getraut werden kann, mit schöner Orgelmusik, und einen Pastor bei der Beerdigung hat, der nette Worte findet. Man ist eben in diese Religion hineingeboren, wie andere geborene Muslime sind. Wehe ich erwische einmal meinen Konfirmationspastor, ich werde ihn fragen, warum er mir GARNICHTS von der Bibel gelehrt hat, z.b. wie man in den Himmel kommt, wie Gebete erhört werden, was Gnade ist. Er lehrte: Jesus sei das Rückrat der Gesellschaft!? Hhm ....Aber Heiland? Messias? Gott? Schöpfer? Retter? einziger Weg? Hirte? Richter?

    ...Der Pastor ist jetzt ein 'ganz hohes Tier'.

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    1. Liebe/r Leser/in,

      vielen Dank für Ihr Zeugnis. Es ist erfrischend, zu lesen, wie der Herr Sie zu sich gezogen hat. Wir dürfen Gott dankbar sein für Pastoren, auch innerhalb der EKD, die noch eine klare Stellung beziehen und das Evangelium bezeugen. Ich selbst habe davon einige in meinem Bekanntenkreis. Allerdings wird für sie der Stand auf dem Wort Gottes allein immer schwieriger und sie brauchen die Fürbitte und Ermutigung anderer. Gemeinsam wollen wir den Menschen um uns herum bezeugen, was sie WIRKLICH brauchen. Ihnen einen gesegneten Tag!

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