Ein Prinzip, das uns irgendwann in der
Erziehung unserer Kinder wichtig wurde, lautete: „Such Dir die Schlachten aus, die Du kämpfen willst.“
Manche Eltern führen jeden Tag einen Krieg mit ihren Teenage-Kindern, als ginge es an jedem Tag um die alles entscheidende Schlacht. Und
an jedem Tag steht die Tatsache fest: Es ist mit Sicherheit nicht die alles
entscheidende Schlacht. Und so werden die Waffen geschliffen, die Kanonen
geladen und der Kampf gekämpft, als wäre es der letzte.
Wir haben gelernt (manchmal mit Schmerzen), manche
Schlachten nicht zu kämpfen, um in entscheidenden Situationen Kraft
und Autorität zu haben. In kleinen Angelegenheiten kann man schon mal Wunden
akzeptieren, ist dafür aber in entscheidenden Zeiten gewappnet.
Jetzt fand ich ein ähnliches Prinzip im geistlichen Leben
erwähnt. Da hieß es: „Es ist erstaunlich,
wie wir uns auf etwas konzentrieren können, das belanglos ist und dabei vernachlässigen
wir die wichtigsten Dinge im Leben. Wir müssen es lernen, uns unsere Schlachten
besser auszusuchen.“ Dann schließt
der Abschnitt mit einem Zitat des Evangelisten, Leonard Ravenhill: „Viele von uns jagen nach Mäusen, während
Löwen das Land vernichten!“
Im Umgang mit meinen Mitmenschen möchte ich mir die
Schlachten aussuchen, die gekämpft werden müssen. Gleichzeitig möchte ich im
geistlichen Leben nicht auf Mäusejagd gehen, wenn Löwen viel größere Zerstörung
anrichten.
Was Mäuse und was Löwen sind, dass mag bei uns allen etwas
verschieden sein. Erst heute erzählte mir ein Freund, dass bei ihm eine
geplante Operation verschoben werden musste, weil eine dringend notwendigere
vorgezogen werden musste. Auch in unserem geistlichen Leben mag es Schwächen,
Hindernisse und sogar Sünden geben, die wir an Jesus abgeben müssen. Aber auch
da mag es Mäuse und Löwen geben. Ein impulsiver Mensch, dem in Ungeduld und
Zorn immer mal wieder seine Hand ausrutscht und der sein Gegenüber schlägt, hat
da sicher einen „Löwen“ zu bezwingen, der Vorrang hat vor der „Maus“ des
Schimpfens im Straßenverkehr. Wer chronisch bitter und unversöhnlich ist, hat
ein Problem, das er ernsthaft angehen muss, auch wenn es kleiner Probleme im
Leben gibt, die ebenfalls verschwinden sollten.
Es soll hier keine Rangliste für Sünden erstellt werden,
auch wenn die Bibel deutlich macht, dass verschiedene Sünden verschiedene
Schweregrade mit sich bringen. Jede Sünde oder Schwäche sollte zum Herrn
gebracht und an Ihn abgegeben werden. Aber, wie Leonard Ravenhill es andeutet:
wir sollten nicht den kleinen Mäusen nachjagen und unsere ganzen Kräfte in sie
investieren, wenn Löwen viel schlimmere Schäden anrichten.
Was Deinen Umgang mit Gott angeht: Bring Ihm Deine Lasten,
ganz wichtig: die großen, schweren Lasten – und auch die kleinen.
Und was deinen Umgang mit deinen Mitmenschen und Mitchristen
angeht: Lass Dich nicht auf Schlachten ein, die nicht gekämpft werden müssen.
„Vor allen Dingen aber habt untereinander eine
anhaltende Liebe!
Denn die Liebe bedeckt
eine Menge von Sünden.“ (1 Petrus 4:8)
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