„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 17. Juni 2014

Ursache und Wirkung (4)

Seit ein paar Wochen schauen wir uns Ausschnitte an aus S. Robinsons Buch „Den Preis im Gebet bezahlen“. Der heutigen Teil 4 soll mit einem Zitat des bekannten Bibelauslegers Matthew Henry beginnen. Er schrieb:

„Wenn Gott vorhat, seinem Volk große Gnade zu erweisen, 
bringt er es erst zum Beten.“

Was meinst Du – plant Gott, Dir, mir und unseren Gemeinden und Regionen große Gnade zu erweisen? Ich persönlich – und ich hoffe, Du stimmst mir zu – sage ein lautes „Ja und Amen!“ dazu. Wenn aber Matthew Henry Recht hat – und sowohl Gottes Wort wie auch die Kirchengeschichte geben ihm Recht – dann muss es mit Gebet beginnen.

Hier stellt sich dann die Frage: Wie sehr glauben und wünschen wir wirklich(!), dass Gott seinem Volk große Gnade erweisen möchte? Wie viel liegt uns daran und wie viel sind wir bereit, in Gottes Hand einzuschlagen und mitzuarbeiten? Über Gottes großes Handeln der Gnade im 18. Jahrhundert schreibt Robinson:

„Quer durch das Land wirkten Gebetsveranstaltungen netzartig für Erweckung. Die Leidenschaft für Evangelisation wuchs. Neubekehrte wurden nicht in den regulären Gottesdiensten der Gemeinden gewonnen, sondern in den Gebetstreffen. Einige fanden um 5 Uhr morgens statt, andere um Mitternacht. Einige abgefallene Christen wurden durch Träume und Visionen zurückgezogen. Manche kamen, um zu spotten, wurden aber unter der Kraft des Heiligen Geistes zu Boden geworfen. Manchmal war es laut und verwirrend, manchmal still und ernsthaft. Aber immer war das unaufhörliche Ausgießen des Heiligen Geistes da. Ganze Konfessionen verdoppelten, verdreifachten oder vervierfachten sich über die nächsten Jahre. Von England schwappte es nach Wales, Schottland, Amerika, Kanada und in einige Länder der dritten Welt.“

Beim Handeln Gottes in großer Gnade werden nicht nur Christen erneuert und neu begeistert für Gott. Wenn Gott in Macht eingreift, hat das revolutionäre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. (Haben wir da Bedarf? JA! MEGABEDARF!) Robinson schreibt:

Der gesellschaftliche Einfluss von veränderten Leben war unglaublich. William Wilberforce, William Pitt, Edmund Burke und Charles Fox, alle von dieser neuen Bewegung angerührt, arbeiteten im Jahre 1807 unaufhörlich für die Abschaffung des Sklavenhandels. William Buxton arbeitete an der Gleichstellung aller Sklaven im britischen Reich und sah es 1834 sich erfüllen.

John Howard und Elizabeth Fry gaben ihr Leben für die radikale Reform des Gefängnissystems. Florence Nightingale gründete die moderne Krankenpflege. Ashley Cooper, der siebente Earl of Shaftesbury, kam, um die arme Arbeiterklasse zu befreien und um ihre 16-Stunden-Arbeitstage und die Arbeitsmühle der Siebentagewoche zu beenden. Er arbeitete daran, die Ausbeutung von Frauen und Kindern in den Kohlenminen und von Jungen, die als Kaminkehrer eingesetzt wurden, zu beenden. Er gründete öffentliche Parks, Gymnasien, Gärten, öffentliche Bibliotheken, Abendschulen und Gesangsvereine. (…) Die königliche Gesellschaft zur Verhütung von Tierquälerei wurde gegründet, um Tiere zu schützen. Da gab es ein erstaunliches Wachstum in den Kirchen und eine erstaunliche Veränderung in der Gesellschaft, die nur deswegen zustande kam, weil ein Mann 40 Jahre gebetet und daran gearbeitet hatte, die Gründung (Bildung) von Tausenden ähnlicher Gebetstreffen zu sehen, die alle vereint Gott um Erweckung anriefen.
Missionarische Gesellschaften wurden gegründet. William Carey war einer, der von dieser Bewegung mitgerissen wurde. Wir sprechen von ihm als dem Vater der modernen Missionen. Damals befand er sich in der Situation, Mitglied einer Leiter-Erweckungs- Gebetsgruppe zu sein, die sich schon seit zwei Jahren, 1784 – 1786, in Northampton getroffen hatte. Im Jahre 1786 teilte er seine Vision von Gottes Verlangen, die Heiden gewonnen für den Herrn zu sehen, mit. Er ging voran und gründete das, was später als die Baptist Missionary Society bekannt wurde.“

Manche der heutigen gesellschaftlichen Übel sind den damaligen sehr ähnlich. Andere sind dazugekommen. Die christlichen Gemeinden und Kirchen brauchen dringend ein Aufwachen, Belebung der Rückfälligen und neue Begegnungen mit Gott. Gott möchte dies schenken. Matthew Henry hat uns bereits erinnert, wie Gott damit beginnt:

„Wenn Gott vorhat, seinem Volk große Gnade zu erweisen, 
bringt er es erst zum Beten.“

* Quelle: Stuart Robinson –  Den Preis im Gebet bezahlen – Einleitung zum Buch: S 5-6; © Stuart Robinson

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